• 27.05.2025 10:06

  • von Stefan Leichsenring

Cupra Raval steht auf der IAA, Produktion aber erst ab 2026

Eigentlich dachten wir, der Cupra Raval startet noch 2025, doch das kleine Elektroauto auf Basis von MEB Entry kommt erst 2026

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Eigentlich dachten wir, der Cupra Raval wird ab 2025 gefertigt und kommt auch noch dieses Jahr auf den Markt. Doch nun schreibt Seat, der Produktionsstart im Werk Martorell (bei Barcelona) und der Marktstart finden erst 2026 statt. Immerhin wird die Serienversion schon auf der IAA im September gezeigt.

Titel-Bild zur News: Cupra Raval

Cupra Raval Concept (Bild von 2024, etwas retuschiert) Zoom

Der rund vier Meter lange Cupra Raval wird als erstes Modell der Electric Urban Car Family starten. Zu der Familie kleiner Elektroautos auf Basis der Plattform MEB Entry gehören auch die Serienversion des VW ID.2all und des Skoda Epiq. Dass der VW und der Skoda erst 2026 starten werden, war bekannt. Doch zum Raval hieß es vor zwei Jahren, als der Modellname Raval verraten wurde, die Produktion beginne im Jahr 2025.

"Das UrbanRebel Konzeptfahrzeug wird in Serie Cupra Raval heißen. Die Produktion des Fahrzeugs wird 2025 in Martorell beginnen." (Cupra im Mai 2023)

Montage der Vorserien-Batteriesysteme gestartet

"Cupra Raval und Volkswagen ID.2all sollen ab 2026 in Martorell vom Band laufen." (Seat im Mai 2025)

Im Seat-Werk Martorell (bei Barcelona) startete nun immerhin schon die Montage von Vorserien-Batteriesystemen, wie der Hersteller berichtet. Woher die verwendeten Batteriezellen kommen, wird nicht verraten. Nach einem Artikel der Automobilwoche vom Juni 2024 könnten schon von VW selbst produzierte Zellen eingesetzt werden, die der Konzern zunächst in Salzgitter, später auch in Valencia und Kanada fertigen will.


Fotostrecke: Cupra Raval (2025): Elektro-Kleinwagen im Motor1-Rendering

Etwa die Hälfte der Zellen könnten selbst produziert werden, hieß es damals, der Rest soll von Firmen wie LG Chem kommen. Zwei Batteriegrößen sind geplant, beide im Cell-to-Pack-Ansatz, also ohne Module, und mit prismatischen Zellen. Autocar schrieb im Juni 2024, die Basisbatterie mit 38 kWh soll Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP) haben. Die größere mit 56 kWh wird vermutlich aus NMC-Zellen (Nickel, Mangan und Cobalt) bestehen. Für den Antrieb soll ein 166-kW-Motor sorgen, die Reichweite rund 440 km betragen. Seat veröffentlichte nun ein erstes Bild der Batterie:

Aus derselben Fabrik wird auch der VW ID.2all kommen

Die Batterie für den Cupra Raval wird offenbar von oben gekühlt. Die Kühlmittelleitungen deuten auf drei parallele Zellreihen in Längsrichtung hin. Ungewöhnlich finden wir die beiden Schrauben in der Mitte.

Die Vorserienfertigung des Akkus beginnt weniger als eineinhalb Jahre nach Baubeginn des neuen Batteriemontagewerks, so Seat. Sie startete noch während den letzten Bauarbeiten und der Installation der notwendigen Maschinen. In der aktuellen Phase werden neben automatisierten Stationen noch manuelle Arbeitsschritte eingesetzt. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen die Batterien vollständig automatisiert gefertigt werden. Noch in Bau ist eine 600 Meter lange Brücke mit Fördersystem, über die die Batterien vom Montagewerk direkt zur Fahrzeugmontage gelangen.

Mit einer Investition von 300 Millionen Euro, einer Fläche von 64.000 Quadratmetern und rund 500 Beschäftigten soll das Montagewerk künftig bis zu 300.000 Batterien pro Jahr produzieren, also rund 1.000 am Tag. Die Anlage versorgt ausschließlich den in Martorell gefertigten Cupra Raval und die Serienversion des VW ID.2all.

Die Studie VW ID.2all von 2023 geht 2026 in Serie

Die Studie VW ID.2all von 2023 geht 2026 in Serie Zoom

Die erwähnten ersten Karosserieteile wurden auf einer neuen "PXL-Presse" gefertigt, so der spanische Hersteller. Das Kürzel steht laut Ingenieur.de für "Pressenlinie extra large". Die Hydraulikpressen sind in Martorell seit 2024 in Betrieb. Die Maschinen können 15 Presshübe pro Minute durchführen. Pro Jahr können damit bis zu vier Millionen Teile produziert werden.

Seat ist in der Markengruppe Core, zu der auch VW und Skoda gehören, für die Electric Urban Car Family verantwortlich. Das Seat-Werk in Martorell wird auch die ersten beiden Modelle fertigen: den Cupra Raval und die (ebenfalls ab 2026 produzierte) Serienversion des VW ID.2all. Der Skoda Epiq wird in der aktuellen Pressemeldung nicht genannt, er basiert aber ebenfalls auf MEB Entry. Auch der Zielpreis von 25.000 Euro für VW ID.2all & Co wird in der aktuellen Pressemeldung nicht wiederholt.

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Unter dem Strich

Der Cupra Raval, das kleine Einstiegs-Elektromodell auf Basis der verkürzten MEB-Plattform, dessen Produktion eigentlich noch 2025 starten sollte, kommt nun definitiv erst 2026. Schon im jüngsten Seat-Geschäftsbericht war die Nachricht verborgen, wie wir nun festgestellt haben: "Der Cupra Raval und der Volkswagen ID.2 werden in der ersten Hälfte des kommenden Jahres auf dieser Fertigungslinie [der Fertigungslinie 1 in Martorell] entstehen", heißt es dort. Vielleicht keine große Sache, aber allgemein bekannt ist es wohl noch nicht. Wir haben das Modell jedenfalls aus unserer Neuheiten-Übersicht für 2025 gestrichen.

Quellen: Seat, Automobilwoche (Zellen; Paywall), Cupra-Geschäftsbericht (3/25)

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