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WSBK-Bikes zu schnell? Rea befürwortet Einbremsung, erkennt aber ein Problem
Jonathan Rea findet es zu "100 Prozent richtig", die Superbike-WM langsamer zu machen, hat aber keine Antwort für ein grundlegendes Problem
(Motorsport-Total.com) - Spätestens mit der Ankündigung der neuen 850er-Bikes in der MotoGP war klar, dass auch die Superbike-WM in den kommenden Jahren etwas eingebremst wird. Eine wesentliche Rolle dabei wird das neue Spritfluss-Limit spielen, das einigen Herstellern gewisse Kopfschmerzen bereitet, anderen aber vermutlich weniger Probleme bereiten wird (wie die Hersteller über die neue Regel denken).
© Yamaha
Die aktuellen Superbikes sind laut Jonathan Rea zu schnell für einige Kurse Zoom
Dass die Superbike-WM eingebremst wird, stößt bei Rekord-Champion Jonathan Rea auf Zustimmung. Der sechsmalige Weltmeister findet es zu "100 Prozent richtig", die WSBK-Bikes in Zukunft langsamer zu machen.
"Die Motorleistungen und die damit erreichten Geschwindigkeiten bringen uns bereits auf Strecken, auf denen wir momentan gastieren, an die Grenzen. Wir bauen immer stärkere Motoren und erreichen immer neue Bestwerte. Die Reifen werden auch immer besser, was zu besseren Rundenzeiten führt", bemerkt Rea im Vieraugen-Gespräch mit Motorsport-Total.com.
Geschwindigkeiten zu hoch: Mauern lassen sich nicht verschieben
Verglichen mit der MotoGP beinhaltet der WSBK-Kalender einige Strecken, auf denen die Auslaufzonen kritisch sind. "Auf einigen Kursen lassen sich die Mauern nicht weiter nach hinten verschieben. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft Strecken besuchen, auf denen die Situation nicht schlimmer ist", grübelt Rea und kommt zu dem Entschluss: "Die MotoGP macht einen Schritt zurück und ich denke, es ist richtig, dass wir das auch tun."
© WorldSBK.com
Nicht alle WSBK-Strecken haben so großzügige Auslaufzonen wie die in der MotoGP Zoom
Es wird erwartet, dass vor allem die leistungsstarken Motoren ab 2025 deutlich an Spitzenleistung verlieren, da der Spritfluss auf 47 Kilogramm pro Stunde begrenzt wird. Ruft der Fahrer die volle Leistung ab, dann fließt nicht mehr so viel Kraftstoff durch die Leitungen wie bisher. Weniger Leistung und somit weniger Beschleunigung und weniger Topspeed sind die Folge.
Überflügeln in Zukunft die Serien-Superbikes die WSBK-Bikes?
Übertrieben werden darf die Einbremsung aber nicht. Rea erkennt ein Problem, das "für Kopfzerbrechen sorgt", denn moderne Superbikes liegen bereits aktuell nicht weit zurück, was die pure Performance auf der Strecke angeht.
© BMW Motorrad
BMW M1000RR: Bereits die Serienversion ermöglicht beeindruckende Rundenzeiten Zoom
"In Zukunft könnte der Fall eintreten, dass ein Serien-Superbike schneller ist als die Rennversion aus der Superbike-WM. Ich weiß nicht, wie dieses Problem gelöst werden soll", überlegt Rea und schaut auf die Situation in der Britischen Superbike-Meisterschaft, in der viele Hersteller an der Spitze vertreten sind.
Die BSB hat in den vergangenen Jahren einige unkonventionelle Entscheidungen getroffen und beispielsweise sämtliche Fahrhilfen abgeschafft. "In der BSB, eine Meisterschaft die unter dem Label der FIM ausgetragen wird, gibt es eine einheitliche ECU. Vielleicht ist das eine Lösung, doch ich bin als Fahrer nicht so stark in die technischen Abläufe involviert", kommentiert Rea.
© Yamaha
Sind härtere Reifenmischungen eine Option, um die Rundenzeiten zu limitieren? Zoom
"Ich werde mit dem fahren, mit dem wir fahren müssen. Es wird aber sicher noch ziemlich viel Kopfzerbrechen geben in den kommenden Jahren, um die Regeln zu managen", prophezeit der Nordire.
Härtere Reifen wären eine weitere Alternative und eine vergleichsweise simple Lösung. "Ja, aber härtere Reifen bedeuten andererseits weniger Grip und das ist dann wieder ein Sicherheits-Risiko. Wir könnten dann wieder mehr Highsider sehen", sieht Rea eine Einbremsung über weniger weiche Reifenmischungen kritisch und fügt bezüglich der Reduzierung der Rundenzeiten hinzu: "Es ist ein Problem, für dessen Lösung ich nicht clever genug bin. Aber es muss etwas unternommen werden."
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