• 16.03.2012 14:42

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Reifenform: Einer ist anders

Warum die Intermediates von Pirelli viele Fragezeichen mit sich bringen: Die Teams haben ihre Fahrzeuge auf die neue Reifenform getrimmt

(Motorsport-Total.com) - Bei wechselhaften Bedingungen auf den Strecken könnte es in diesem Jahr einige Überraschungen geben. Vor allem dann, wenn die Intermediates von Pirelli zum Einsatz kommen. Der Hintergrund: Der Reifenhersteller hat bei seinen 2012-Varianten eine leicht veränderte Flankenform gebracht. Einzig der Intermediate blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert und sticht somit nun aufgrund seiner einzigartigen Form heraus.

Titel-Bild zur News:

Regenreifen (blau) und Intermediates (grün) haben kleine Unterschiede

"Es könnte einige Schwierigkeiten geben", gibt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery offen zu. Das Problem haben die Teams. Die Reifenform spielt bei der Berechnung des Luftflusses am Auto eine erhebliche Rolle. Einige aerodynamische Feinheiten könnten demnach nicht mehr funktionieren, sobald die Intermediates aufgeschnallt sind, denn die Abstimmung der gesamten Aerodynamik fand auf Grundlage der 2012er-Form von Pirelli statt.

"Der Regenreifen hat eine geringfügig andere Form erhalten, doch am Intermediate gab es keine Veränderungen. Der Grund dafür ist: Das Produkt arbeitete prima. Es gab keine Notwendigkeit, etwas daran zu verändern", erklärt Hembery. "Wir haben halt nur sehr wenig Streckenzeit mit den Teams und können somit erst nach und nach feststellen, was die Veränderungen sind und ob wir die richtige Balance erwischt haben."

"Wir haben auch eine neue Generation an Windkanal-Reifen. Diese Pneus wurden entsprechend angepasst", sagt der Brite. Die Teams haben somit ein Dummy an der Hand, mit dem sie die Autos auf die aktuelle Form der Pirelli-Reifen trimmen können. "Ganz so einfach ist das Ganze aber nicht, denn jedes Team hat einen anderen Windkanal. Da spielen viele Faktoren mit hinein."

"Es kommt zum Beispiel auf das Laufband an oder die Menge an aerodynamischer Last, die simuliert wird. Wir versuchen daher, ein bis zwei Produkte zu finden, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden", stellt Hembery eine Besserung der Situation in Aussicht. "Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe."