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  • 04.02.2011 13:59

  • von Stefan Ziegler

Monteiro: Vom Formel-1-Fahrer zum Tourenwagen-Lehrling

Der portugiesische Rennfahrer Tiago Monteiro wagte nach seiner Formel-1-Karriere den Umstieg in den Tourenwagen: "Musste härter arbeiten als erwartet"

(Motorsport-Total.com) - 2005 hatte Tiago Monteiro sein großes Ziel erreicht: Der Portugiese wurde zum Jordan-Stammfahrer in der Formel 1 bestellt und bestritt zwei Saisons für den Rennstall, der schon ein Jahr später unter dem Namen Midland firmierte. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung wurde Monteiro danach in der WTCC fündig - bei SEAT fand der heute 34-Jährige eine neue sportliche Heimat.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro sicherte sich 2010 wieder einmal zwei Saisonsiege in der WTCC

Dass der Umstieg vom Formel-1-Auto zum Tourenwagen allerdings durchaus seine Tücken haben kann, stellte Monteiro ziemlich rasch fest: "Es ist eine komplett andere Herangehensweise. Dahinter steckt eine andere Mentalität. Außerdem sind das Auto, das Setup und der Fahrstil völlig anders", erläutert der langjährige WTCC-Pilot bei 'F1pulse.com'. "Das Limit erreicht man aber schneller."

Dies könne selbst ein im Tourenwagen-Bereich unerfahrener Pilot recht einfach schaffen, doch für die Feinheiten dieser Disziplin brauche es eindeutig ein feines Fingerspitzengefühl: "Erfahrung und Reifenhaushalt sind gewissermaßen Trumpf. Man muss aber auch wissen, wie man das Fahrzeug für Qualifikation und Rennen abstimmt. Diese kleinen Details sind im Tourenwagen-Sport sehr wichtig."

"Schwierig ist allerdings, gegen Konkurrenten anzutreten, die schon seit Ewigkeiten im Tourenwagen unterwegs sind", meint Monteiro und erklärt seine Sicht der Dinge: "Da spielt es keine Rolle, wie lange du im Formsport am Start warst oder wie schnell du sein kannst. Wenn du erstmals im Tourenwagen sitzt, musst du sehr viel lernen. Die erfahrenen Burschen wissen einfach Bescheid", so der 34-Jährige.

"Sie haben so viele Kilometer in diesen Autos abgespult und wissen, wie sie diesen Rennwagen bewegen müssen. Dagegen kämpfst du an. Deswegen musste ich viel härter arbeiten als ich das erwartet hatte", gesteht Monteiro. "Das Niveau ist eben unglaublich hoch." Auch aus diesem Grund kann sich der Portugiese sehr gut mit seinem Engagement in der Tourenwagen-WM arrangieren.

"Es ist nicht immer so einfach, dass man sagen kann: 'Okay, ich will Formelautos fahren oder dies und das tun.' Manchmal musst du einfach das machen, wo sich dir Möglichkeiten bieten", hält Monteiro fest. "Das gilt vor allem, wenn du für ein professionelles Team antreten und auch bezahlt werden möchtest. Es gibt nicht viele Plätze, mit denen du auch deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst."

"Es gibt nicht viele Plätze, mit denen du auch deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst." Tiago Monteiro

"Ich bin da aber recht flexibel. Ich begann im Porsche-Cup, wechselte danach in die Formel 3 und brachte einige Jahre im Formelsport zu. Gleichzeitig war ich aber auch im GT-Sport und in Le Mans aktiv. Ich mag es, solche Dinge zu kombinieren und brauche immer eine neue Herausforderung", sagt der Routinier. "Ich wollte meine Karriere nie nur im Formelsport oder im Tourenwagen-Sport haben."

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