Ruiniert Pirelli die WM-Chancen von Chaz Davies?

Chaz Davies ärgert sich über die Politik von Pirelli: Der Reifenausrüster der Superbike-WM nimmt den Lieblingsreifen des Briten aus dem Aufgebot

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Streit zwischen Weltmeister Jonathan Rea und WM-Herausforderer Chaz Davies in Assen droht der Superbike-WM die nächste Debatte. Und erneut ist Davies involviert. Der Brite ärgert sich über die Entscheidung von Reifenlieferant Pirelli. Die Italiener haben angekündigt, den Lieblings-Vorderreifen des Ducati-Piloten aus dem Aufgebot zu nehmen.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Pirelli-Kritik: Ducati-Pilot Chaz Davies erkennt eine politische Entscheidung Zoom

"Es gibt stattdessen andere Reifen, doch Pirelli schaffte es noch nicht, zu belegen, dass die neuen Reifen so gut sind wie die alten, die es nun nicht mehr gibt", schimpft Davies. "Man könnte diesen Reifen als meinen Lieblingsreifen bezeichnen, aber unterm Strich verwendete jeder Ducati-Fahrer diesen Reifen. Er passte am besten zu unserem Motorrad."

Teamkollege Marco Melandri stellte sich zeitig auf Pirellis Entwicklungsweg ein. "Ich verwendete nicht den Vorderreifen, den Chaz bevorzugte. Ein Grund war, dass bereits im Winter feststand, dass dieser Reifen nicht mehr hergestellt wird", kommentiert der Italiener im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich glaube, Chaz war der einzige Fahrer, der in beinahe jedem Rennen diesen Vorderreifen verwendete. Zum Glück mochte ich diesen Reifen nicht", hält Melandri fest.

Davies kann nicht nachvollziehen, warum Pirelli ausgerechnet den Lieblingsreifen eines WM-Kandidaten aus dem Programm nimmt: "Vor zwei Jahren war Kawasaki der einzige Hersteller, der konstant den SC2-Vorderreifen verwendete. Sie nutzten diesen Reifen in jedem Rennen. Es wurde diskutiert, diesen Reifen aus dem Aufgebot zu nehmen. Doch das passierte nie", erinnert sich der Ducati-Pilot.

Chaz Davies

Bisher lieferte Pirelli keinen adäquaten Ersatzreifen für Chaz Davies Zoom

"Wenn man einen Reifen zurückzieht, den ein WM-Kandidat verwendet, dann ist das in meinen Augen eine politische Entscheidung", kritisiert Davies. "Es wäre okay gewesen, wenn wir einen Ersatz bekommen hätten, der weiterentwickelt wird, doch wir testeten diesen Reifen lediglich in Aragon und Jerez. Und zwei Tests reichen nicht aus, um festzulegen, ob dieser Reifen den alten ersetzen soll."