Wurz will "Audi unter Druck setzen und abwarten"

Toyota-Pilot Alexander Wurz ist bemüht, die Erwartungen vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Audi nicht zu hoch zu schrauben

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schweren Testunfall von Nicolas Lapierre und dem anschließenden Rückzug vom WEC-Lauf in Spa-Francorchamps gibt Toyota mit dem TS030 ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt in Le Mans sein Comeback in der Weltspitze der Langstrecken-Szene.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Toyota-Pilot Alexander Wurz will die Audi so lange wie möglich im Auge behalten

Der zweimalige Le-Mans-Sieger Alexander Wurz ist einer der Fahrer im Toyota-Kader. Gemeinsam mit Lapierre und Kazuki Nakajima steuert der Österreicher den inzwischen blau-weiß lackierten TS030-Hybrid mit der Startnummer 7.

Dass der Spa-Rückzug bei der Vorbereitung auf Le Mans nicht hilfreich war, liegt auf der Hand. Wurz ist mit den Fortschritten beim LMP1-Projekt von Toyota dennoch zufrieden. "Es war kein gewaltiges Problem, aber es hat uns natürlich zurückgeworfen", so der ehemalige Peugeot-Pilot gegenüber 'SpeedTV' mit Blick auf den Toyota-Startverzicht in Spa.


Fotos: Testfahrten in Le Mans


"Es ist schade, denn wir wären dort gern gefahren und hätten uns liebend gern auf einer anderen Strecke dem Vergleich mit Audi gestellt. Leider kam der Crash dazwischen", bedauert Wurz und erklärt: "Für das Team wäre der Druck eines Rennwochenendes hilfreich gewesen. Unter Rennbedingungen lernt man immer noch am meisten."

Mit den Ergebnissen des Le-Mans-Vortests zeigt sich Wurz zufrieden. "Wir spulten mehr Runden ab, als das Programm vorsah. Wir hatten keine technischen Probleme und lagen in puncto Rundenzeiten in dem erwarteten Bereich." Das Ziel für das 24-Stunden-Rennen sieht laut Wurz im Toyota-Lager wie folgt aus: "Wir wollen den Druck auf Audi so lange wie möglich aufrecht erhalten und dann sehen, was passiert."

Angesichts des immensen Erfahrungsvorsprungs der Ingolstädter plädiert Wurz dafür, die Erwartungen an das Toyota-Team nicht zu hoch anzusetzen. "Wir sind gerade einmal seit fünf Monaten dabei und treten gegen jemanden an, der diesen Sport zehn Jahre lang dominiert hat. Wir müssen Geduld haben", so der Österreicher, der Audi sowohl in puncto Performance als auch über die Distanz derzeit vorn sieht. Wurz rechnet nicht damit, im Qualifying um die Pole-Position mitzufahren: "Kein Mensch darf erwarten, dass wir Audi aus dem Stand heraus schlagen."

Vielmehr soll der Le-Mans-Auftritt 2012 in erster Linie als Vorbereitung auf die kommende Saison dienen. So bezeichnet Wurz die Fähigkeit, Audi unter Druck zu setzen und im Verlauf der Saison einige Podestplätze einzufahren als "realistisches Ziel" und fügt abschließend hinzu: "Ob es zu mehr reicht, müssen wir abwarten."