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Porsche-Party erfolgreich verdorben - Buemi: "Dachte mir: Scheiß drauf!"
Toyota rettete seine Erfolgsbilanz auch im vierten Hypercar-Jahr und holt wieder einen Titel - Brendon Hartley feiert: "Wollten die Porsche-Party verderben"
(Motorsport-Total.com) - In einer Saison, in der Toyota ungewöhnlich viele Fehler machte, reichte es am Ende doch noch zum Titel. Die 8 Stunden von Bahrain zeigten, warum Toyota Gazoo Racing Europe in der WEC immer noch das Maß aller Dinge ist: Selbst ein unverschuldeter Unfall und eine falsche Reifenstrategie hielten den Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) nicht von einem atemberaubenden Comeback ab.
© Motorsport Images
Sebastien Buemi konnte es selbst nicht glauben, die 8h Bahrain noch gewonnen zu haben Zoom
"Danke an alle im Team, wir wollten die Porsche-Party verderben", entfuhr es Brendon Hartley unmittelbar nach dem Rennen. Der Sieg reichte Toyota, um in der Herstellerwertung an Porsche vorbeizuziehen. Am Ende gaben zwei Punkte den Ausschlag zugunsten der Kölner.
Hartley gibt zu: "Wir mussten in diesem Jahr wirklich kämpfen, um die Herstellerwertung zu gewinnen." Ein stark verbessertes Porsche-Team, konstantere Ferrari und die ungünstige Einstufung des Toyota GR010 Hybrid in der zweiten Saisonhälfte machten die Meisterschaft spannend. Toyota holte sich mit dem ungünstigsten Leistungsgewicht aller Hypercars den WM-Titel.
"Ich dachte schon, wir wären erledigt", gibt Buemi im Interview mit Motorsport.com Global, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, offen zu. Er selbst wurde als Startfahrer bereits nach 20 Minuten von der TF-Sport-Corvette #82 (Koizumi/Baud/Juncadella) von Hiroshi Koizumi umgedreht.
"Von da an dachte ich: Scheiß drauf! Ich bin ein hohes Risiko eingegangen. Entweder ich überhole oder ich falle aus." Mit dieser Taktik machte der Schweizer bis zum ersten Boxenstopp zwei Positionen gut, blieb dann aber am BMW #20 (S. van der Linde/Frijns/Rast) von Rene Rast hängen.
Dabei verheizte er seine Medium-Reifen, die zu Beginn des Rennens sehr anfällig waren. "Die 20 Runden hinter dem BMW haben die Reifen wirklich zerstört", sagt er über seine Jagd auf Rast, den er erst nach dem ersten Boxenstopp überholen konnte.
Highlights 8 Stunden von Bahrain 2024
Buemi glaubt nicht, dass die Medium-Reifen die falsche Wahl waren. "Aber der einzige Weg, wie sie funktionieren konnten, war, vorne zu bleiben und nicht zu hart zu attackieren. Meinen zweiten Stint musste ich dann abkürzen, weil ich mir beim Einlenken [nach dem Unfall mit der Corvette] die Reifen beschädigt hatte."
Hartley: Buemis letzter Stint war der Wahnsinn
"Es war ein Sieg gegen alle Widerstände, mit Problemen, Strafen und Pech", sagt der 36-Jährige, der vom "vielleicht besten Rennen meiner Karriere" spricht. "Als wir auf Platz zehn lagen und durch den Boxenstopp ans Ende des Hypercar-Feldes zurückfielen, dachte ich, das war's."
"Aber meine Teamkollegen kämpften sich mit gebrauchten Reifen durch und verschafften mir am Ende noch einen Vorteil. Wir hatten überlegt, Brendon harte Reifen zu geben, uns dann aber dagegen entschieden, um am Ende des Rennens mehr frische Reifen zu haben."
Bei Einbruch der Dunkelheit wechselte Toyota auf die harte Reifenmischung, doch die Medium-Pneus erwiesen sich erneut als die bessere Wahl. Erst am Ende, mit etwas Glück durch zwei Safety-Car-Phasen und auf dem richtigen Reifen, fuhr Buemi allen davon und siegte mit fast 30 Sekunden Vorsprung.
© Motorsport Images
Der Moment, der die Achterbahnfahrt einleitete: Hiroshi Koizumi dreht beim Überrunden Sebastien Buemi um Zoom
"Wir wussten, dass der Porsche #5 im Rennen mehr Reifen benutzt hat und irgendwann Probleme bekommen würde", so Buemi. "Es ist verrückt, dass wir gewonnen haben, wenn man bedenkt, wie es zwischenzeitlich aussah."
Hartley lobt Buemi über den grünen Klee: "Der Stint von Seb am Ende war unglaublich. Er war ein absoluter Star, das war der Wahnsinn! Für diesen Sieg und diesen Titel mussten wir wirklich hart kämpfen. Und für unser Auto ist es fantastisch, die Saison vor der Winterpause mit einem Sieg zu beenden."
Ryo Hirakawa sieht das Glück durch das Safety-Car als ausgleichende Gerechtigkeit: "Wir hatten in dieser Saison einige Schwierigkeiten mit der #8, deshalb bin ich froh, dass wir am Ende auch mal ein bisschen Glück hatten. Es war ein Rennen mit Höhen und Tiefen, aber wir haben nie aufgegeben und als Team gekämpft."
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