Nicky Hayden: "Superbike-WM ein großer Unterschied"

In der Superbike-WM muss sich Nicky Hayden auf viele neue Gegebenheiten einstellen - Die Aussicht auf bessere Ergebnisse als zuletzt machen zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Für Nicky Hayden beginnt mit seinem Wechsel in die Superbike-WM ein neues Kapitel in seiner langen Karriere. Nach vielen Jahren als Werksfahrer bei Honda und Ducati gestalteten sich die beiden vergangenen Jahre mit der Open-Honda wenig erfreulich. Die Erfolgsaussichten sind in der Superbike-WM größer, obwohl die CBR1000RR in der abgelaufenen Saison selten konkurrenzfähig war. Die Gegner Kawasaki und Ducati sind die Messlatte, und auch Yamaha steigt mit einem neuen Motorrad in die Serie ein.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

In der Superbike-WM stehen die Chancen auf Erfolg besser als zuletzt in der MotoGP Zoom

Im November konnte sich Hayden bei zwei Tests in Aragon und Jerez auf sein neues Umfeld einstellen. "Es ist natürlich anders, vor allem bei den ersten Runden in Aragon. Selbst in Jerez fühlten sich die ersten Runs merkwürdig an", muss Hayden nach 13 MotoGP-Jahren zugeben. "Mit etwas mehr Zeit kam das Gefühl zurück. Nach einigen Veränderungen fühlte es sich wie mein Bike an. Generell genieße ich es und fühle mich schon recht komfortabel."

Die Superbike-Honda unterscheidet sich deutlich von den Motorrädern in der Königsklasse. Der Motor hat nicht so viel Leistung und das Fahrwerk ist generell weicher. Dazu kommen die Pirelli-Reifen. "Die Geraden sind mit dem MotoGP-Bike viel kürzer", schildert Hayden seinen Eindruck beim Jerez-Test. "Auch die Sitzposition ist etwas anders. Ich möchte aber nicht zu viel über die Unterschiede nachdenken. Es ist ein anderes Motorrad und ich muss mich konzentrieren, mich drauf einzustellen."

"Einige Dinge sind natürlich knifflig. Man kann zum Beispiel nicht das Getriebe verändern. Es ist schon lange her, seit ich die Übersetzung nicht verändern konnte. Manchmal bin ich zwischen zwei Gängen und es wäre schön, wenn man das verändern könnte. Wir haben etwas an der allgemeinen Getriebeübersetzung umgestellt, denn ein Ritzel kann schon einen großen Unterschied ausmachen. Es ist schon lange her, seit ich ein komplettes Ritzel tauschen musste. Solche Dinge sind der große Unterschied."

Im neuen Jahr wird das Ten-Kate-Team einen weiteren Test in Jerez absolvieren. Anschließend steht vor dem Saisonauftakt in Australien (28. Februar) noch ein letzter Test auf Phillip Island auf dem Programm. Die Vorbereitungszeit ist kurz, vor allem da bei Kawasaki und Ducati alles reibungslos läuft. Hayden könnte der erste Fahrer in der Geschichte werden, der MotoGP-Weltmeister und Superbike-Weltmeister wird. Da das allgemeine Interesse für die Superbike-WM immer weiter abnimmt, käme ein bekannter Name gut gelegen.


Nicky Haydens erster Superbike-Test

"Ich werde nicht meinen Mund aufmachen und Zahlen nennen, aber ich möchte konkurrenzfähig sein", nennt Hayden keine konkreten Erwartungen für seine Debütsaison. "Kawasaki ist sehr schnell. Selbst auf den kurzen Jerez-Geraden sind sie um sieben oder acht km/h schneller als wir. Und das obwohl man hier nur im fünften Gang fährt. Sie sind konstant schneller als wir." Dennoch sind gute Ergebnisse in den Top 10 für den US-Boy möglich. Vorgänger Sylvain Guintoli beendete 2015 als WM-Sechster.

"Es ist schon schwierig, wenn man als Ex-Weltmeister alles riskieren muss, um 13. zu werden." Nicky Hayden über MotoGP

Nach den vielen Rückschlägen der vergangenen Jahre kann Hayden 2016 wieder um gute Ergebnisse kämpfen. "Natürlich waren die letzten beiden Jahre schwierig. Aber selbst für diese Rennen blieb ich motiviert. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich motivierter bin, aber es wird sicher viel Spaß geben. Ich werde neue Strecken kennenlernen und hoffe, dass ich für bessere Positionen kämpfen kann. Es ist schon schwierig, wenn man als Ex-Weltmeister alles riskieren muss, um 13. zu werden."