"Papa kein Fan davon": Wieso David Schumacher Nordschleife erobern will

David Schumacher startet in dieser Saison mit HRT und dem Ford Mustang GT3 auf der Nordschleife - Was ihm daran gefällt und warum Papa Ralf "kein Fan davon" ist

(Motorsport-Total.com) - David Schumacher nimmt in diesem Jahr die Nordschleife in Angriff. Als einer der neuen Ford-Werksfahrer gehört der 23-Jährige zum Aufgebot von HRT und wird 2025 sowohl in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) als auch beim 24h-Rennen mit dem Ford Mustang GT3 an den Start gehen - zum Leid seines Vaters Ralf Schumacher!

Titel-Bild zur News: David Schumacher fährt dieses Jahr den Mustang GT3 auf der Nordschleife

David Schumacher fährt dieses Jahr den Mustang GT3 auf der Nordschleife Zoom

"Papa ist zwar noch immer kein Fan davon, aber er weiß, dass es dazugehört", schmunzelt David Schumacher im Gespräch mit Motorsport-Total.com über sein diesjähriges Rennprogramm. "Mein Vater weiß ganz klar, dass die Nordschleife im GT-Sport eigentlich Pflicht ist."

"Ob das auch bei einem amerikanischen Hersteller so wichtig ist, weiß ich nicht. Aber es kann auf jeden Fall nicht schaden, dass bei einem deutschen Team wie HRT auch die Nordschleife mit drin ist", meint Schumacher, der bislang nur wenig Erfahrung auf der legendären Strecke gesammelt hat.

GT3-Gesamtsieg im zweiten Rennen

Erst im April 2024 erlangte er seine Nordschleifen-Permit, um die leistungsstarken GT3-Fahrzeuge in der "Grünen Hölle" pilotieren zu dürfen. Einige Monate später folgte bereits der erste Gesamtsieg - damals im Mercedes-AMG GT3 von HRT. "Ja, wir haben letztes Jahr ein NLS-Rennen gewonnen", erinnert Schumacher.

Schumacher hat auf der Nordschleife schon einen GT3-Gesatmsieg erzielt

Schumacher hat auf der Nordschleife schon einen GT3-Gesatmsieg erzielt Zoom

"Da war zwar Glück dabei, aber trotzdem haben wir das Auto als einzige heil nach Hause gebracht. Und ich glaube, am Anfang einen Sieg auf der Nordschleife zu feiern, im zweiten Rennen im GT3, das hat man auch noch nie gehabt", zeigt sich der Ford-Werksfahrer stolz. Gleichzeitig räumt er ein, dass "auf jeden Fall noch einiges an Erfahrung fehlt".

In seinem ersten Rennen mit dem Ford Mustang GT3 erreichte Schumacher gemeinsam mit Dirk Müller, Jusuf Owega und Dennis Fetzer den zwölften Gesamtrang, nachdem das Schwesterauto bereits im Qualifying schwer verunfallt war. Für das Quartett bedeutete dies viel zusätzliche Testarbeit.

"Und auf der Nordschleife hört man auch nie auf zu lernen. Wenn man sich mit Leuten misst, die schon 10 oder 15 Jahre auf der Nordschleife sind, ist natürlich noch sehr viel Luft nach oben", erklärt Schumacher, der inzwischen voll vom Nordschleifen-Fieber gepackt wurde.

"Das ist ja geisteskrank, da zu fahren"

"Mir macht es sowieso sehr viel Spaß, ich möchte mich da weiterentwickeln und es ist auch einfach eine Strecke, die man nirgendwo anders findet", schwärmt der 23-Jährige. "Es gibt keinen Platz für Fehler, das ist eine Riesensache, die mir sehr gefällt."

"Es gibt keine Run-of-Area, es gibt keine Tracklimits, über die man sprechen muss. Das ganze Zeug ist einfach weg, das ist Oldschool-Racing", betont Schumacher, der die Bedenken seines Vaters in Teilen nachvollziehen kann: "Ich wundere mich sowieso, dass die Strecke überhaupt noch zugelassen ist."

David Schumacher hat nicht viel Erfahrung auf der Nordschleife

David Schumacher hat nicht viel Erfahrung auf der Nordschleife Zoom

"Sie ist eigentlich schon sehr gefährlich für den neuen Sport. Und die Autos sind auch immer schneller geworden. Aber mich freut es, dass sie immer noch da ist." Schon als Kind zeigte sich der frühere DTM-Pilot fasziniert von der "Grünen Hölle", vor allem wegen des dichten Verkehrs.

"Ich habe mich immer gefragt: Wie können sich die Leute das antun? Das ist ja geisteskrank, da zu fahren - mit so vielen langsamen Autos. Jetzt hat sie es mir selbst angetan", grinst Schumacher. "Ich habe ein bisschen gehofft, dass ich überhaupt keinen Gefallen an der Strecke finde, aber ich wurde eines Besseren belehrt."

Eine "geile Atmosphäre" auf der Nordschleife

Diese Faszination hat auch mit der einzigartigen Atmosphäre zu tun. "Auf der Nordschleife gibt es etwas, das es in dieser Form nirgendwo sonst gibt - das sind die Fans", erklärt der 23-Jährige, der im vergangenen Jahr erstmals beim 24-Stunden-Rennen am Start war. Aufgrund einer Unterbrechung in der Nacht kam er jedoch nicht in den Genuss, bei Dunkelheit zu fahren.

"Von anderen [Fahrern] habe ich aber gehört, dass die Nordschleife nachts am besten sichtbar ist, weil durch die ganzen Zelte der Fans so viel Licht ausgestrahlt wird", meint Schumacher. "Die tolle und geile Atmosphäre, das ist wunderschön."

Der Ticketverkauf für die 24h Nürburgring 2025 hat begonnen

Die Atmosphäre beim 24h-Rennen am Nürburgring ist besonders Zoom

"Heutzutage ist es ja etwas schwieriger geworden im Motorsport", erklärt David Schumacher, "aber dass man dort immer noch so viele motorsportfaszinierte Leute hat, die einen unterstützen und den ganzen Abend Party machen, ist einfach was ganz Besonderes."

Schumacher: "Natürlich gehören auch Eier dazu"

Auch deshalb freut sich der Ford-Werksfahrer auf die kommenden NLS-Läufe und das nächste 24-Stunden-Rennen. Er glaubt, bereits einen entscheidenden Erfolgsfaktor erkannt zu haben: "Konstanz. Das Überholen ist, glaube ich, das Wichtigste. Dass man das in einem sicheren, aber schnellen Weg macht, um da wirklich durchzukommen."

"Man muss auch irgendwann die Stellen auswendig kennen, wo man überholen kann, wie man überholen kann und wo man es am besten gar nicht macht. Das sind die schwierigen Teile, die man am Ende braucht, um auf dieser Strecke schnell zu sein."

"Natürlich gehören auf gut Deutsch auch Eier dazu, die man haben muss, um das Risiko eingehen zu können und auch zu wollen. Das ist nicht einfach zu lernen, aber man lernt damit umzugehen", sagt Schumacher, der sich von den Bedenken seines Vaters Ralf glücklicherweise nicht bremsen lässt.

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