Toyota-Technikchef Vasselon hat Pole im Visier

Toyota-Technikchef Pascal Vasselon liebäugelt mit der Pole-Position in Le Mans, doch würden die Neueinsteiger damit einen zu hohen Preis zahlen?

(Motorsport-Total.com) - Toyota stellt sich dieses Jahr in Le Mans einer absoluten Herkules-Aufgabe: Nach dem Peugeot-Ausstieg ist man erster Herausforderer von Audi - der Konzern aus Ingolstadt triumphierte in den vergangenen elf Jahren zehn Mal. Dazu kommt, dass man mit zwei Boliden nur halb so viele Eisen im Feuer hat wie Audi, auch Rennerfahrung hat man mit dem TS030 Hybrid keine.

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon (Chefdesigner)

Pascal Vasselon sieht sein Team im Rennen um die Pole-Position

Dennoch sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon, der diese Funktion schon in der Formel 1 innehatte, dem Dauersieger den Kampf an. Auch die Pole-Position schließt der Franzose, der früher für Michelin gearbeitet hat, gegenüber 'Autosport' nicht aus: "Wir wollen uns gut schlagen - wir wollen zeigen, dass wir da sind. Die Pole-Position wäre schön."

Wäre Kampf um die Pole unvernünftig?

Mutet sich Toyota damit zu viel zu? Der Testcrash von Nicolas Lapierre in Le Castellet verhinderte die Rennpremiere des Boliden bei den sechs Stunden von Spa-Francorchamps, die Vorbereitungszeit auf den 24-Stunden-Klassiker war auch so schon extrem kurz. Daher fügt Vasselon an, dass man nicht um jeden Preis auf die Pole losgeht, sondern nur, "solange es uns nicht von der restlichen Arbeit ablenkt, die wir noch zu erledigen haben."

Dennoch merkt man es Vasselon an, dass er liebend gerne Audi im Pole-Duell herausfordern würde: "Es wird ein schönes Spiel. Wir haben so viele Möglichkeiten, denn all unsere Fahrer sind fähig, das Auto zu qualifizieren - wir haben noch keine Entscheidung getroffen."

Sebastien Buemi

Kann es sich Toyota leisten, mit dem TS030 Hybrid auf die Pole loszugehen? Zoom

Davor muss man jedoch noch jede Menge Arbeit erledigen. Das wurde dem Technikchef spätestens beim Le-Mans-Test klar: "Eines unserer Hauptziele ist es, das Setup zu entwickeln, denn beim Test vor ein paar Tagen haben wir uns zwar gut geschlagen, wir fanden aber ein paar Dinge, die korrigiert werden müssen. Wir befinden uns mitten in einigen Setup-Arbeiten."

Obwohl man sich Mühe gegeben hat, die Probleme beim Le-Mans-Test auszumerzen, bleibt ein gewisser Unsicherheitsfaktor bestehen: "Wir sind die 24 Stunden von Le Mans noch nicht gefahren, und das ist unser nächster Schritt. Man kann auf der ganzen Welt Langstreckentests machen, aber Le Mans ist etwas ganz Eigenes."

Wie die Zusammenarbeit mit Oreca funktioniert

Immerhin kann man dabei auf die Hilfe von Oreca zurückgreifen. Die Mannschaft von Hugues de Chaunac bringt sich beim in Köln-Marsdorf sitzenden Toyota-Rennstall mit all ihrem Know-how rund um den 24-Stunden-Klassiker ein. "Darüber sind wir sehr glücklich", bedankt sich Vasselon für die Unterstützung aus seinem Heimatland.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


"Bei uns findet man eine interessante Mischung von Leuten, aber das Rückgrat stammt von Oreca", stellt er klar. Beim Auto von Alex Wurz, Kazuki Nakajima und Nicolas Lapierre stammt der Renningenieur von Oreca, der Chefmechaniker von Toyota in Köln, beim Auto von Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Stephane Sarrazin ist es genau umgekehrt.

Die Renningenieure haben bei kurzfristigen Entscheidungen die Entscheidungs-Vollmacht, wenn es um strategische Entscheidungen geht, ist auch Vasselon eingebunden. "Damit meine ich etwa, welche Reifen wir beim nächsten Stint aufziehen", gibt er Einblicke in die Teamstruktur.

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