• 25.02.2011 13:56

Motor, Tank, Gabel: Viel Neues an der BMW

BMW hat die Rennversion der S 1000 RR für die Saison 2011 weiter überarbeitet: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

(Motorsport-Total.com) - BMW geht mit einer überarbeiteten S 1000 RR in die neue Saison der Superbike-Weltmeisterschaft, die an diesem Wochenende im australischen Phillip Island beginnt. Seit dem Debüt in der Superbike-WM 2009 konnte die Rennversion der S 1000 RR im Rahmen des Reglements in allen Bereichen kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Titel-Bild zur News: Troy Corser

Troy Corser auf der neuen Version der S 1000 RR beim Auftakt in Australien

"Wenn man das aktuelle Bike mit jenem vergleicht, mit dem wir Anfang 2009 begonnen haben, dann ist mit Sicherheit kein Stein auf dem anderen geblieben", sagt Rainer Bäumel, der Rennleiter des BMW-Werksteams.

Das Reglement erlaubt gewisse rennsportspezifische Modifikationen am Serienmotor. Mit dem Reihenvierzylinder des Serienbikes hatte das Team eine sehr gute Basis für die Entwicklung des Rennmotors. Seit dem Einstieg 2009 hat BMW regelmäßig neue Motorenspezifikationen eingesetzt. Auch bei der Entwicklung des Rennmotorrads für 2011 war eine neue Motorenspezifikation der wesentlichste Baustein.

"Wir setzen normalerweise pro Jahr zwei neue Motorenspezifikationen ein. In die Saison 2011 starten wir mit der Spezifikation Nummer neun, ab Mitte der Saison werden wir dann mit der Nummer zehn fahren", erläutert Bäumel. "Unser Ziel lautete, mehr Leistung im oberen Drehzahlbereich zu erreichen, ohne Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich zu verlieren."

Dies wurde durch Optimierungen der Motor- und Auspuffabstimmung und des Motormappings möglich. Ein wichtiger Faktor ist die kurze Auspuffanlage. Die neue Motorenspezifikation hat nun 220 PS und damit 5 PS mehr Spitzenleistung als die Vorgängerversion.

"Beim neuen Bike wurde das Gewicht mehr nach hinten verlagert." Rainer Bäumel

In der Superbike-WM ist jedoch nicht nur die Spitzenleistung wichtig, sondern vor allem die Fahrbarkeit des Motors. Dazu trägt bei der BMW S 1000 RR das Ride-by-Wire-System bei, das die Drosselklappen steuert. Das System wird anhand der auf der Rennstrecke gewonnen Erkenntnisse ebenfalls fortwährend optimiert. Die Steuerung von Einspritzung und Zündung beim Rennbike ist eine Eigenentwicklung von BMW Motorrad Motorsport mit dem Namen RSM5.

Auch an der Gewichtsverteilung hat das Team gefeilt. "Beim neuen Bike wurde das Gewicht mehr nach hinten verlagert", berichtet Bäumel. "Zudem haben wir die Sitzposition der Fahrer ein bisschen weiter nach hinten versetzt, um mehr Gewicht auf das Hinterrad zu bekommen."

Neu sind auch der Tank und der Heckrahmen. Zudem setzt BMW eine neue Vorderradgabel von Öhlins ein, die TRS-P 25. Die Rennversion der BMW S 1000 RR verfügt nicht mehr über eine gefräste und geklebte Schwinge, sondern über eine Gussschwinge. "Die Schwinge ist in ihren Eigenschaften gleich geblieben, diese Änderung hat keine Auswirkung auf die Performance. Doch das Gussverfahren ist wesentlich kostengünstiger", erklärt Bäumel.