• 24.06.2025 14:01

  • von Jason Vogel

Eine Harley-Davidson für die letzte große Reise

Ein Unternehmen aus Brasilien verwandelt ein amerikanisches Motorrad in ein Leichenwagen-Dreirad, um die letzte Reise zu ermöglichen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wir sagen es ja nur ungerne, aber jeder von uns tritt irgendwann seine letzte Reise an. Im besten Fall nicht in einem schmucklosen schwarzen Mercedes Vito, sondern mit Stil. Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind glühender Motorrad-Fan. Zwei Räder über alles! Am liebsten Harley! Und dann ein Vito? Also bitte!

Titel-Bild zur News: Harley Davidson

Harley Davidson Zoom

So ähnlich dachte man offenbar in Brasilien. In Gedanken an die letzte Reise leidenschaftlicher Motorradfahrer beschloss Regina Célia Diniz, die Direktorin von Ossel Assistência im ABC Paulista, eine Harley-Davidson in die Bestattungswagenflotte des Unternehmens aufzunehmen.

Das Projekt wurde bei Carros Funerários Procópio in Cianorte (PR) in Auftrag gegeben, einer auf die Herstellung von Fahrzeugen für die letzte Reise spezialisierten Firma. Mit technischer Unterstützung von Barracuda Motorcycles - einer Harley-Werkstatt in Marialva (PR) - entstand das erste Bestattungsmotorrad Brasiliens.

In den USA sind Harley-Davidson-Motorräder vom Typ "Hearse", die für Motorradfahrer-Beerdigungen angepasst sind, relativ häufig und können den Sarg in einem Anhänger oder sogar in einem Beiwagen transportieren. Zudem baute Harley einst selbst ab Werk Dreiräder, Bud-Spencer-Fans werden es wissen.

In Brasilien jedoch hat das Projekt einen Hauch von Neuartigkeit. Ausgangspunkt war eine Harley-Davidson Ultra Glide Limited FLHTK 2017, mit nur 10.000 gefahrenen Kilometern. Heute ist ein solches Motorrad am Zuckerhut zwischen R$ 75.000 und R$ 80.000 wert, rund 13.000 Euro. Das Modell wurde vollständig von zwei auf drei Räder umgebaut, einschließlich der Verlängerung des Rahmens und der Schwinge. Die Hauptstrukturelemente wurden aus den USA von Frankenstein Trikes importiert, die auf Umbausätze zur Umwandlung von Motorrädern in Trikes spezialisiert sind.


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Laut Kennedy Silva, dem kaufmännischen Direktor von Carros Funerários Procópio, können die Kosten für die Anpassung - ohne den Wert des Motorrads - zwischen R$ 350.000 und R$ 400.000 (gut 63.000 Euro) variieren. Und es gibt bereits Pläne, die Produktion zu erhöhen:

"Wir verkaufen das fertige Trike nicht. Wir arbeiten auf Bestellung und können Kunden in Brasilien, den USA, Europa oder jedem anderen Ort der Welt bedienen. Dazu würde das Motorrad hierher geschickt (via temporärer Import), umgebaut und in das Herkunftsland zurückgeschickt.""

Der Geschäftsführer glaubt, dass diese Trikes eine neue Geschäftsmöglichkeit für die Bestattungsbranche eröffnen, insbesondere um Familien von Motorradliebhabern - oder besser gesagt von Dreiradliebhabern in diesem Fall - zu bedienen. Neben einem eindrucksvollen Abschied verspricht das Modell, ein Marketinganreiz für Bestattungsunternehmen zu sein, um den Verkauf von Premium-Dienstleistungen zu steigern.

Die erste Einheit der "Moto Cortejo" ist bereits zur Vermietung durch Ossel Assistência in São Caetano do Sul (SP) verfügbar. Die Kosten für den Service betragen R$ 500 pro Stunde, knapp 80 Euro. Doch ich bin sicher, unsere Leser, auch wenn sie Motorradfans sind, wünschen sich nicht, den Service so bald in Anspruch zu nehmen.

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