WSBK-Test in Jerez: Saisonabschluss und Giugliano-Rückkehr

Kawasaki, Ducati, Honda und Yamaha beenden ihre Saison 2015 mit einem letzten Test in Jerez - Davide Giugliano feiert nach langer Verletzungspause sein Comeback

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Weltmeisterschaft verabschiedet sich in die Winterpause. In Jerez haben Kawasaki, Ducati, Honda und Yamaha ihren letzten Tests des Jahres 2015 absolviert. Unter anderem kehrte Davide Giugliano bei den Testfahrten, die am Freitag beendet wurden, wieder auf seine Ducati Panigale R zurück. Der Italiener feierte damit seine Rückkehr nach einer viermonatigen Verletzungspause und absolvierte insgesamt 169 Runden. Teamkollege Chaz Davies brachte es auf 177 Umläufe.

Titel-Bild zur News: Davide Giugliano

Davide Giugliano kehrte in Jerez endlich wieder auf seine Ducati zurück Zoom

"Das Ergebnis ist sehr positiv", freut sich Giugliano und ergänzt: "Die Panigale R hat sich während meiner Abwesenheit verbessert und damit natürlich auch verändert. Zunächst einmal wollte ich die Automatismen wiederfinden und mich an das Bike in der aktuellen Konfiguration gewöhnen." Physisch zieht der Italiener ein positives Fazit und berichtet, dass es "besser als erwartet" lief.

Teamkollege Davies freut sich derweil darüber, dass das neue Material "ein Schritt nach vorne" ist. Gut lief es auch bei Weltmeister Kawasaki, obwohl Jonathan Rea am Freitag einen Sturz verkraften musste. Auch Teamkollege Tom Sykes musste im Laufe des Tests einen Crash wegstecken. Seine beste Zeit lag am Ende der vier Tage in Jerez bei 1:39.313 Minuten, Rea brachte es auf 1:39.524. Gefahren wurden die Zeiten jeweils auf Qualifyingreifen.

Kawasaki überzeugt, Yamaha im Pech

Weltmeister Rea zeigt sich "alles in allem sehr zufrieden, denn wir haben viele Rennsimulationen absolviert." Der Brite berichtet: "Das Motorrad scheint bereits eine gute Basis zu haben und ich bin froh, dass ich den Test gesund überstanden habe." Teamkollege Sykes ergänzt: "Hauptsächlich haben wir an der Renndistanz gearbeitet." Offenbar mit Erfolg, denn auch nach 22 Runden habe er noch gute Zeiten fahren können.

Nicht ganz optimal lief es für Superbike-Rückkehrer Yamaha. Alex Lowes stürzte bereits am Mittwoch und verletzte sich dabei an der Schulter. Somit musste Sylvain Guintoli am Donnerstag und Freitag alleine auf die Strecke gehen. Der Franzose absolvierte insgesamt 167 Runden und berichtet: "Es waren drei sehr interessante Tage in Jerez, die wir wirklich gebraucht haben."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Jonathan Rea

"Wir haben viele verschiedene Setups und Geometrien ausprobiert und verstehen die YZF-R1 nun besser, was gut ist. Außerdem haben wir viel mit der Elektronik, der Software und der Strategie gearbeitet", berichtet Guintoli und ergänzt: "Wir haben viele Informationen gesammelt und nun brauchen wir einige Zeit, um neue Teile zu entwickeln. Die Jungs werden im Winter also beschäftigt sein, aber ich kann es gar nicht abwarten, ihre Fortschritte im neuen Jahr zu sehen."

"Das Motorrad scheint bereits eine gute Basis zu haben." Jonathan Rea

Hayden zufrieden, van der Mark angeschlagen

Eine Rückkehr erlebt in der neuen Saison auch Ex-MotoGP-Weltmeister Nicky Hayden. Der US-Amerikaner wird für Honda erstmals seit 2002 wieder in der Superbike-WM an den Start gehen. In Jerez absolvierte er auf der Fireblade an drei Tagen insgesamt 250 Runden und testete dabei unter anderem eine neue Schwinge, verschiedene Geometrien und unterschiedliche Gabel- und Federbein-Einstellungen.

"Wir hatten an allen drei Tagen wirklich tolles Wetter", freut sich Hayden und berichtet: "Das haben wir auch gebraucht, nachdem wir in Aragon so viel Zeit verloren haben. Wir haben fast an jedem Bereich gearbeitet, denn wir befinden uns noch ganz am Anfang. Wir haben viele Dinge getestet und das Team hat an den drei Tagen extrem hart gearbeitet." Seine schnellste Runde setzte Hayden mit den Qualifyingreifen in 1:40.193 Minuten.


Nicky Haydens erster Superbike-Test

Weniger Glück hatte sein Teamkollege Michael van der Mark: Der Niederländer musste den Test mit Schmerzen im rechten Unterarm bereits nach dem ersten Tag beenden. Der 23-Jährige ist "sehr enttäuscht" und berichtet: "Mit den starken Schmerzen in meinem rechten Unterarm konnte ich nicht weiterfahren. Es ist schade, denn für uns war es eine großartige Chance, vor der Winterpause noch einmal am Bike zu arbeiten."

"Wir haben fast an jedem Bereich gearbeitet." Nicky Hayden