Webber: Porsche-Entscheidung stand schon 2012 fest

Mark Webber geht demütig an sein 24-Stunden-Comeback heran und verrät, wann er sich entschieden hat, die Formel 1 in Richtung Le Mans zu verlassen

(Motorsport-Total.com) - Es war eine symbolträchtige Szene, als Mark Webber am 14. April 2013 beim Grand Prix von China fassungslos neben der Strecke stand, nachdem er ein Rad verloren hatte. In der Weltmeisterschaft hatte er nach drei Rennen nur halb so viele Punkte gesammelt wie Teamkollege Sebastian Vettel, und als Beobachter wurde man den Eindruck nicht los, dass er sich spätestens in jenem Moment geistig von Red Bull und der Formel 1 verabschiedet hat.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber geht demütig an seinen Comeback-Start in Le Mans heran Zoom

Dabei war das schon viel früher der Fall. Am 27. Juni gab er offiziell bekannt, seine Formel-1-Karriere zu beenden und stattdessen für Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans (Le Mans 24 2014 im Live-Ticker) an den Start zu gehen. Doch die Entscheidung hatte Webber nicht in jenen denkwürdigen und einsamen Momenten am Streckenrand in Schanghai gefällt, sondern schon viel früher: "Ende 2012 war die Entscheidung bereits gefallen", gibt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu und ergänzt, es sei "nicht wichtig", wann er tatsächlich die Tinte unter den Vertrag gesetzt hat.

Als der Anruf von Porsche kam, "gab es nicht viel nachzudenken", sagt Webber: "Es ist eine tolle Herausforderung und eine riesige Chance, hierher zurückzukehren und mit Porsche zu arbeiten. Porsche ist eine großartige Marke und es wäre sehr schwierig gewesen, nicht zuzuhören und aufzulegen, als sie mich angerufen haben. Das wollte ich mir schon anhören! Und natürlich wollte ich weiterhin Rennen fahren. Wenn ich in der Formel 1 aufgehört und nichts mehr gemacht hätte, wäre ich verrückt geworden - und meine Familie wahrscheinlich auch."

WEC das Beste nach der Formel 1

"Die WEC ist mit großem Abstand die nächstbeste Kategorie. Die Autos sind sehr schnell, fahrerisch eine Herausforderung, es gibt die Nachtkomponente und den Faktor Ausdauer. Es wird wie verrückt gepusht, aber man muss sich trotzdem unter Kontrolle haben. Das alles macht es zu einer wirklich besonderen Kategorie. Es ist ein schönes Gefühl, hierher zurückzukehren, und ich habe ja auch noch eine Rechnung offen", spielt er auf seinen 1999er-Auftritt im Mercedes an, als er mit seinem legendären (und zum Glück glimpflich ausgegangenen) Salto weltweit Schlagzeilen machte.


Exklusiv: Drei Fragen an Mark Webber

Doch das ist lange her: "Als ich zum ersten Mal hier war, war ich noch sehr jung - es kommt mir vor, als sei das ein ganzes Leben her, und ich erinnere mich nur vage dran. Das ist vielleicht ganz gut", lächelt der inzwischen 37-Jährige. "Für Mercedes war es damals ein wirklich hartes Wochenende, aber jetzt haben wir die Möglichkeit, auf Porsches vergangene Erfolge aufzubauen. 16 Siege, das ist Rekord. Ob wir dieses Jahr den 17. schaffen? Schwierig. Das erste Jahr nach der Rückkehr ist für keinen Hersteller einfach. Aber ich denke, in Zukunft werden wir stärker sein."

Webber sieht sich nicht in der Favoritenrolle

Mark Webber

Denkwürdige Szene: Mark Webbers Ausfall beim Grand Prix von China 2013 Zoom

2014 sind andere in der Favortenrolle. Die beiden Toyota-Fahrzeuge zum Beispiel, schließlich hat der japanische Hersteller die ersten beiden Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gewonnen. Oder Audi als Seriensieger der vergangenen Jahre, mit erfahrenen Le-Mans-Könnern wie Tom Kristensen oder Andre Lotterer. Deshalb geht Webber mit Heimkehrer Porsche im Jahr 1 des Comebacks recht demütig an seine Aufgabe heran: "Wir sind nicht in der Position, dass wir ankündigen können, was wir nicht alles gewinnen werden."

"Wir konzentrieren uns auf das Gesamtbild, und das bedeutet, dass wir mit dem Auto so lange wie möglich im Rennen bleiben wollen. Das ist unser Ziel, denn dann lernen wir am meisten. Man kommt hier ja nicht viel zum Fahren, also sollte man jede Chance ergreifen, hier zu fahren. Das gilt auch für das Rennen, in dem wir schon für 2015 Erfahrungswerte sammeln können", erklärt er. "Insofern denken wir nicht darüber nach, ob wir die Pole holen oder gewinnen - das ist nicht die Mentalität. Die Mentalität muss sein, am Ende am Sonntag noch dabei zu sein."

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