• 24.07.2009 22:00

  • von Maximilian Kroiss

Rossi und Lorenzo mit Airbag in Donington

Die beiden Yamaha-Werkspiloten verwenden erstmals an diesem Rennwochenende das Airbag-System ihres Lederkombi-Herstellers Dainese

(Motorsport-Total.com) - Nach jahrelangen Forschungen und Entwicklungsarbeiten am D-air Racing System von Dainese, kommt dieses einzigartige Schutzsystem für Motorradpiloten an diesem Wochenende auch erstmals offiziell in der Königsklasse MotoGP zum Einsatz. Die auserwählten Fahrer sind die Yamaha-Topstars Valentino Rossi und Jorge Lorenzo.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Im Notfall plustert sich die Lederkombi von Jorge Lorenzo deutlich auf

Nach seinem fürchterlichen Abflug im Qualifikationstraining zum Grand Prix in Laguna Seca war vergangenes Wochenende Jorge Lorenzo der erste MotoGP Pilot, der sich für einen Einsatz des D-air Racing Systems von Dainese entschieden hatte. "Ich bin natürlich sehr stolz, dass ich meinen Beitrag bei der Entwicklung dieses Projekts leisten kann", sagt der Spanier. "Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine extrem wichtige Innovation. Nach meinen Unfällen in Laguna Seca hatte ich keine Zweifel mehr, ab sofort nur noch mit diesem System zu fahren, das ganz bestimmt mehr Sicherheit bietet."#w1#

"Dainese hat große Fortschritte in der Perfektion dieses Systems erzielt und wir Piloten können weitere Inputs bei der Erstellung eines Prototyps liefern. Wie bei jeder Innovation nimmt es einige Zeit in Anspruch, um sich daran zu gewöhnen. Aber ich fühle mich viel Sicherer damit und das ist auch das Wichtigste. Ich möchte an dieser Stelle der gesamten Dainese-Mannschaft für ihre aufopfernde Arbeit danken, damit das Motorradfahren sicherer wird", lautet das Urteil Lorenzos.

Valentino Rossi

Des "Doktors" neue Kleider: Auch Valentino Rossi fährt ab sofort mit Airbag Zoom

Neben 250er-Weltmeister Marco Simoncelli und Thomas Lüthi hat auch der Österreicher Michi Ranseder einen maßgeblichen Anteil als rasender Versuchspilot geleistet. "Ich glaube, ich war sogar einer der allerersten Rennfahrer, der dieses System im Grand-Prix-Rennsport eingesetzt hat", erinnert sich der 23-jährige 125er-Pilot. "Und ich weiß auch noch, dass der Airbag bei meinem Abflug im Brünn GP 2006 mit der KTM nicht aufgegangen ist. Aber seit damals wurde an diesem System bemerkenswerte Weiterentwicklung betrieben. Die aktuellste Version ist wesentlich leichter - Dainese beziffert diesen Wert mit circa. 20 Prozent - man ist viel beweglicher und natürlich ist auch der Tragekomfort bei weiten besser", so Ranseder.

Zwischenzeitlich hat Ranseder aber auch bei mehreren Stürzen die Funktionsfähigkeit des Airbags zur Schau gestellt. "Zum ersten Mal ist der Airbag bei meinem Sturz im Saisonfinale 2007 in Valencia aufgegangen", beginnt Ranseder mit seinen Erzählungen. "Dann natürlich auch auf Phillip Island im vergangenen Oktober und letztmals nach dem Motorschaden der Haojue im Training in Jerez. Bei Letzterem bin ich überzeugt davon, dass mich dieses System vor schlimmeren Nacken- und Rückenverletzungen geschützt hat."

Das System wurde auch in Hinblick auf mehr Komfort und einer besseren Integration in der Lederkombi verbessert. Das Volumen des Airbags wurde reduziert, die zu schützenden Bereiche wurden neu ausgelegt und das Aufblasen des Airbags geschieht jetzt noch wesentlich schneller. Wenn sich der Airbag geöffnet hat, sind in erster Linie die Schultern und das Schlüsselbein rechts und links geschützt. Darüber hinaus unterstützt der Airbag die Schutzmaßnahmen des Helms, indem die Beweglichkeit des Nackens eingeschränkt wird. Die neueste Version des Systems ist zur Gänze in der Lederkombi untergebracht.

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