Reifenlimit überschritten! Ferrari verliert P2, Peugeot auf Podium
Im Anschluss an das WEC-Rennen in Bahrain wurde der zweitplatzierte Ferrari zurückgestuft, weil man zu viele Reifen verwendet hat - Peugeot kommt aufs Podest
(Motorsport-Total.com) - Die 2024er-Version des Peugeot 9X8 hat ihren ersten Podiumsplatz errungen. Nach den 8 Stunden von Bahrain wurde der zweitplatzierte Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) mit einer Zeitstrafe von fast fünf Minuten belegt und fiel auf den 14. Platz zurück. Alle anderen Hypercars rücken nach vorne.
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Der Ferrari #51 wurde auf den 14. Platz zurückgestuft Zoom
Der Grund: Ferrari AF Corse verwendete in Qualifying und Rennen 28 statt 26 Reifen. Die Strafe von 4:55 Minuten erklärt sich aus einer Stop-and-Go-Strafe für zwei zusätzliche Reifen, die jeweils eine Zeitstrafe von zwei Minuten nach sich zieht. Diese wurde in einen Abzug von zwei Runden umgewandelt. Gegen die Strafe kann keine Berufung eingelegt werden.
Ferrari erklärt die Situation so: "Das Team hat das Limit von 26 Reifen im Grunde genommen eingehalten. Aufgrund eines Fehlers wurden jedoch im Rennen die für die Fahrt in die Startaufstellung aufgezogenen Reifen verwendet und nicht die im Qualifying abgefahrenen und eigentlich für das Rennen vorgesehenen. Diese beiden Reifen wurden nicht als Teil des vom Team zugewiesenen Kontingents betrachtet, daher die Entscheidung der Stewards."
Mikkel Jensen, Nico Muller und Jean-Eric Vergne rücken damit für Peugeot auf den dritten Platz vor. Es ist erst das zweite Mal seit dem Comeback Mitte 2022, dass Peugeot auf dem Podium steht. Den ersten Podestplatz gab es beim 6-Stunden-Rennen von Monza 2023.
Das Ergebnis hat keinen Einfluss auf den Ausgang der Weltmeisterschaft, aber Laurens Vanthoor, Andre Lotterer und Kevin Estre erhalten einen zusätzlichen Punkt für ihre Fahrer-Weltmeisterschaft, da sie auf den zehnten Platz vorrücken. Nur wenn der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/de Vries) anstelle des Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) gewonnen hätte, wäre die Fahrer-WM-Entscheidung am Grünen Tisch gefallen.
Auch Hypercar-Reifenlieferant Michelin wurde von den Organisatoren bestraft. Der Reifenausrüster muss spätestens 48 Stunden vor dem Rennen eine Liste mit den RFID-Daten (Radio Frequency Identification) und Barcodes seiner Reifen einreichen. Michelin tat dies in Bahrain jedoch erst drei Stunden vor dem Rennen.
Die Konsequenz: 15.000 Euro Strafe, davon 5.000 Euro sofort und 10.000 Euro auf Bewährung. Dass Michelin mit einem blauen Auge davonkommt, führen die Kommissare auf die Tatsache zurück, dass "keine sportlichen Konsequenzen vom Beginn des Wettbewerbs bis zur Verkündung der Entscheidung vorgelegen" habe.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ferrari zu viele Reifen verwendet. Im Winter 2023/24 hatte Ferrari bei Testfahrten zu viele Reifen benutzt. Daraufhin wurde Ferrari das Reifenkontingent für Testfahrten gekürzt.
Die jetzige Strafe hat also nichts mit der vorherigen zu tun, denn diese bezog sich nur auf die Reifenanzahl bei Testfahrten und nicht an Rennwochenenden.
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