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BMW hat Bodyshaming beim neuen M5 nicht erwartet
BMW M-Chef Frank van Meel gibt zu, dass man das Gewicht des M5 zu früh veröffentlicht hat, bevor die Menschen das Auto wirklich fahren konnten
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der neue M5 hat im Vergleich zu seinem Vorgänger massiv zugelegt. Für BMW wohl ein notwendiges Übel. Unter der Haube steckt noch immer ein großer V8. Dieses Mal jedoch mit Elektromotor-Unterstützung und schwerer Batterie.

© Motor1.com Deutschland
BMW M5 Zoom
Die Verwandlung der Supersportlimousine in einen Plug-in-Hybrid hat zwar für ordentlich Gewichtszuwachs gesorgt, es BMW damit allerdings ermöglicht, das Auto zukunftssicher zu machen und strengere Emissionsvorschriften einzuhalten. In den sozialen Medien bekam der "G90" jedoch von Beginn an im wahrsten Wortsinne sein Fett weg.
Obwohl die siebte Generation des M5 bereits im Juni 2024 vorgestellt wurde, reißt die Kritik zum hohen Gewicht nicht ab. Zur Erinnerung: Die Limousine wiegt gut 2.450 Kilo, der Touring bringt es sogar auf 2.510 kg. M-Chef Frank van Meel erklärte nun gegenüber der australischen Zeitschrift Carsales, dass BMW hier einen Fehler gemacht habe. Man hätte das Leergewicht nicht so früh veröffentlichen dürfen und warten sollen, bis es die Möglichkeit für Testfahrten gab.
Er räumte zudem ein, dass BMWs Performance-Abteilung "unterschätzt" habe, wie sehr sich die Leute auf Facebook, Instagram und anderen sozialen Netzwerken über die Leibesfülle des M5 echauffieren würden. Die bayerische Luxusmarke hat daraus gelernt und verspricht, künftig die Gewichtsangaben für elektrifizierte Performance-Modelle erst kurz vor dem Marktstart bekannt zu geben.
"Was ich persönlich aus der Einführung des M5 gelernt habe, ist, wie soziale Medien funktionieren. Beim nächsten Mal - und man sieht es auch bei anderen Wettbewerbern, sie haben viel dazugelernt - wird kein Hersteller das Gewicht eines hybridisierten Sportwagens vor der Testfahrt bekannt geben. Das ist die wichtigste Erkenntnis."
Das hohe Gewicht eines Autos möglichst lange zu verschleiern, ändert zwar nichts am hohen Gewicht eines Fahrzeugs, aber wir verstehen schon, was van Meel meint:
Der Leiter von BMW M erklärt, dass das Gewicht des Fahrzeugs ab dem Moment seiner Bekanntgabe die "einzige Zahl war, über die die Leute gesprochen haben." Allerdings freut er sich zu berichten, dass sich die Reaktionen allmählich änderten, sobald immer mehr Menschen hinter dem Steuer des neuen M5 saßen. Die Bestellungen für die Sportlimousine "schießen in die Höhe", und die Produktion wurde bereits zweimal erhöht, um der starken Nachfrage gerecht zu werden. Zudem ist das Auto in einigen der größten Märkte bereits bis Mitte des Jahres ausverkauft.
Zurück zum Thema Gewicht: Im Oktober 2024 sagte der M-Chef dem Marken-Blog Bimmer Today, dass der M5 "so konstruiert wurde, dass man das Gewicht eigentlich nicht spürt." Im selben Interview gab er zu, dass ihn die ganze Kritik am Gewicht des Fahrzeugs "ein bisschen genervt" habe und dass man das Auto nicht "nur auf Basis von Daten in einer Excel-Tabelle beurteilen" sollte. Zudem verteidigte er die Entscheidung für den Plug-in-Hybrid-Antrieb: "Wir haben viel Leidenschaft hineingesteckt und eine bewusste Entscheidung getroffen."
In einem früheren Interview mit Top Gear erklärte van Meel, dass das Plug-in-Hybrid-System mit Elektromotor und einem 18,6-kWh-Akku dem M5 satte 400 Kilogramm zusätzliches Gewicht eingebrockt hat. Eine rein elektrische Variante wurde zwar ebenfalls in Betracht gezogen, die Idee jedoch verworfen. Die Ingenieure erkannten, dass ein vollelektrischer M5 weder eine anhaltend hohe Performance noch die große Reichweite bieten würde, die typische M5-Käufer erwarten. Auch ein kleinerer Reihensechszylinder wurde ausgeschlossen, da dieser die Frontpartie des Fahrzeugs zu lang gemacht hätte.
Allerdings hätte das hohe Leergewicht des Fahrzeugs eigentlich niemanden überraschen sollen. Schließlich wiegt der 550e - ebenfalls eine Plug-in-Hybrid-Variante der 5er-Limousine mit Allradantrieb - bereits 2.220 Kilogramm, obwohl er "nur" einen 3,0-Liter-Reihensechszylinder unter der Haube hat.
Angesichts der Tatsache, dass die nächsten Generationen des Audi RS 6 und des Mercedes-AMG E 63 mit hoher Wahrscheinlichkeit elektrifiziert sein werden, ist zu erwarten, dass auch die Konkurrenten aus Ingolstadt und Affalterbach zu extrem schweren Brocken mutieren . Ob diese beiden ebenfalls ihre Achtzylinder behalten, ist aber noch nicht raus. Ob es uns gefällt oder nicht: So sieht die Realität im Jahr 2025 eben aus, wenn es darum geht, großvolumige Motoren zu retten und gleichzeitig die Emissionsvorschriften zu erfüllen.
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Quelle: Carsales


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