• 28.07.2002 17:48

  • von Reinhart Linke

Ferrari erneut nur mit einem Auto top

Michael Schumacher feierte am Sonntag seinen zweiten Hockenheim-Sieg nach 1995 ? Rubens Barrichello vom Pech verfolgt

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Deutschland ging für Ferrari mit dem insgesamt 154. Formel-1-Sieg zu Ende. Nach der insgesamt 154. Pole Position für Ferrari am Samstag konnte Michael Schumacher auch die 154. schnellste Rennrunde für das Team aus Maranello einfahren. Rubens Barrichello hatte unterdessen ein Mal mehr Pech und kam am Ende nicht über Platz vier hinaus.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher siegte am Sonntag zum zweiten Mal in Hockenheim

Michael Schumacher konnte am Start seine Führung verteidigen und sich schnell ein wenig von den Verfolgern absetzen, kämpfte allerdings bei fast 50 Grad Celsius Asphalttemperatur mit Blasenbildung an den Reifen. Trotzdem verteidigte der Rheinländer seine Führung bei seinen beiden Boxenstopps in den Runden 26 und 46. Am Ende feierte der 33-jährige Wahlschweizer nach 1995 seinen zweiten Sieg auf dem Hockenheimring. Insgesamt war es der 62. Sieg von "Schumi" in der Formel 1.

Der Familienvater zeigte sich nach dem Rennen überglücklich: "Ich habe mir dieses Resultat seit einer langen Zeit erträumt. Wir hatten eine Menge Freude mit den Resultaten mit Ferrari in den letzten drei Jahren, aber Hockenheim sollte nie mein Rennen sein. Es bedeutet mir sehr viel und die Auslaufrunde war ein Traum, nachdem ich die Meisterschaft letzte Woche gewonnen hatte. Nach sieben Jahren mit Ferrari in Deutschland zu gewinnen ist fantastisch. Ich kann Gott dafür nur danken. Das Team wiederholte einen fantastischen Job. Im ersten Rennteil hatte ich einen engen Kampf mit Ralf. Ich war über meine Reifen etwas besorgt, da sie Blasen warfen und ich kämpfen musste, um vorne zu bleiben. In meinem zweiten Stint waren die Reifen sehr gut und ich konnte durchweg attackieren. Dann war ich im dritten Stint in der Lage, langsamer zu fahren, nachdem ich zu Ralf einen Vorsprung herausgefahren hatte. Am Ende brachte ich einfach das Auto nach Hause. Jetzt möchte ich während der Pause mit meiner Familie entspannen und meine Batterien für den Rest der Saison aufladen. Wir nähern uns unserem zweiten Ziel, die Konstrukteursweltmeisterschaft zu gewinnen."

Unterdessen hatte Rubens Barrichello wie so oft wieder ein Mal Pech. Zunächst war der Brasilianer mit dem Rennauto in die Startaufstellung gefahren, als seine Mechaniker ein technisches Problem festgestellt hatten und der Familienvater in die Box zurücklaufen musste, die er 15 Minuten vor Ende der Vorstartphase mit dem Ersatzauto verlassen konnte. Im Rennen hielt sich der 30-Jährige lange auf Platz drei, konnte Ralf Schumacher aber nie ernsthaft attackieren. Nachdem sein erster Boxenstopp in der 25. Runde noch problemlos geklappt hatte, musste man beim zweiten Stopp in Umlauf 45 zwei Mal den Tankschlauch ansetzen, so dass der zweifache Grand-Prix-Sieger seinen dritten Platz verlor und schließlich mit 23,195 Sekunden Rückstand auf Position vier ins Ziel einfuhr.

Folglich war Rubens Barrichello nach dem Rennen enttäuscht: "Das war ein sehr schwieriges Rennen. Während ich in die Startaufstellung fuhr, hatte ich das Gefühl, dass am Rennauto irgendetwas nicht in Ordnung sei. Um auf der sicheren Seite zu sein entschieden wir, ins Ersatzauto zu wechseln. Nachdem der Start ziemlich gut war, war es nicht einfach für mich, hinter Ralf zu bleiben. Bei meinem zweiten Boxenstopp öffnete sich das Tankventil nicht und ich verlor kostbare Zeit und letztlich einen Podestplatz. Zurück auf der Strecke konzentrierte ich mich darauf, das Auto nach Hause zu bringen und Punkte für die Konstrukteursweltmeisterschaft zu holen."

Rennleiter Jean Todt freute sich über den Sieg: "Dies ist unser zehnter Sieg des Jahres, was Ferrari bisher erst ein Mal gelungen ist ? 2000. Michael wollte liebend gerne in Deutschland vor seinem Heimpublikum gewinnen, nachdem er in Magny-Cours bereits den Titel gewonnen hatte. Heute sahen wir ein hartes Rennen. Bei schwierigen Bedingungen und sehr hohen Temperaturen liefen die Autos gut, genauso wie die Reifen von Bridgestone. Kurz vor dem Start sorgten wir uns um Rubens, da es an seinem Rennauto ein Getriebeproblem gab und wir entschieden, ihn ins Ersatzauto zu setzen. Dann hatte Rubens wieder Probleme beim Tanken, so dass der vierte Platz das bestmögliche Resultat für ihn war, obwohl er am Ende des Rennens alles gab. Wir fahren fort, die traumhafte Zeit zu genießen. Wir haben weitere 13 Punkte für die Konstrukteursweltmeisterschaft geholt und unsere Führung auf 65 Punkten bei noch fünf zu fahrenden Rennen ausgebaut. Außerdem fahren wir fort, Rubens alle mögliche Unterstützung beim Kampf um Platz zwei in der Fahrerweltmeisterschaft zu geben."