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Kawasaki verrät: Alex Lowes gibt präzisere Feedbacks als Jonathan Rea
Kawasaki-Crewchief Pere Riba spricht über die Idee, Jonathan Rea zu Yamaha zu folgen und erklärt, warum er sich schlussendlich dagegen entschied
(Motorsport-Total.com) - Jonathan Rea und Crewchief Pere Riba bildeten neun Jahre lang ein starkes Duo. Sechs WM-Titel in Folge und zahlreiche Siege sprechen eine eindeutige Sprache. Ende 2023 gingen Rea und Riba getrennte Wege. Rea löste seinen Vertrag bei Kawasaki auf und erhoffte sich bei Yamaha eine Rückkehr zu alter Stärke. Der Wechsel erwies sich rückblickend als Misserfolg.

© Kawasaki
Alex Lowes und Jonathan Rea waren von 2020 bis 2023 Teamkollgen Zoom
Warum ist Riba vor gut einem Jahr nicht mit Rea weitergezogen, wie es bei Toprak Razgatlioglu und Crewchief Phil Marron der Fall war? "Ich habe darüber nachgedacht", bemerkt Riba im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com.
"Ich hatte über die vielen Jahre ein sehr enges Verhältnis zu Johnny aufgebaut. Er ist nicht nur eine Person, mit der ich zusammengearbeitet habe. Er ist zu einem Freund geworden. Er fehlt mir manchmal als Freund", gesteht der Kawasaki-Crewchief. "Wir teilen die gleichen Werte und kamen sehr gut miteinander aus. Doch im Leben geht es immer weiter."
Warum ist Pere Riba nicht mit zu Yamaha gewechselt?
Schlussendlich war die Beziehung zu Kawasaki aber stärker als die zu Rea. "Ich arbeite seit 23 Jahren für Kawasaki. Das ist eine lange Geschichte, die ich bei Kawasaki habe. Und ich bin sehr froh, hier zu sein. Sie behandeln mich sehr gut. Es ist fantastisch, was wir mit Johnny, Alex (Lowes), Tom (Sykes) und den anderen Fahrern erreicht haben", bemerkt Riba.
"Es war keine einfache Entscheidung für mich", gesteht der langjährige Kawasaki-Crewchief, der damals die Vorteile und die Nachteile gegenüberstellte und sich gegen einen Wechsel zu Yamaha entschied. "Schlussendlich war mir Kawasaki wichtiger als Johnny. Deshalb bin ich geblieben", begründet Riba.
Wäre Jonathan Reas Yamaha-Debüt mit Pere Riba anders verlaufen?
Rea beendete seine Yamaha-Debütsaison als WM-13. und schaffte es nur ein Mal in die Top 3. Die Verbindung mit Yamaha-Crewchief Andrew Pitt wirkte nicht so harmonisch wie die Beziehung zu Pere Riba. Wäre es für Rea einfacher gewesen, wenn Riba mit zu Yamaha gewechselt wäre?

© WorldSBK.com
Die Zusammenarbeit von Andrew Pitt und Jonathan Rea endete nach nur einer Saison Zoom
"Ehrlich gesagt schon", ist Riba überzeugt. "Das ist aber normal. Es ist wie bei Phil und Toprak. Ein Crewchief muss herauslesen können, was ein Fahrer benötigt. Und damit meine ich nicht nur die technischen Aspekte. Im Rennsport dreht sich nicht immer alles nur um die Technik. Der Crewchief muss dem Fahrer das passende Werkzeug liefern, um schnell zu sein."

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Neue Aufgabe: Uri Pallares übernimmt 2025 die Rolle des Crewchiefs Zoom
Yamaha-Crewchief Andrew Pitt fand über die Saison gesehen nicht die richtigen Antworten für die Probleme seines neuen Schützlings. "Ich kenne Johnny, er kennt Johnny nicht. So einfach ist das", kommentiert Ex-Crewchief Pere Riba.
Die Aussagen von Jonathan Rea können für die Crew irreführend sein
Riba bestätigt, dass die Aussagen von Rea für die Crews teilweise verwirrend sein können. Rea selbst bestätigte bereits, dass er keine besonders präzisen Feedbacks liefert (zur Story). "Johnnys Fähigkeiten auf dem Motorrad waren sehr gut. Das zeigen seine Ergebnisse. Doch er ist nicht der optimale Fahrer, um ein Motorrad zu entwickeln. Er ist nicht der beste Testfahrer. Das weiß er aber selbst. Jeder Fahrer hat andere Fähigkeiten", kommentiert sein ehemaliger Kawasaki-Crewchief.

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Pere Riba verstand mit der Zeit immer besser, was Jonathan Rea benötigt Zoom
"Jeder Fahrer ist anders", bemerkt Riba. "Es muss nicht immer der Realität entsprechen, was der Fahrer fühlt und dann bei der Rückkehr an die Box berichtet. Mein Job ist, seine Worte aufzunehmen und herauszufinden, ob es korrekt ist, was er sagt. Man benötigt Zeit, um einen Fahrer richtig zu verstehen. Das geht nicht innerhalb von zwei oder drei Monaten."
"Ich wusste, was Johnny mit bestimmten Aussagen meint", erklärt Riba. Dafür war eine gewisse Zeit notwendig. "Nach einem Jahr kannte ich ihn gut, nach zwei Jahren besser und nach drei Jahren noch besser. Es ist ähnlich wie bei einer neuen Freundin", scherzt der Kawasaki-Crewchief.
Ales Lowes ist laut Pere Riba ein besserer Testfahrer als Jonathan Rea
Seit 2024 arbeitet Pere Riba mit Alex Lowes zusammen, der von 2020 bis 2023 von Marcel Duinker betreut wurde. Die Rückmeldungen von Lowes begeistern Riba: "Alex liefert sehr gute Feedbacks. Er hat mir sehr gut dabei geholfen, die finalen Einstellungen am Motorrad richtig hinzubekommen. Er ist sehr präzise."

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Alex Lowes gibt klarere Feedbacks als Rekord-Champion Jonathan Rea Zoom
Als WM-Vierter blickt Lowes auf eine erfolgreiche Saison mit zwei Siegen und zwölf Podestplätzen zurück. Von so einer Statistik ist Rea weit entfernt. Riba bedauert, dass sein ehemaliger Schützling dermaßen leidet.
"Ich mag es nicht, ihn in Schwierigkeiten zu sehen, weil er ein Freund von mir ist", erklärt der spanische Kawasaki-Mitarbeiter. "Aus professioneller Sicht ist es mir natürlich lieber, wenn Alex vor ihm landet. Doch ich wünsche mir auch, dass Johnny bei Yamaha erfolgreich ist. Das liegt dann aber nicht an Yamaha sondern an ihm. Ich würde mich auch für ihn freuen, wenn er für Ducati oder BMW fahren würde."


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