Parr: "Wurz spielt die Rolle des klugen Kopfes"

Adam Parr spricht über die Rolle von Alex Wurz als Fahrer-Coach, den Rückzug von Frank Williams aus dem Vorstand und die neue technische Struktur

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team steht unter Druck. Nach der schlechtesten Saison in der Teamgeschichte muss sich das einstige Topteams 2012 rehabilitieren. Während sich Ferrari an der Spitze in einer ähnlichen Situation befindet, versucht Williams dieses Jahr, vom Ende des Feldes loszukommen. Aus diesem Grund musste im Vorjahr Langzeit-Technikchef Sam Michael gehen - er wurde durch den ehemaligen McLaren-Mann Mike Coughlan ersetzt. Als weitere Neuzugänge sollen Aerodynamikchef Jason Somerville und Chefingenieur Mark Gillan das Team wieder nach vorne bringen.

Titel-Bild zur News: Adam Parr

Adam Parr nimmt zur Lage des Williams-Teams Stellung

"Wir haben viel geändert, aber hoffentlich nichts von Bedeutung", scherzt Geschäftsführer Adam Parr. Und erklärt, was er damit meint: "Teil des Erfolgsgeheimnisses von Williams war es immer, das, was wir im Team haben, zu behalten. Wir haben zahlreiche Änderungen gemacht, haben jetzt eine neue technische Führung, die dieses Auto abgeliefert hat, aber immer noch 500 Leute, die immer noch da sind."

Parr mit Tests sehr zufrieden

Derzeit ist aber noch unklar, wie gut der neue FW34, der erstmals seit den 1990er-Jahren von einem Renault-Triebwerk angetrieben wird, wirklich ist. Die Fahrer äußerten sich bisher, dass der Wagen zwar gutmütig sei, aber in langsamen Kurven nicht optimal liegt. "Ich bin wirklich zufrieden, dass wir es geschafft haben, das Auto von vorne bis hinten neu zu designen, den Motor zu wechseln und keinen Trick zu verpassen", stellt Parr der neuen Technikleitung ein positives Zeugnis aus. "Beim Testen fuhren wir viele Kilometer - alles lief sehr gut."

Doch auch in der Führung des Unternehmens Williams steht eine Änderung bevor: Der 69-jährige Teambesitzer Frank Williams scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand der Williams Grand Prix Holdings PLC aus, um Platz für seine Tochter Claire zu machen, die ab dem 1. April Direktorin für Marketing und Kommunikation wird. "Wir sind darüber schon sehr aufgeregt", kommentiert Parr den Wechsel. "Ich denke, dass sie ein großer Gewinn für dieses Team ist - und das Gute ist, dass sie niemand abwerben kann."

Bei den Fahrern setzte man ebenfalls auf eine Blutauffrischung. Der routinierteste Formel-1-Pilot der Geschichte, Rubens Barrichello, wurde durch Ayrton Sennas Neffen Bruno Senna ersetzt. Der Brasilianer zahlt ordentlich in die Teamkasse ein, dafür fehlt dem Team nun ein routinierter Pilot, denn gemeinsam kommen Senna und Teamkollege Pastor Maldonado gerade mal auf 45 Grand-Prix-Starts und drei WM-Punkte.

Wie Wurz bei Williams helfen soll

Bei den Piloten geht Williams einen völlig neuen Weg. Mit dem ehemaligen Williams-Fahrer Alex Wurz hat man erstmals einen Fahrer-Coach engagiert - der Österreicher, der für seine analytische Herangehensweise bekannt ist, soll die fehlende Erfahrung der Piloten wettmachen. Hat sich die Arbeit von Wurz schon bezahlt gemacht? "Dafür ist es noch sehr früh, oder?", fragt der Williams-Geschäftsführer.

"Ich habe aber das Gefühl, dass Bruno und Pastor... sie fahren nicht ihre erste Saison in der Formel 1, sie sind sehr konkurrenzfähig und ich glaube, dass sie untereinander und mit dem Team viel Spaß haben werden", verteidigt er die Williams-Fahrerwahl. "Alex spielt die Rolle des klugen Kopfes und und dient wenn notwendig als Mentor - so weit so gut."

Wurz, der in seiner Karriere dreimal auf das Podest fuhr, als Setup-Tüftler gilt und auch das FIA-Nachwuchs-Programm leitet, hat bei der Arbeit mit Senna und Maldonado "freie Hand", sagt Parr. "Er ist bei den Debriefings anwesend - wie er es anlegt, liegt an ihm. Er sollte besser als jeder andere wissen, was er zu tun hat."

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