Peugeot nach Le-Mans-Testtag ernüchtert: "Uns fehlt die Performance"

(Motorsport-Total.com) - Peugeot scheint bei der 93. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans mit stumpfen Waffen zu kämpfen. Beim offiziellen Test am vergangenen Sonntag lag das Team am Ende des Hypercar-Feldes. Peugeot beendete den Le-Mans-Testtag mit den Plätzen 19 und 21, mehr als drei Sekunden hinter der Bestzeit von Brendon Hartley im Toyota mit der Startnummer 8.

© Marc Fleury

Die Peugeot 9X8 sind keine Kandidaten für vordere Plätze Zoom

Fahrer Loic Duval hat für das Rennen am 14. und 15. Juni wenig Hoffnung, dass sich daran grundlegend etwas ändert. Denn das schwache Abschneiden am Testtag konnte das Werksteam des französischen Herstellers nicht auf technische Probleme schieben.

"Es lief wie geplant, wir hatten keine besonderen Probleme", erklärte Duval am Ende des Testtages. "Wir haben verschiedene Set-ups und Reifentypen getestet, die wir ausprobieren wollten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was wir tun können und die verschiedenen Arbeitsfenster zu verstehen. Wir haben die geplante Anzahl an Stints absolviert, um sicherzustellen, dass alles für nächste Woche hält. Insgesamt lief es reibungslos."

Obwohl Duval einräumte, dass Testfahrten nicht vollständig repräsentativ sind, äußerte er sich sehr offen zur aktuellen Wettbewerbsfähigkeit der Peugeot-Hypercars, die offensichtlich nicht auf dem Niveau sind, um den Sieg, das Podium oder gar die Top 5 zu kämpfen. "Uns fehlt ein bisschen die Performance", gab er unumwunden zu. "Die Regeln für die 24 Stunden von Le Mans unterscheiden sich von denen der WEC, und wir wussten, dass es schwierig werden würde, daher sind wir nicht überrascht."

Damit spielt der Franzose auf die grundlegend veränderte Einstufung der Balance of Perfromance (BoP) an, bei der die Peugeot 9X8 von allen Hypercars objektiv am ungünstigsten eingestuft wurden.

Dementsprechend ernüchtert blickt Duval auf das Rennen. "Wir tun alles, um das Maximum aus unserem Paket herauszuholen, mit Strategien und allem. Aber wenn Sie mich jetzt fragen: 'Wenn das Rennen morgen starten würde und jeder das gleiche Rennen ohne Probleme fährt, mit der gleichen Strategie, würden Sie gewinnen?' Nein, würden wir nicht. Im Moment haben wir nicht die Performance, so ist es einfach."

"Wir sind nicht überrascht, wir haben das erwartet. Es ist eine Realität - aber das bedeutet nicht, dass wir aufgeben", so Duval weiter. "Wir versuchen alles. Wir optimieren, was wir haben, kratzen an Zehntelsekunden, wollen im Verkehr effizient sein, die richtigen strategischen Entscheidungen treffen."

"Wir werden auch sehen, was die Rennbedingungen mit sich bringen und ob wir etwas ausnutzen können. Aber was die reine Pace angeht, sind wir objektiv gesehen zu weit weg, um zu sagen, dass wir die 24 Stunden von Le Mans gewinnen können."