• 17.10.2010 12:02

  • von Roman Wittemeier

Pescarolo-Rettung: Männerfreundschaft und Starthilfe

Die Zwangsversteigerung von Pescarolo Sport wurde zum Beweis enger Freundschaft: Für Jacques Nicolet und Joël Rivière eine Selbstverständlichkeit

(Motorsport-Total.com) - "Gute Freunde kann niemand trennen" trällerte ein gewisser Franz Beckenbauer als junger Fußballstar. Seit dem vergangenen Freitag kann auch Le-Mans-Urgestein Henri Pescarolo ein Lied davon singen. Dem 68-Jährigen ebneten seine Freunde Jacques Nicolet und Joël Rivière den Weg zum ersehnten Neustart. Die Bosse von OAK und Prestige Racing erwarben das gesamte Pescarolo-Material bei der Zwangsversteigerung und übergaben es sogleich an Pescarolo zurück.

Titel-Bild zur News:

Echte Freunde: Henri Pescarolo, Jacquet Nicolet und Joël Rivière

"Joël und ich sind Fans und Freunde von Pescarolo", erklärt OAK-Teambesitzer Nicolet gegenüber 'endurance-info.com'. "Wir teilen eben die Leidenschaft für diesen Sport. Wir kennen uns schon sehr lange Zeit, wollten immer schon etwas gemeinsam unternehmen, aber bisher ergab sich nie die richtige Gelegenheit. Die ganze Aktion war nicht kühl berechnet, sondern wir haben es von Herzen getan. Wenn wir Henri damit helfen konnten, umso besser."

"Wir haben es für ihn, für Le Mans und für den Langstreckensport gemacht", erklärt Nicolet, der gemeinsam mit Rivière 400.000 Euro auf den Tisch legte. Mehr noch: Als die beiden ihrem Freund Pescarolo sofort im Anschluss an die Auktion unter lautem Beifall der Zuschauer alle Kaufbelege und die Schlüssel zur Werkstatt überreichten, legten sie gleich noch einen Scheck über 5.000 Euro als Starthilfe dazu.

"Wir überlassen ihm all das, was ihm früher gehörte", sagt Nicolet. Eine zukünftige enge Zusammenarbeit der drei Mannschaften ist nicht geplant. "Joëls und mein Job ist hiermit beendet. Wir wollten Henri einfach nur die Chance zum Neustart verschaffen. Er wird hohe Hürden vor sich haben, aber durch den Rückkauf hat er zumindest schon mal ein Stück des Weges zurücklegen können. Er hat so hart gekämpft, hat so große Hoffnungen."

"Wir wollen möglichst viele Pescarolos auf der Strecke sehen", sagt Nicolet, der mit OAK zuletzt auf Chassis seines Freundes setzte. "Unser Ziel war es, Henri nicht nur wieder auf den Weg nach Le Mans zu bringen, sondern ihm auch die Chance auf zukünftge Siege zu geben. Das ist gut für den Sport, für die Leidenschaft, die mit diesem Rennklassiker verbunden wird."

Auch die 64 Pokale von Pescarolo Sport sind wieder in den Händen des Urgesteins Zoom

"Wir waren eben ein kleiner Teil einer Wiedergeburt", sagt Joël Rivière. "Es liegt noch viel Arbeit vor ihm, er muss das nötige Budget aufstellen. Wir appellieren hiermit an die Industrie und an Investoren: Helft diesem Mann!" Im Paket, das Nicolet und Rivière an Pescarolo überreichten, war auch eine CD. "Es ist eine frühe Studie eines zukünftigen LMP1-Boliden", sagt der OAK-Boss grinsend. "Wenn er uns als Zulieferer braucht, dann muss er nur etwas sagen."

"Mein Traum ist es, mindestens ein Auto in der Le-Mans-Series und in Le Mans fahren zu lassen, eventuell gibt man uns auch zwei Startplätze", sagt Pescarolo. "Wir wollen ein Auto mit zwei erfahrenen Piloten besetzen und eines für Youngster freihalten. Einen neuen Namen für das Team habe ich noch nicht, weil ich jetzt erstmal von den Entwicklungen so überrascht bin. Es wird aber irgendetwas mit Pescarolo sein..."

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