Qualifying in Le Mans: Fällt die 3:20er-Marke?

Hersteller einig: Die Bestzeit vom Vortest wird beim Kampf um die Pole deutlich unterboten - Auf dem Weg zu einer Zeit unter 3:20 Minuten gibt es aber Stolpersteine

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training zur 82. Auflage der 24 Stunden von Le Mans steht an, doch schon jetzt drehen sich die Gedanken von Teilnehmern und Beobachtern um das Qualifying (Zeitplan der Le-Mans-Woche). Die große Frage dabei lautet: Fällt die magische 3:20er-Marke? Zum bisher letzten Mal gelang dies im Jahr 2010, als Sebastien Bourdais (Peugeot) auf der 13,629 Kilometer langen Strecke eine Pole-Zeit von 3:19.711 Minuten gelang.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Sebastien Buemi

Toyota-Pilot Sebastien Buemi markierte die Bestzeit beim Vortest Zoom

Beim Vortest für die diesjährige Auflage des 24-Stunden-Klassikers an der Sarthe (Le Mans 2014 im Live-Ticker!) lag die Bestzeit bei 3:23.014 Minuten, aufgestellt von Sebastien Buemi (Toyota). Über alle drei Hersteller hinweg ist man aber überzeugt, für das Qualifying noch deutlich zulegen zu können.

"In der Qualifikation wird es jeder mal richtig probieren", meint Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich und hält fest: "Das ist für das Rennen nicht so wichtig, aber es sind hier in Le Mans zwei WM-Punkte, die dort zu holen sind."

Audi schiebt Favoritenrolle für die Pole der Konkurrenz zu

Lucas di Grassi, Loic Duval, Tom Kristensen, Marcel Fässler, Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi, Oliver Jarvis

Im Audi-Lager sieht man sich selbst nicht als Favorit auf die Pole-Position Zoom

Sieht Ullrich einen der drei Audi R18 e-tron quattro auf der Pole stehen? "Ich glaube nicht, dass wir bezüglich der reinen Rundenzeit ganz vorne sein werden. Wir werden im Qualifying sehen, wie groß der Abstand wirklich ist", schiebt er die Favoritenrolle für die Zeitenjagd Porsche und Toyota zu.

In Reihen der Audi-Konzernschwester Porsche wird man etwas konkreter. "Die Bedingungen sind gut und stabil. Theoretisch könnte es Rundenzeiten unterhalb der 3:20er-Marke geben", sagt Porsches LMP1-Leiter Fritz Enzinger und fügt hinzu: "Alles hängt davon ab, ob der Pilot mit frischen Reifen mal eine saubere Runde ohne zu viel Verkehr erwischt. Machbar dürfte es aber sein. Das sagen auch die Fahrer."

"Toyota ist 3:23 gefahren, wir 3:24", blickt Porsche-Pilot Timo Bernhard auf den Vortest vom vergangenen Sonntag zurück und kommt zum Schluss: "Ich glaube schon, dass eine 3:21, vielleicht sogar eine 3:20, möglich sein sollte." Ausschlaggebend ist auch für Bernhard, wie viel Grip die Strecke bis zum Qualifying noch entwickelt und vor allem, ob man eine freie Runde erwischt.

Freie Runde als Knackpunkt

"Toyota ist 3:23.0 gefahren, aber ich glaube, Buemi kam ein bisschen in den Verkehr", blickt der Porsche-Pilot noch einmal auf den Vortest zurück. Auch Brendon Hartley, der sich zusammen mit Bernhard und Mark Webber das Cockpit des 919 Hybrid mit der Startnummer 20 teilt, ist sich sicher, dass "alle noch zulegen können", will sich bezüglich der zu erwartenden Pole-Zeit aber noch nicht festlegen: "Mit welcher Rundenzeit die Pole weggehen wird, kann ich noch nicht sagen. Ich hoffe aber, dass es ein enger Kampf der drei Hersteller wird."


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Pre-Events


"Die Strecke besteht ja zum Großteil aus öffentlichen Straßen. Je mehr Gummiabrieb es dort gibt, desto schneller wird es gehen. In den Abendstunden geht es ohnehin noch mal schneller", weiß Hartley. Teamkollege Bernhard ist überzeugt: "Es wird auf jeden Fall supereng werden."

Auch im Lager von Toyota ist man nach der Bestzeit beim Vortest überzeugt, für das Qualifying noch eine Schippe draufpacken zu können. "Ich denke, wir könnten eine 3:20 sehen", so TMG-Geschäftsführer Rob Leupen. Ob diese womöglich sogar fallen wird, bleibt aber abzuwarten.

"Dank" der Randsteine nicht unter 3:20 Minuten?

Neue Randsteine in Le Mans

Scheitert eine Pole-Zeit unter 3:20 Minuten an den neuen Randsteinen? Zoom

Toyota-Pilot Anthony Davidson sieht einen entscheidenden Stolperstein: "In der Theorie wäre es möglich, unter 3:20 zu fahren - wenn sie nicht diese Baguettes in der Ford-Schikane platziert hätten." Der Brite spricht damit auf die neuen Randsteine in der letzten Links/Rechts-Kombination vor Start/Ziel an.

Dort finden sich in hinter den flachen Randsteinen nun die aus der Formel 1 bekannten "Sausage Kerbs". Weil diese aufgrund ihrer Höhe nicht in die Ideallinie einbezogen werden können, rechnet Davidson nicht damit, dass die 3:20er-Marke fallen wird. Bevor die vom Briten als "Baguettes" bezeichneten Zusatzrandsteine platziert worden, war es "problemlos möglich, mit allen vier Rädern über die Randsteine" zu fahren. Dies ist nun nicht mehr möglich und könnte laut Davidson "genau die 0,5 bis 0,6 Sekunden kosten, die am Ende zu einer Zeit unter 3:20 fehlen".

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Lausitzring

23. - 25. Mai

Qualifying 1 Sa. 09:35 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:00 Uhr
Qualifying 2 So. 09:55 Uhr
Rennen 2 So. 15:10 Uhr

Prototype Cup Germany LIVE

Prototype Cup Germany Livestream

Nächstes Event

Hockenheimring

9. - 11. Mai

Qualifying 1 Sa. 09:00 Uhr
Rennen 1 Sa. 16:20 Uhr
Qualifying 2 So. 09:00 Uhr
Rennen 2 So. 16:10 Uhr

Folgen Sie uns!

Langstrecken-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Langstrecken-Newsletter von Motorsport-Total.com!