Schumacher: "Ein Traum ist wahr geworden"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast gesagt, dass du den Deutschland-Grand-Prix unbedingt mit Ferrari gewinnen wolltest. Nun hast du es geschafft!"
Michael Schumacher: "Ja, jeder weiß, dass dies bisher nie geklappt hatte, in all den sieben Jahren, in denen ich für Ferrari fuhr. Worte finde ich dafür um ehrlich zu sein keine, denn wir haben in diesem Jahr so viel erreicht, dass es Wahnsinn ist. Ich kann nur Gott danken, dass er mir diese Möglichkeit gegeben hat. Das Team hat erneut fantastisch gearbeitet. Es war heute zwischen Ralf und mir ein enger Kampf, aber ich denke, dass die deutschen Fans das sehr genossen haben. Es ist natürlich schade, was Ralf passiert ist. Es wäre schön gewesen, wenn zwei Schumachers auf den ersten beiden Plätzen gewesen wären, aber ich bin mir sicher, dass wir in der Zukunft weitere Chancen haben werden. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich dieses Ergebnis heute einfahren durfte. Danke schön!"

Frage: "Es sah so aus, als hättest du in der ersten Runde unglaublich hart gepusht."
Schumacher: "Ich glaube, dass heute alle mit den Temperaturen ein wenig gekämpft haben. Der Reifen begann ziemlich stark Blasen zu werfen, besonders auf dem ersten Rennabschnitt, ich musste aus diesem Grund sehr hart kämpfen, um den Vorteil zu behalten. Wir begannen aber dennoch gegen Ende an Boden zu verlieren, wir waren aus diesem Grund besorgt, was mit dem nächsten Reifensatz passieren würde. Aber Gott sei Dank hielten die Reifen beim zweiten und dritten Satz und das war zum Schluss die Grundlage für den Sieg."

Frage: "Es gibt nun eine extra Woche Pause bis zum nächsten Grand Prix. Freust du dich darauf?"
Schumacher: "Ja sicherlich, denn ich habe gute Gründe zu feiern und darauf freue ich mich schon. Ein wenig Zeit für meine Familie zu haben, ein wenig Freizeit zu haben und einfach nur zu entspannen und für den letzten Teil der Saison die Batterien aufladen. Wir müssen noch die Konstrukteursweltmeisterschaft gewinnen, auch wenn wir in einer sehr komfortablen Situation sind. Wir müssen den Titel aber erst noch gewinnen. Wo auch immer ich ins Ziel komme, sind die Rennen für mich ein toller Genuss und ich freue mich schon auf weitere Zweikämpfe."

Frage: "Auf dem ersten Rennabschnitt war es interessant zu sehen, wie die Abstände wuchsen und dann wieder schrumpften. Was sorgte für diese Schwankungen?"
Schumacher: "Ich bemerkte, dass ich mit den Reifen in Probleme kam und aus diesem Grund begann ich, sie zu schonen. Das war nicht sehr von Erfolg geprägt, aber dann gab ich wieder Gas und zusätzlich kamen wir noch in Verkehr und vielleicht lief es da für Ralf besser als für mich. Es wurde ziemlich eng, denn er konnte schneller fahren und ich nicht."

Frage: "Im zweiten Rennabschnitt schienst du dann sehr schnell davonzuziehen."
Schumacher: "Ja, der zweite Rennabschnitt war sehr gut, die Reifen hielten und ich konnte die letzten zehn Runden Gas geben und hatte keine Probleme."

Frage: "Im dritten Rennabschnitt schienst du dann das Rennen nur noch zu kontrollieren."
Schumacher: "Ja, ich hielt einfach meine Position und pushte nicht zu viel, sondern wollte den Vorsprung auf dem notwendigen Level halten."

Frage: "Du hattest also keine Sorgen?"
Schumacher: "Nein, nicht wirklich, mit Ausnahme der Blasen auf den Reifen, aber ich sah, dass die Michelin-Reifen das gleiche Problem zu haben schienen. Vielleicht wirkte sich das bei ihnen nicht so sehr aus, aber ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich sah nie das Gesamtbild. Ich sah nur Juans Reifen, die nicht viel besser als meine aussahen. Und abgesehen davon gab es keine Sorgen."

Frage: "Hättest du mit dem Auto auch auf dem alten Kurs gewinnen können?"
Schumacher: "Das werden wir nie herausfinden, aber ich denke, dass wir ein sehr gutes Auto für alle Strecken haben. Das werden wir vielleicht in Monza sehen."

Frage: "Erzähl uns etwas über die Auslaufrunde, du scheinst sie ja sehr genossen zu haben?"
Schumacher: "Ja. Man kann sich sicherlich vorstellen, wie sehr ich von diesem Ergebnis geträumt habe, denn wir waren so erfolgreich und in den letzten drei Jahren war ich bei diesem Rennen hier in Deutschland nicht erfolgreich. Jetzt endlich zu siegen bedeutet mir eine Menge und die Leute zu sehen, nachdem wir letztes Wochenende den Titel gewonnen haben ? da wird für mich wirklich ein Traum wahr."