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BMW setzt auf Bremsen-Upgrade als möglichen Gamechanger für Le Mans
Dank neuer Bremsen und Fortschritten beim Aufwärmen der Reifen rechnet sich BMW bei den 24 Stunden von Le Mans Siegchancen aus
(Motorsport-Total.com) - BMW geht mit viel Zuversicht in die 24 Stunden von Le Mans 2025. Und mit einer überarbeiteten Version des M Hybrid V8, die ein zentrales Problem des Vorjahres ausräumen soll: die Bremsenproblematik.

© Rainier Ehrhardt
BMW sieht sich 2025 in Le Mans besser aussortiert Zoom
Ein Jahr nach dem Debüt in der Hypercar-Kategorie zeigt sich BMW deutlich gereifter. Schon beim Scrutineering am Freitagmorgen in der Innenstadt von Le Mans wirkten die Werkspiloten entspannt. Im zweiten Jahr setzt BMW weiter auf die bewährte Partnerschaft mit dem Einsatzteam WRT und profitiert von den Erfahrungen aus dem Vorjahr.
Der größte Fortschritt: Ein technisches Update am Bremssystem, für das BMW zu Jahresbeginn einen sogenannten "Joker" genutzt hat. "Wir haben den Bremsenhersteller im Vergleich zum Vorjahr gewechselt und einige Systemeinstellungen angepasst - das hat uns einen riesigen Schub gegeben", erklärt Dries Vanthoor im Gespräch mit der französischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. Der Belgier teilt sich das Auto mit der Startnummer 15 mit Raffaele Marciello und Kevin Magnussen.
Im Vorjahr hatte BMW bei seinem Le-Mans-Debüt in der Hypercar-Klasse mit dem Problem des "Glazing" zu kämpfen - also mit verglasten Bremsbelägen, die ihre Funktion einbüßen, wenn die Temperatur zu stark schwankt. "Damals fielen die Temperaturen von 500 auf 100 Grad. Jetzt ist das Bremsverhalten konstant, was auch den Ingenieuren bei der Reifendruckeinstellung hilft", erklärt Vanthoor.
Besser vorbereitet auf kalte Reifen
Ein weiterer Fokus lag auf dem Verhalten bei kalten Reifen. Seit 2024 sind Heizdecken bei den 24 Stunden von Le Mans verboten. Dementsprechend schwierig ist es, die Reifen nach einem Boxenstopp aufzuwärmen. "Wir haben intensiv an Traktionskontrolle, Differenzial und den kleinen Dingen gearbeitet, die beim Losfahren auf kalten Reifen helfen. Das ist immer ein Glücksspiel", sagt Vanthoor.
Mit Blick auf das Gesamtpaket fühlt sich BMW besser aufgestellt als im Vorjahr. Auch die Leistungen in der laufenden WEC-Saison stimmen zuversichtlich: "Die ersten drei Rennen liefen gut - vielleicht fehlen uns noch ein paar Details, aber das Team ist stärker geworden", so Vanthoor. "Es ist mein zweites Mal hier mit BMW und WRT, ich fühle mich deutlich entspannter. Alles kann passieren, aber ich denke, es wird besser laufen als 2024."
Aktuell sieht sich BMW als dritte Kraft hinter Ferrari und Toyota, doch mit dem verbesserten M Hybrid V8 könnte die Marke aus München in Le Mans zur echten Überraschung werden. Davon ist auch Magnussen überzeugt.
"Ich denke, das Ziel muss sein, zu gewinnen, denn es ist realistisch", sagt der Däne. "Natürlich ist es genauso realistisch, nicht zu gewinnen. Aber wir wissen, dass wir eine Chance haben. Es besteht die Möglichkeit, dieses Rennen zu gewinnen, also müssen wir sie nutzen."


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