• 21.11.2021 10:07

  • von Manuel Lehbrink

Ferrari Daytona SP3: Der neue Icona mit 840 PS starkem V12

Das Icona-Modell wird dem Ferrari Monza SP1 und SP2 zur Seite gestellt: Die Inspiration für den Targa stammt von legendären Sportprototypen der 1960er Jahre

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Unverhofft kommt oft: Ferrari hat auf der Rennstrecke von Mugello anlässlich des Ferrari World Finals 2021 ein neues Modell der "Icona"-Familie vorgestellt, die durch den Monza SP1 und SP2 ins Leben gerufen wurde. Was der neue und auf wenige Fahrzeuge limitierte Targa kann und was er mit der Rennsportvergangenheit von Ferrari zu tun hat? Vorhang auf für den Ferrari Daytona SP3.

Titel-Bild zur News: Ferrari Daytona SP3

Ferrari Daytona SP3 Zoom

Der Daytona SP3 ist eine Hommage an den historischen Hattrick der Marke aus Maranello in der Sportprototypen-Weltmeisterschaft von 1967, als der Ferrari 330 P3/4, der 330 P4 und der 412 P bei den 24 Stunden von Daytona alle drei Podiumsplätze belegte.

Im Heck des dritten "Icona"-Modells sitzt ein 6,5 Liter großer V12-Saugmotor, der 840 PS bei 9.250 U/min leistet und ein maximales Drehmoment von 697 Newtonmeter bei 7.250 U/min entwickelt. Die maximale Drehzahl liegt bei himmelhochkreischenden 9.500 Touren.

0 auf 100 in 2,85 Sekunden, über 340 km/h Spitze

Auf dem Papier schafft der Daytona SP3 den Sprint von 0 auf 100 km/h in 2,85 Sekunden und von 0 auf 200 km/h geht es in nur 7,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 340 km/h.

Damit ist das Sondermodell noch einmal um 0,1 Sekunde schneller auf Tempo 200 als beispielsweise der 812 Competizione, dessen baugleicher Motor im vorderen Fahrzeugteil auch noch ein klein wenig schwächer ausfällt. Das Leistungsgewicht des Daytona SP3 liegt bei 1,77 kg/PS, das Leergewicht liegt dementsprechend bei gerade einmal 1.485 kg.


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Die fortschrittliche Aerodynamik verwendet keine aktiven Elemente, aber laut Maranello ist es das "aerodynamisch effizienteste Auto, das Ferrari je gebaut hat". Was die Gewichtsverteilung betrifft, so gibt Ferrari bekannt, dass 44 Prozent des Fahrzeuggewichts von der Front und 56 Prozent von der Heckpartie getragen werden.

Innenraum vom 330 P3/P4, dem 312 P und dem 350 Can-Am inspiriert

Die Optik des Modells stammt aus der Feder von Designdirektor Flavio Manzoni und dem Team des Centro Stile. Es zeichnet sich durch abgerundete, muskulöse Formen in der Seitenansicht, eine umlaufende Windschutzscheibe und ausgeprägte Radkästen (die Außenspiegeln sind darauf angebracht) aus.

Die Frontpartie weist Scheinwerfer mit einer beweglichen Abdeckung als Anspielung auf die alten Klappscheinwerfer auf, die Heckpartie mit roten horizontalen Lamellen und zwei zentralen Endrohren sowie einem aggressiven Diffusor erinnert uns nicht nur an das eine oder andere Rennsportmodell, sondern irgendwie auch an einen Testarossa.

Der Innenraum ist von Fahrzeugen wie dem 330 P3/P4, dem 312 P und dem 350 Can-Am inspiriert, hat aber einen durch und durch modernen Look mit digitalem Kombiinstrument, einem Lenkrad voller Bedienelemente und einem übersichtlichen Armaturenbrett sowie Touch-Bedienelementen in der Mittelkonsole. Ein starkes Highlight? Die blaue Polsterung der beiden Sitze, die sich über den Mitteltunnel zieht.

Ferrari Daytona SP3

Ferrari Daytona SP3 Zoom

Der italienische Hersteller gibt außerdem an, dass dies das erste Modell seit dem LaFerrari ist, bei dem für das Chassis Verbundwerkstoffe zur Verwendung kommen, die auch genau so in der Formel 1 eingesetzt werden (zum Beispiel T800-Kohlefaser oder Kevlar). Die Sitze sind zudem fest in das Chassis integriert, um das Gewicht des gesamten Fahrzeugs zu reduzieren und eine Verbundenheit zu ermöglichen, die der von Rennsportmodellen sehr ähnlich ist.

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Um all diese Verrücktheiten auch irgendwie auf die Straße übertragen zu können, hat Pirelli für den Daytona SP3 einen speziellen P Zero Corsa-Reifen entwickelt. Gestoppt wird mit 398-mm-Scheiben vorne und 380-mm-Scheiben hinten. Und natürlich fehlen auch die elektronischen Systeme von Ferrari nicht, wie die Traktionskontrolle "F1-Trac", die Seitenschlupfregelung und das Differenzial "e-Diff 3.0".

Wie zu Beginn schon erwähnt, handelt es sich bei dem Daytona SP3 um ein streng limitiertes Sondermodell. Wie viele Exemplare Ferrari im Detail fertigen wird, ist noch nicht bekannt. Und auch einen Preis nennt der Hersteller noch nicht. Für uns Normalsterbliche sind diese Punkte aber am Ende ziemlich irrelevant. Denn zum einen sind die verfügbaren Modelle höchstwahrscheinlich längst langjährigen Ferrari-Kunden versprochen worden und zum anderen verfügt dieser Personenkreis auch über das nötige Kleingeld.

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