• 08.06.2012 12:19

  • von Roman Wittemeier

Toyota in Le Mans: 2012 lernen, später siegen

Die Toyota-Verantwortlichen und die Piloten des japanischen Werksteams blicken mit Vorfreude auf den größten Event des Jahres: 24 Stunden von Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Toyota kehrt in diesem Jahr nach Le Mans zurück. Die Japaner wollen mittelfristig ihre offene Rechnung mit dem weltberühmten Event begleichen. 1998 und 1999 schrammte man mit dem schnellen GT-One knapp am Sieg vorbei. Diesen möchte man nun nachholen. Bei der 80. Auflage des Klassikers an der Sarthe ist Toyota mit zwei brandneuen Hybrid-LMP1 mit der Bezeichnung TS030 am Start. Beim Vortest überzeugte das Fahrzeug auf Anhieb.

Titel-Bild zur News:

Von Fans umzingelt: Der neue Toyota TS030 beim Vortest in Le Mans

"Es ist ein Lehrjahr für uns, aber dennoch haben wir uns hohe Ziele gesetzt", sagt Teampräsident Yoshiaki Kinoshita. "Wir wollen die Leistungsfähigkeit des Hybridsystems im TS030 unter Beweis stellen. Es ist nicht leicht, wenn man sich an solch erfahrenen Gegnern messen lassen muss. Wir lernen aber schnell. Mittelfristig wollen wir in Le Mans gewinnen. 2012 soll uns der erste große Schritt in diese Richtung gelingen."

Für die Piloten ist der Auftritt in Le Mans nicht nur mit sportlichen Ambitionen verbunden, sondern vor allem auch mit Emotionen. "Mich faszinieren Sportwagen und ich bin seit frühester Kindheit ein großer Fan von Le Mans. Man fühlt sich dort immer ein bisschen wie Steve McQueen aus dem Film 'Le Mans'. Es ist ein ganz spezielles Rennen, mit heroischen Elementen", schildert Alexander Wurz, der im Winter von Peugeot zu Toyota wechselte.

"In den vergangenen Jahren gab es dort harten Wettbewerb. Man kämpft dort um Hundertstelsekunden pro Runde, denn am Ende des Rennens trennen die besten Teams nur wenige Sekunden", sagt der Österreicher. "Wenn man den Abstand der ersten beiden Autos aus dem Vorjahr mal zum Maßstab nimmt, dann sieht man, wie eng es zugeht. Wir haben sehr erfahrene Konkurrenz und müssen daher ehrlich zugeben, dass wir in diesem Jahr wohl eher nicht gewinnen können. Aber dennoch werden wir natürlich pushen wie verrückt, um mit unserer neuen Technologie das Beste herauszuholen."

Viele Emotionen bei den Fahrern

"Le Mans ist für mich der aufregendste Event der Welt. Das sage ich als Fahrer und natürlich als Franzose", meint Teamkollege Nicolas Lapierre. "Es gibt dort so dermaßen viele Fans. Dieses Jahr wird es besonders interessant, weil wir mit einer neuen Technologie starten." Der Franzose, der in den vergangenen Jahren in Diensten von Oreca stand, kennt die Strecke ebenso gut wie Wurz. Für den dritten Mann im Auto mit der Startnummer 7 wird es eine neue Erfahrung.

"Allein schon beim Testtag konnte man dieses spezielle Le-Mans-Gefühl verspüren. Es waren schon beim Vortest viele Fans dort, aber zum Rennen werden es noch extrem viele mehr", meint Kazuki Nakajima. "Ich finde es aufregend, erstmals bei diesem großen Rennen zu fahren. Wenn man sich wohlfühlt, dann fährt man schnell - und ich fühle mich auf der Strecke sehr wohl. Ich liebe die Porsche-Kurven. Bei den Schikanen muss ich noch mehr herausfinden, wie man am besten über die Randsteine fährt."

"Von diesem Rennen träume ich immer noch. Ich stand dort schon auf dem Podest. Ich war dort schon auf dem Weg zum Sieg, bis sich Le Mans anders entschied. Solch ein Gefühl hast du bei keinem anderen Rennen. Das Rennen entscheidet über den Sieger", schwärmt Stephane Sarrazin. "Man kann sich bestens vorbereiten, aber letztlich muss dich Le Mans gewinnen lassen. Es muss alles harmonieren, alles passen, Auto und Team müssen perfekt sein."

Die Magie der Pole-Position

"Le Mans ist magisch und absolut einzigartig", sagt der Franzose, der im Rahmen der WEC in der LMP2 fährt und nun kurzfristig noch in den Toyota-Kader rückte. Sarrazin ist eine sichere Bank, einer der schnellsten Männer an der Sarthe. "Ich bin stolz, dass ich dort schon drei Mal die Pole-Position herausfahren konnte. Man sagt immer, die Pole sei bei einem 24-Stunden-Rennen überhaupt nicht wichtig, aber es ist immer ein besonderes Gefühl und gibt allen einen zusätzlichen Motivationsschub."

"Für Fahrer und Team ist Le Mans eine Herausforderung wie keine andere. Man muss vor allem in der Nacht einen guten Rhythmus finden und sauber durch den Verkehr kommen. Das ist wirklich knifflig", sagt Anthony Davidson. "Le Mans ist physisch wie psychisch sehr anstrengend. Der Druck ist immens, du kannst nur siegen, wenn alles perfekt läuft. Der Testtag verlief ermutigend. Wir sind auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass wir vorne mitfahren können. Gleichzeitig wissen wir alle, dass es unser erstes Jahr dort ist."


Fotos: Testfahrten in Le Mans


"In mir ist große Ungeduld", gibt Le-Mans-Neuling Sebastien Buemi zu. Der Schweizer komplettiert das Trio im Fahrzeug mit der Startnummer 8. "Dieses Gefühl hat sich beim Testtag aufgebaut, weil ich die Strecke unglaublich toll finde. Ich mag den letzten Teil besonders, also die Porsche-Kurven und die Ford-Kurven. Es gibt für mich eine emotionale Beziehung, denn mein Großvater ist schon in Le Mans gefahren. Jetzt trete ich in seine Fußstapfen. Ich möchte, dass mir meine erste Le-Mans-Teilnahme in guter Erinnerung bleibt."

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