• 26.08.2023 10:07

  • von Manuel Lehbrink

Citroën Type Holidays (2023): Neuer Camper im ersten Live-Check

Mit dem Type Holidays und später auch dem Holidays ohne Retro-Optik steigt Citroën als Hersteller offiziell in die Welt der Campingfahrzeuge ein - Alle Infos

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Hersteller, die Campervans über ihr eigenes Vertriebsnetz anbieten? Nissan, Ford, Mercedes, VW und ab 2024 auch Citroën. Zu Seaside, Nugget, Marco Polo und California gesellt sich in Zukunft also der Holidays auf SpaceTourer-Basis. Und weil nicht nur der VW California gerne die Bulli-Retro-Welle surft, wird Citroën auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon mit dem außergewöhnlichen Type Holidays in Wellblechoptik vertreten sein. Wir saßen schon drin.

Titel-Bild zur News: Citroen Type Holidays (2023)

Citroen Type Holidays (2023) Zoom

Gehen wir aber zuerst einmal den Bestellprozess durch: Sie gehen in den Citroën-Konfigurator, gestalten sich Ihren Wunschcamper und wenn alles unter Dach und Fach ist, wird ein 5,30 Meter langer SpaceTourer (entweder mit 145-PS-Diesel und 6-Gang-Schaltung oder mit 180-PS-Diesel und 8-Gang-Automatik) in der Standard- oder der besser ausgestatteten Max-Version zu Bravia Mobil nach Slowenien gebracht, wo der Innenausbau vorgenommen wird. Dann wird - wenn Sie sich für den normalen Holidays entschieden haben - über den Citroën-Händler ausgeliefert.

Sie haben aber den Type Holidays bestellt? Dann macht das in dem Fall graue Fahrzeug vor seiner Übergabe noch einen Zwischenstopp bei dem italienischen Karosseriebauer Caselani, wo die originalen Scheinwerfer durch Fiat 500-Lampen getauscht, die Rücklichter angepasst und die grauen GFK-Bauteile an Front, Seiten und Heck angebracht werden, um ordentlich Type H-Gefühle zu wecken.

Ähnlich wie beim kürzlich vorgestellten Berlingo 2CV Fourgonnette, der von dem gleichen Citroën-Partner zu einer Neo-Kasenente umgerüstet wird.

Bestellstart ab Januar 2024

Jetzt könnte man sich fragen - vor allem, wenn man auf die extrovertierte Caselani-Optik verzichten kann -, wieso der französische Hersteller nicht gleich beide Modelle vom 25. August bis zum 3. September 2023 in eine Düsseldorfer Messehalle verfrachtet?!

Der Grund dafür ist denkbar simpel: Im Oktober wird Citroën den SpaceTourer mit einem Facelift vorstellen und da der Camper erst ab Januar 2024 bestellt werden kann, wird er natürlich auf ebendiesem überarbeiteten Modell mit leicht veränderter Optik basieren. Das würde beim normalen Holidays auffallen, beim Type Holidays-Exterieur aber nicht.

Alles zur Ausstattung

Optik hin oder her ... am Ende kommt es bei Reisemobilen jeglicher Art auf eine sinnvolle Ausstattung an, die im besten Fall sehr clever mit den beengten Platzverhältnissen umgeht und ein Leben im Auto so angenehm wie möglich macht. Und hier unterscheidet sich das Citroën-Segment-Debüt kaum von der schon länger am Markt befindlichen Konkurrenz.

Ein manuelles Aufstelldach ermöglicht es, aufrecht im Wohnraum zu stehen und integriert außerdem ein Bett mit Tellerfeder-Lattenrost für zwei Personen. Eine zweireihige Sitzbank im Fond lässt sich zusammen mit darunter untergebrachten Polster-Verlängerungen einem weiteren Bett aufklappen. Die beiden Vordersitze lassen sich zum Wohnbereich des Fahrzeugs hindrehen.


