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Guintoli/Lowes: Hat Yamaha den falschen Fahrer entlassen?
Sylvain Guintoli lässt die Saison 2016 Revue passieren, erinnert sich an seine schwere Verletzung und analysiert das teaminterne Duell bei Yamaha mit Alex Lowes
(Motorsport-Total.com) - Yamaha konnte die hohen Erwartungen in der Comeback-Saison nicht erfüllen. Obwohl die neue R1 vom ersten Rennen an konkurrenzfähig war, gelang dem Team von Paul Denning kein Sieg. Beim Saisonfinale schaffte es Sylvain Guintoli immerhin aufs Podium und verabschiedete sich würdevoll vom Yamaha. Nach nur einer Saison entschied sich Yamaha, den Franzosen gegen Michael van der Mark einzutauschen.

© Yamaha Racing
Sylvain Guintoli landete in der WM trotz Verletzungspause vor Teamkollege Lowes Zoom
"Die Saison war sehr hektisch", betont Guintoli gegenüber 'WorldSBK.com'. "Wir waren seit dem ersten Rennwochenende schnell, vor allem im Qualifying. Es war ein komplett neues Projekt. Wir arbeiteten hart, um das Motorrad zu entwickeln und zu verbessern. Der Saisonstart war bis zum Sturz in Imola vielversprechend. Der Sturz hat sich negativ auf die Entwicklung der Maschine und vor allem für mich ausgewirkt."
Guintoli fiel nach dem Zwischenfall in Imola monatelang aus. "Ich sprach nicht darüber, aber die Verletzungen waren viel ernster als die ersten Untersuchungen vermuten ließen", gesteht der Weltmeister der Saison 2014 und zählt auf: "Ich hatte insgesamt neun Frakturen. Neben dem Knöchelbruch brach ich mir drei Rippen, hatte zwei angebrochene Rückenwirbel und brach mir das Becken an. Ich konnte mich nicht bewegen."

© Yamaha
Guintoli stellte den ersten Podestplatz mit der neuen Yamaha R1 sicher Zoom
Nach dem Comeback fand Guintoli schnell zu alter Stärke und schaffte es schlussendlich auf das Podium. "Ich bin sehr stolz, mein Ziel erreicht zu haben und bin mit meinen Ergebnissen sehr zufrieden. In Jerez und Katar war ich nah an den Spitzenfahrern dran. Es ist symbolisch wichtig, das erste Podium für Yamaha geholt zu haben. Es bedeutet mir sehr viel."
"Es spiegelt die harte Arbeit wieder, die ich in diesem Jahr erledigt habe. Zudem zeigt es, dass ich sehr motiviert war, nach meiner Verletzung noch stärker zurückzukehren. Ich bin sehr stolz darauf. Es zeigt, dass ich einer der schnellsten Fahrer der Superbike-WM bin", bemerkt Guintoli, der noch keinen Platz für die Saison 2017 hat. Der Ex-Champion wurde mit Aprilia in Verbindung gebracht, doch Teamchef Shaun Muir gab Lorenzo Savadori den Vorzug.
Obwohl Guintoli vier Rennwochenenden verpasste, konnte er die Saison vor Teamkollege Alex Lowes beenden, der auch 2017 für das Crescent-Yamaha-Team fahren wird. "Es ist immer wichtig, vor dem Teamkollegen zu landen. Von Saisonbeginn an lag ich vor ihm, sowohl in der Meisterschaft als auch in den Qualifyings. Als ich zurückkehrte, landete ich erneut vor ihm", schildert Guintoli.
Neben Angeboten aus der Superbike-WM winken auch Chancen in der Britischen Superbike-Meisterschaft. "Ich habe bei Yamaha meinen Beitrag geleistet und Ergebnisse eingefahren. Es steht noch nichts für die neue Saison fest. Ich verhandle mit ein paar Teams und suche mir die beste Chance heraus", erklärt der WM-Elfte von 2016.

