• 24.05.2011 12:28

  • von Stefan Ziegler

O'Young: "Es ist ein ganz anderes Gefühl"

Bamboo-Fahrer Darryl O'Young schildert im Interview, was er vom Chevrolet Cruze 1,6T hält und welche Ziele er im weiteren Saisonverlauf verfolgt

(Motorsport-Total.com) - Für Darryl O'Young ging beim zweiten Wochenende des Jahres ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung, denn der chinesische Rennfahrer hatte im belgischen Zolder erstmals den Chevrolet Cruze 1,6T zur Verfügung. Damit gelangen O'Young auf Anhieb einige starke Ergebnisse, die er in Monza noch einmal bestätigte. Obwohl der 31-Jährige einige WM-Punkte sammelte, gilt seine Priorität aber nach wie vor der Privatierwertung, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' bestätigt.

Titel-Bild zur News: Darryl O'Young

Darryl O'Young kommt mit dem Chevrolet Cruze 1,6T immer besser in Fahrt

Frage: "Darryl, du fährst seit Zolder im Chevrolet Cruze 1,6T. Wie fühlte es sich an, endlich einmal mit den Spitzenreitern um Positionen kämpfen zu können?"
O'Young: "Einfach prima. Ich würde aber nicht sagen, dass es ein wirklicher Kampf ist. Im Prinzip folge ich ihnen einfach nur. Hoffentlich finden wir noch ein bisschen mehr Leistung, um noch näher an sie heranzurücken und sie tatsächlich herausfordern zu können. Im Augenblick befinden wir uns jedenfalls noch in der Lernphase."

"Wichtig ist, dass wir die kompletten Renndistanzen absolvieren konnten. Man nimmt seine Reifen nämlich leicht etwas zu hart ran und verliert dann an Tempo. Aus diesem Grund war ich an unseren ersten Wochenenden mit dem Chevrolet Cruze 1,6T betont sanft im Umgang mit meinen Pneus. Es ging einfach darum, zu lernen, wie man das Auto am besten umsetzt."

"Man kann regelrecht spüren, wie viele Fortschritte sie beim Cruze gemacht haben." Darryl O'Young

Frage: "Sprechen wir über den neuen Chevrolet Cruze 1,6T und die Tatsache, dass erstmals ein Privatteam über das aktuelle Chevrolet-Auto verfügt..."
O'Young: "Das ist fantastisch für Bamboo Engineering und eine tolle Geste von Chevrolet. Sie haben ein richtig starkes Auto. Im Hinblick auf den alten Lacetti kann man regelrecht spüren, wie viele Fortschritte sie beim Cruze gemacht haben."


Fotos: Darryl O'Young, WTCC in Monza


"Die Verbesserungen sind nicht zu übersehen und das gesamte Paket ist ein klarer Schritt nach vorne. Es ist aber ein ganz anderes Gefühl, nun mit einem Turbomotor am Start zu sein. Ich konnte mich aber recht rasch daran gewöhnen. Damit bin ich sehr zufrieden, also kann das Fazit nur positiv sein. Als Team ist es nun unsere Aufgabe, weitere Fortschritte zu erzielen."

Der Privatiertitel bleibt das Ziel

Frage: "Das große Ziel ist und bleibt aber sicherlich, die Gesamtwertung der Privatiers zu gewinnen, oder?"
O'Young: "Ja, klar. Ich wäre natürlich sehr glücklich darüber, in diesem Jahr einmal auf das Podium zu fahren. Mein Hauptziel ist aber nach wie vor, den Titel bei den Privatfahrern zu holen."

"Und die Zuversicht ist ebenfalls da - speziell nach den guten Ergebnissen in Zolder und Monza." Darryl O'Young

Frage: "Ist der Chevrolet Cruze das Auto, um dieses Ziel zu verwirklichen?"
O'Young: "Ich denke schon. Das Potenzial dafür ist sicherlich vorhanden. Und die Zuversicht ist ebenfalls da - speziell nach den guten Ergebnissen in Zolder und Monza."

Frage: "Wie lange wird es deiner Meinung nach dauern, bis du vollkommen eins bist mit dem neuen Fahrzeug?"
O'Young: "Ich hatte gehofft, dies schon nach dem Wochenende in Zolder sagen zu können. So einfach ist es aber nicht. Ich fühle mich jetzt bereits sehr wohl im Auto, doch es braucht noch ein bisschen Zeit."

Frage: "Du hast in der jüngeren Vergangenheit viele unterschiedliche Rennwagen bewegt. Kommt dir das jetzt zugute?"
O'Young: "Das ist sicherlich eine Hilfe, genau. Alleine 2010 fuhr ich in der WTCC, war einmal in der DTM unterwegs und fuhr auch im Porsche-Cup und auf der Langstrecke. Ich halte das für eine gute Sache, denn das hält dich als Rennfahrer auf Trab. Du musst dich immer wieder neu konzentrieren und bist durch das Wechseln von einem Auto in das andere mental einfach etwas fitter."