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Konkurrenz begrüßt BMW-Interesse an der WEC
Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich begrüßt das BMW-Interesse an der Langstrecken-WM - Allerdings fragt er, warum BMW nicht die LMP1 ins Auge fasst
(Motorsport-Total.com) - BMW steht vor einem Einstieg in die Langstrecken-WM WEC. Noch wurde das Engagement der Münchner nicht offiziell bestätigt, doch die Anzeichen verdichten sich. In den vergangenen Wochen äußerten sich mehrere Entscheidungsträger - wie Motorsportchef Jens Marquardt und Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich - sehr interessiert an der Weltmeisterschaft. Allerdings wird BMW nicht ins LMP1-Wettrüsten einsteigen, sondern ein GTE-Projekt ins Auge fassen.

© BMW
BMW liebäugelt mit einem WEC-Einstieg in der GTE-Klasse Zoom
Der BMW M6 GTLM, der derzeit in der IMSA-Serie in den USA fährt, ist in seiner aktuellen Variante nicht für die WEC zugelassen. Es müsste ein neues Modell für den Kampf gegen Ferrari, Ford, Porsche und Aston Martin adaptiert werden. Die BMW-Gerüchte verbreiteten sich auch im Rahmen des 6-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring. Prinzipiell wird es gutgeheißen, dass sich BMW für die WEC interessiert.
"Wenn BMW dazukommt, ist das sicherlich für die Meisterschaft ganz gut - gar keine Frage", sagt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Allerdings hinterfragt der Österreicher, warum sich BMW nur für die GTE-Klasse interessiert und nicht ein LMP1-Projekt in Angriff nimmt. Schließlich ist auch für BMW das Thema Hybrid-Technik und Elektroantrieb für die Serie interessant. Beim Thema Elektroantrieb liebäugelt der Konzern allerdings mit der Formel E.
Für Audi wäre ein ausschließliches Engagement in der GTE-Klasse nicht infrage gekommen. "Bei uns war immer die Diskussion, dass man doch nicht nach Le Mans gehen kann, um dort um einen Klassensieg zu fahren", merkt Ullrich an. "Auch dort muss man viel Geld in die Hand nehmen. Und wenn du gut bist, bekommst du einen GTE-Klassensieg. Okay - du fährst gegen Porsche, gegen Ferrari, Aston Martin, Ford und Corvette. Nicht so verkehrt."
Das Duell Ford gegen Ferrari in Le Mans sorgte weltweit für Schlagzeilen. Hersteller nutzen das Motorsport-Engagement für das Marketing der Marke. Die LMP1-Klasse nutzen Audi, Porsche und Toyota, um die Hybridtechnik weiterzuentwickeln und ihre Technologie in die Auslage zu stellen. Da in der GTE-Klasse mit konventioneller Technik gefahren wird, lassen sich in erster Linie die sportlichen Erfolge vermarkten.
Allerdings wird für die GTE-Klasse kein offizieller FIA WM-Titel vergeben. Langstrecken-Weltmeister wird man nur in der LMP1-Klasse. "Man hat hier nur einen Langstrecken-WM-Titel - und der ist ausgeschrieben für die Prototypen", hält Ullrich die besondere Stellung der Topklasse fest. "Du kannst doch nicht in der gleichen Serie einen zweiten Weltmeistertitel ausschreiben, das geht einfach nicht."