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Eine komplette Küchenzeile mit Dometic-Kochfeld und -Spüle sowie ein 16-Liter-Kühlschrank ist verbaut. Frisch- und Abwasser-Tanks mit je 10 Liter Fassungsvermögen gibt's unter der Spüle. Unter dem Herd ist Platz für eine 2,8-kg-Gasflasche.

Standheizung, Außendusche und Klappdach-Bett

Ein klappbarer Tisch zum Essen oder Arbeiten und mehrere Schränke zum Verstauen von Gepäck sind ebenfalls an Bord. Eine Webasto-Diesel-Standheizung sorgt für die Temperaturregulierung. Eine Außendusche mit 20-Liter-Tank befindet sich am Heck des Fahrzeugs.

So weit so gut, denn damit unterscheidet sich der Neuzugang aus französisch-slowenisch-italienischer Koproduktion auf dem Papier nur in Details von der Konkurrenz. Aber trotzdem gibt es schon im Stand einige Vor- und Nachteile, die sich herausfinden lassen konnten. Arbeiten wir uns als durch das Fahrzeug ...

Dass das obere Bett im Klappdach auch mit zwei Personen und über einen längeren Zeitraum ziemlich bequem ist, konnten wir erst kürzlich bei einer längeren Urlaubsfahrt mit dem relativ baugleichen Crosscamp Flex auf Toyota Proace-Basis herausfinden.

Kompliziertes Sitz-Schlaf-System

Komisch ist allerdings, dass im Holidays-Fall nur eine Schwanenhals-Leuchte mit USB-Anschluss verbaut wird. Hier muss man also knobeln, wer über Nacht sein Handy am Bett laden darf und wer auf die beiden unteren Anschlüsse ausweichen muss.

Die Sitzbank ist komplett herausnehmbar, um mehr Stauraum zu schaffen. Ziemlich cool für den spontanen Besuch im Baumarkt, wenn statt einer abenteuerlichen Fernreise die Alltagsabenteuer beschäftigen.

Der Nachteil des unteren Sitz-Schlaf-Systems: Jedes Mal muss die Bank über eine etwas kompliziertere Entriegelung verschoben und die Verlängerungen müssen von unter den Sitzen hervorgeholt werden. Wäre uns auf Dauer zu viel Fummelei und wir würden die unteren Schlafplätze nur im äußersten Notfall als solche nutzen.

Die Befestigung des Tisches wirkt solide und besser als beispielsweise das Haken-System im ziemlich ähnlichen Crosscamp. Nett ist auch das Feature, dass man den Tisch an einer zweiten Schiene hinter der Fahrerseite-Schiebetür einhaken kann und man so recht einfach einen stabilen Essplatz im Außenbereich schaffen kann.

Wo der Tisch allerdings hin soll, wenn man ihn mal nicht braucht, konnten wir jedoch nicht herausfinden. Einen dezidierten Platz hat der anscheinend nicht.

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Und insgesamt ist Platz so eine Sache. Für Kleidung, Hygiene-Artikel und die einen oder anderen Freizeitgegenstände findet sich schon Stauraum hinter einer Klappe oder dem wirklich praktischen Rollo.

Groß Vorräte für die Verpflegung mitnehmen, dürfte aber schwierig sein und die meisten Lebensmittel müssten ungekühlt hinter der Rückbank verschwinden. Gas, Wasser und die 96-Ah-AGM-Batterie für Kühlschrank, Beleuchtung und Co. nehmen nämlich ordentlich Raum ein.

Preise und Zubehör

Schwachpunkte, ja, aber selbst ein California für mittlerweile rund 100.000 Euro in der entsprechenden Ausstattung ist nicht perfekt. Wenn auch etwas durchdachter. Am Ende muss also - wenn die heiße Retro-Optik noch keine Kaufentscheidung auslöst - über den Preis gelockt werden.

Und das entsprechende Zubehör. Hier hält sich Citroën allerdings noch bedeckt. Wir rechnen aber mit einem Basispreis von rund 55.000 Euro für den schwächeren Antrieb mit Basis-Ausstattung und ohne die Type H-Anleihen sowie mit etwa 15.000 Euro Aufpreis für die Caselani-Optik.

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