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Latvala: Die "schnelle Rallyeprüfung" in der Eifel
WRC-Pilot Jari-Matti Latvala gehört zum illustren Starterfeld bei den 24 Stunden auf der Nordschleife: Mit der Streckenkenntnis kommt der Fahrspaß
(Motorsport-Total.com) - Vor knapp einer Woche konnte Jari-Matti Latvala am anderen Ende der Welt noch seinen dritten Sieg in der Rallyeweltmeisterschaft feiern, nun startet er auf der Nordschleife in ein neues Abenteuer. Der Ford-Werkspilot reiste von der Rallye Neuseeland direkt in die Eifel und geht in einem Focus RS der Fachhochschule Köln bei den 24 Stunden am Nürburgring an den Start.

© Ford
Jari-Matti Latvala ist diesmal ohne Beifahrer an seiner Seite unterwegs
Das Auto wurde komplett von Studenten der Fachhochschule Köln aufgebaut und vorbereitet. Latvala und seine Fahrerkollegen Anja Wassertheurer, Daniela Schmid und Stefan Schlesack holten sich Startplatz drei in der Klasse SP 4T und etablierten sich somit im engeren Favoritenkreis der Tourenwagen mit Turbomotor bis 2,5 Liter Hubraum. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' schildert Latvala seine Eindrücke von der Nordschleife.#w1#
Frage: "Jari-Matti, wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Ford-Team der FH Köln?"
Jari-Matti Latvala: "Sie waren daran interessiert, mit einem der WRC-Fahrer von Ford hier beim 24-Stunden-Rennen zusammenzuarbeiten. Mikko Hirvonen war aufgrund der Tests recht beschäftigt, aber ich hatte Zeit und habe gerne zugesagt. Als das geklärt war, haben wir uns entschieden, an einem VLN-Rennen zu starten, um im Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen Erfahrungen zu sammeln."

© Ford
Der Ford Focus wurde von Studenten der FH Köln aufgebaut und vorbereitet Zoom
Frage: "Und wie ist dein bisheriger Eindruck von der Nordschleife?"
Latvala: "Am Anfang habe ich es gar nicht so genossen, hier zu fahren, denn ich konnte mir den Streckenverlauf nicht einprägen. Aber wenn man die Strecke besser kennenlernt, sich daran erinnert, wie der Kurvenverlauf ist, wo wie viel Grip ist - dann beginnt man, Spaß dabei zu haben."
Frage: "Erinnert die Nordschleife mit ihren über 20 Kilometern dich als WRC-Fahrer ein bisschen an eine Asphalt-Rallye?"
Latvala: "Ja, genau so ist es. Auf dem Grand-Prix-Kurs fährt es sich wie auf einer ganz normalen Rundstrecke. Die Nordschleife hingegen erinnert mich mit seinen Kuppen und Senken nicht so sehr an eine Rennstrecke, sondern an eine Prüfung auf Asphalt - allerdings eine sehr schnelle."
Frage: "Ist es auch schwierig, weil du diesmal keinen Beifahrer neben dir hast, der dir die Strecke ansagt?"
Latvala: "Wenn ich an die Strecke komme, habe ich mich gedanklich bereits vorbereitet und bin konzentriert. Dann ist es für mich auch nicht so schwierig, ohne Co-Pilot zu fahren. Was aber anders ist, ist, dass hier so viel Verkehr auf der Strecke ist."
Frage: "Worin besteht der Unterschied zwischen deinem Ford Focus WRC und dem Focus des Teams der FH Köln?"
Latvala: "Auf Asphalt sind der Vierrad-Antrieb des WRC und der Frontantrieb recht ähnlich. Allerdings habe ich in meinem Rallye-Fahrzeug keinen Bremskraftverstärker, und das macht es mir hier etwas schwerer. Außerdem bremse ich beim Rallyefahren mit dem linken Fuß, hier muss ich aber den rechten nehmen, da ich mit den linken zum Gangwechsel brauche. Das macht es mir etwas schwierig und daran muss ich mich gewöhnen."
Frage: "Wie findest du die Stimmung hier? Über 200.000 Fans sind an der Strecke?"
Latvala: "Ja, das ist faszinierend. Als ich angereist bin, war es interessant, die ganzen Zelte und Camping-Behausungen zu sehen. Das zeigt mir, wie sehr die Leute dieses Rennen respektieren."
Frage: "Mit welchen Zielen startest du in die 24 Stunden?"
Latvala: "Ich hoffe, dass ich meine Fähigkeiten aus Asphalt verbessern kann. Ich möchte Erfahrungen sammeln, die ich bei den kommenden Asphalt-Rallyes nutzen kann. Davon abgesehen, wollen wir eine solide Leistung hinbekommen und bis zum Ende mitfahren."

