• 15.05.2010 11:13

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Von der DTM in die "grüne Hölle"

Fünf DTM-Piloten sind für Audi bei den 24 Stunden im Einsatz: Von tückischen Kurven, verrückten Fans und der richtigen, wintertauglichen Kleidung

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise sind sie in Hockenheim, auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgings, in Oschersleben oder auf dem Norisring unterwegs, an diesem Wochenende aber heißt die Herausforderung "grüne Hölle": Fünf aktuelle DTM-Piloten sind für Audi im R8 LMS bei den 24 Stunden auf der Nürburgring-Nordschleife im Einsatz, und das bisher äußerst erfolgreich. Mattias Ekström, Timo Scheider und Oliver Jarvis stehen mit ihrem Kollegen Marco Werner auf der Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Oliver Jarvis, Lucas Luhr, Mattias Ekström, Timo Scheider

DTM auf der Nordschleife: Scheider, Luhr, Ekström und Jarvis

Mike Rockenfeller folgt mit seinen Kollegen Hans-Joachim Stuck, Mark Basseng und Frank Stippler im Phoenix-Audi direkt dahinter auf Startplatz zwei und Markus Winkelhock steht mit Dennis Rosteck, Luca Ludwig und Marc Bronzel auf Platz zwölf im Feld der rund 200 Fahrzeuge.#w1#

Winkelhock kam übrigens recht kurzfristig zu seinem Nordschleifen-Einsatz. "Ich habe nach dem DTM-Rennen auf dem Hockenheimring erfahren, dass ich hier an den Start gehen werde", berichtet Winkelhock gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Hugo Boss ist mein Sponsor und wir haben einen Deal mit Phoenix Racing gemacht. Hugo Boss stattet das Team mit Teamkleidung aus, dadurch konnte ich fahren."

"Zudem sind hier überall Bodenwellen und es geht hoch und runter." Markus Winkelhock

So ein Rennen zu fahren, hat den Schwaben schon lange gereizt. Und bisher entspricht die "grüne Hölle" seinen Erwartungen voll und ganz: "So eine Strecke wie die Nordschleife habe ich noch nie erlebt. Hier darf man nicht abfliegen, da schon nach zwei Metern die Leitplanke kommt. Zudem sind hier überall Bodenwellen und es geht hoch und runter. Die Eindrücke sind enorm - schon im Trocknen. Wenn es nachts auch noch feucht ist, wird es extrem viel schwerer."

Sein Audi-Werkskollege Jarvis fährt zum zweiten Mal auf der Nordschleife, zum ersten Mal allerdings bei den 24 Stunden. Die Strecke nötigt ihm "sehr viel Respekt" ab: "Ich habe es auch auf die harte Art gelernt. Beim ersten Test vor einem Monat hatte ich gleich einen Unfall", erzählt Jarvis. "Es ist eine unglaublich schwierige Strecke. Und wenn es dann nachts noch regnet, ist es für einen Rennfahrer wirklich eine Herausforderung." Und so sei es zwar nicht schwierig, vom vertrauen A4 DTM in den R8 LMS umzusteigen, "aber von einer normalen Rennstrecke wie Hockenheim auf die Nordschleife zu kommen. Das ist wirklich eine spezielle Rennstrecke."


Fotos: 24h-Rennen Nürburgring


"Einfach jede Kurve ist tückisch, um ehrlich zu sein", räumt der Brite ein. "Es ist nicht nur die Strecke, sondern auch der Verkehr. In jeder Kurve überholt man ein Auto oder versucht es zumindest. Es geht darum zu wissen, wo man überholen kann, wo es sicher ist, ein bisschen mehr zu pushen. Es gibt ein paar sehr schnelle Abschnitte, und wenn man da zu sehr pusht, hat man schnell einen Fehler gemacht. Und es ist nachts schwierig, wenn man vielleicht zwei Stunden geschlafen hat, isn Auto zu steigen und dann ganz andere Verhältnisse vorzufinden." Er lerne allerdings sehr viel von seinem Teamkollegen Marco Werner, der den Abt-Audi auch auf die Pole-Position gestellt hatte.

"Wer baut schon einen Reifen für drei Grad, Sturm und halbtrockene Strecke?" Mattias Ekström

Anders als die "Neulinge" Winkelhock und Jarvis ist Ekström schon ein "alter Hase" in Sachen Nordschleife. Er startet zum fünften Mal bei den 24 Stunden. Und der Schwede betont lachend: "Ich habe auch gelernt, mich hier warm anzuziehen". Eine lange Unterhose und drei paar Socken gehören zu seiner "winterfesten" 24-Stunden-Ausrüstung.

Das Schwierige bei diesem Wetter sei allerdings, die richtigen Reifen aufzuziehen und diese dann auch optimal zum Arbeiten zu bringen. "Wer baut schon einen Reifen für drei Grad, Sturm und halbtrockene Strecke? Man musste den richtigen Reifen drauf haben, damit alles funktioniert. Aber kaum kam man zum Wechseln, sind über 200 Autos weiter auf der Strecke gewesen und alles ist abgetrocknet. Und dann regnet es wieder", schildert Ekström.

Trotzdem - oder vielleicht genau deshalb - ist das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife für Ekström neben dem DTM-Rennen auf dem Norisring das Highlight des Jahres. Das liege auch an den Fans, die rund um den Kurs die größte Motorsport-Party Deutschlands feiern. Das sorgt auch bei seinem Kollegen Jarvis für begeistertes Staunen: "Das ist verrückt, oder? Leider ist das Wetter wirklich schlecht, aber sie sind trotzdem noch da draußen in ihren Zelten, bei zwei Grad und haben riesigen Spaß. Aus Fahrersicht ist das sensationell. Wenn man fährt und den Rauch von den Grills sieht und die Party, das ist etwas ganz Spezielles."

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Zandvoort

7. - 9. Juni

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!