Rea: Saison voller Schmerz und Hoffnung

Honda-Pilot Jonathan Rea wollte den Titel und wurde am Ende WM-Neunter - Schwerer Sturz überschattet die Saison vor einer positiven Wende

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Saison von Jonathan Rea wurde von seinem schweren Sturz in Misano überschattet. Bis dahin kämpfte der Nordire mit einer nicht besonders konkurrenzfähigen Honda, die er oft übers Limit trieb. Beim Comeback überraschte Rea mit starken Leistungen und der Dominanz in Imola. Am Ende wurde er WM-Neunter.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea holte 2011 trotz schwerer Verletzung zwei Laufsiege

"Vor dem Saisonstart dachten wir, dass wir das Tempo haben, um ein Top-3-Anwärter zu sein und um den Titel zu kämpfen - das war unsere Erwartung", wird Rea von 'Motorcyclenews' zitiert. "Es ist schwierig, das, was diese Saison geschah, in Worte zu packen. Aber ich habe eine Ausrede für meine finale Position in der Meisterschaft: Ich habe acht Rennen verpasst."

"Ich begann verletzt und habe mir die Fitness zurückerarbeitet. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich aber, dass das Paket keine Siege erlaubte. In Monza und in Miller haben wir herausgefunden, dass es uns an Topspeed mangelt. Dann habe ich mich in Misano verletzt und musste die kommenden drei Wochenenden auslassen", erklärt der Honda-Pilot.

Jonathan Rea

Die Ausgangslage für Jonathan Rea war 2011 nicht besonders gut Zoom

"Als ich am Nürburgring zurückkam, hatte das Team eine komplett neu Perspektive und arbeitete schon für 2012", schildert Rea. Mit der Legalisierung der Fly-by-Wire-Steuerung machte Honda einen großen Schritt. Ab dem Rennen in Imola war es allen Teams erlaubt, eine elektronische Drosselklappensteuerung zu verwenden.

"Nach Testfahrten in Adden und Misano mit dem neuen Fly-by-Wire-System kam ich nach Imola und gewann. Ich hätte auch das zweite Rennen gewonnen, hatte aber ein technisches Problem, als ich drei Sekunden in Führung lag", erläutert der Nordire. "Danach war ich in der Lage, jedes Wochenende an der Spitze mitzufahren."

"Ich hatte keine Probleme mehr durch die Verletzung und meine Zuversicht war stets hoch. Ich konnte mit dem Motorrad ans Limit gehen. Das war nur möglich, weil ich so viel Vertrauen hatte. Ich beendete die Saison in einer sehr guten Verfassung", berichtet der 24-Jährige.

Jonathan Rea

Durch die Fly-by-Wire-Steuerung verbesserten sich die Ergebnisse deutlich Zoom

"Misano war der Tiefpunkt. Durch die Handling-Probleme ließ ich den Kopf hängen und genoss das Fahren nicht. Ich musste zuviel riskieren, um etwas konkurrenzfähig zu sein", erinnert er sich. "Ich kann die Ursache für den Sturz nirgendwo anders ausfindig machen: Ich habe einfach zuviel Druck gemacht."

"Nach dem Unfall haben alle im Team die Situation neu bewertet und überlegt, wie wir uns verbessern können." Dieser frische Wind war für Reas Zukunft wegweisend: "Von da an war die Richtung klar und das Team motiviert. Das ist der Grund, warum ich auch für 2012 unterschrieben habe."