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Foti über die Aufgaben eines Sportdirektors
BMW-Superbike-Sportdirektor Serafino Foti spricht über seine Rennleidenschaft und die Arbeit: "Jede neue Herausforderung ist enorm motivierend"
(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der Neustrukturierung des Superbike-Engagements von BMW ist Serafino Foti zum Sportdirektor der Münchner aufgestiegen und koordiniert nun die Vorgänge im Team. Die Arbeit mit den Fahrern ist ein wichtiger Teil seines Jobs. Im Interview schildert Foti, was er genau macht, wie er die beiden BMW-Werkspiloten einschätzt und was er in seinem Privatleben anstellt.

© BMW
BMW hat in München die Motorräder für die anstehende Saison präsentiert Zoom
Frage: "Wie sehr fieberst du dem Ende des Winters und dem Saisonbeginn entgegen?"
Serafino Foti: "Das Ende des Winters markiert den Start der neuen Saison, doch für uns hat sie bereits begonnen. Wir arbeiten intensiv auf die nächste Saison hin, wir haben bereits mehrere Tests mit den 2013er-Spezifikationen absolviert, und das Team gibt sein Bestes. Wir sind entschlossen, begeistert und fokussiert."
Frage: "Was sind deine Hauptaufgaben als Sportdirektor des BMW-Superbike-Teams?"
Foti: "Ein Team ist ein System, das aus verschiedenen Elementen besteht, die aber eng miteinander verbunden sind. Jedes Element trägt seinen Teil dazu bei, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ein Sportdirektor muss dieses System 'verwalten' und sicherstellen, dass es funktioniert. Er muss alle Teamaktivitäten, die Vorgänge und die Beteiligten im Blick haben und koordinieren. Die wichtigste Aufgabe ist jedoch die Arbeit mit den Fahrern. Das gesamte Team arbeitet dafür, ihnen zu ermöglichen, ihr Bestes zu geben. Man muss ihnen auch in den härtesten Momenten zur Seite stehen: Sie zu motivieren, ist essenziell wichtig, damit die Ziele des Teams erreicht werden können."
Frage: "Wie schnell hat sich die neue Teamstruktur aufeinander eingespielt?"
Foti: "Ich bin mit der neuen Teamstruktur sehr zufrieden. Nach den jüngsten Tests und der Arbeit, die das Team über den Winter geleistet hat, kann ich mit Gewissheit sagen, dass die Mannschaft sehr gut zusammengewachsen ist. Natürlich sollten manche Aspekte bis zum Start der Saison noch verbessert werden, aber dank des großen Einsatzes aller werden wir für den Auftakt gerüstet sein."
Frage: " Wie würdest du die beiden Werksfahrer Marco Melandri und Chaz Davies beschreiben?"
Foti: "Marco ist echter Könner. Ich kenne ihn seit seinem Renndebüt, und ich habe ihn immer schon für einen der besten Fahrer überhaupt gehalten. Neben seinem Talent verfügt Marco auch über viel Erfahrung. Er wurde 2002 Weltmeister in der 250-ccm-Klasse und ist einige Jahre in der MotoGP gefahren, in der er mehrere Siege geholt hat."
"Seit der vergangenen Saison fährt er in der Superbike-Weltmeisterschaft für BMW. Er hat bis zum Schluss mit um den Titel gekämpft und für BMW den ersten Sieg überhaupt in dieser Serie geholt. Er kennt das Bike bereits, und ich bin sicher, dass er eine tolle Saison fahren wird. Auch Chaz kann in diesem Jahr wichtige Ziele erreichen. Er ist ein junges, aufstrebendes Talent mit großem Fahrkönnen. Er hat bereits gezeigt, dass er das Zeug zum Champion hat, als er 2011 Supersport-Weltmeister wurde, und hat 2012 in seiner Debütsaison in der Superbike-Weltmeisterschaft ebenfalls einen Sieg gefeiert."
Frage: "Was reizt dich persönlich am meisten an der Superbike-Weltmeisterschaft?"
Foti: "Das Siegen. In einer Meisterschaft dreht sich alles um die Stoppuhr. Wir arbeiten immer daran, schneller zu werden und Erster zu werden. Ein Sieg macht alle glücklich, die daran Anteil hatten: von den Fahrern bis hin zu den Mechanikern, von den Truckies bis hin zum obersten Projektleiter."
Frage: " Was ist für dich persönlich der aufregendste Moment eines Rennwochenendes?"
Foti: "Das gesamte Wochenende ist aufregend, vom ersten Freien Training bis hin zum Rennen. Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn die Bikes auf die Strecke gehen. Doch der aufregendste Moment - auch bei meiner langjährigen Erfahrung - ist, wenn man die Zielflagge sieht und die eigenen Fahrer auf den ersten Plätzen sind."
Frage: " Der Rennsport ist unvorhersehbar, jeden Tag wird das Team vor neue Herausforderungen gestellt. Wie gehst du diese Herausforderungen an?"
Foti: "Unerwartete Ereignisse sind immer spannend, denn sie erhöhen für die Rennen den Adrenalinspiegel. Jede neue Herausforderung ist enorm motivierend. Und diese große Motivation ist es, mit der man die Herausforderung auch bewältigen kann."
Frage: " Was machst du in deinem Privatleben, wenn du nicht an der Rennstrecke bist?"
Foti: "Seit meiner Kindheit liebe ich Motorräder und die Musik. Das Interesse für Motorräder habe ich zu meinem Beruf gemacht. Ich war 18 Jahre lang professioneller Rennfahrer, und nun bin ich Sportdirektor des BMW-Teams. Ich interessiere mich für den Motorsport im Allgemeinen, und in meiner Freizeit sehe ich mir auch gern die Rennen anderer Serien an, vom Kartsport bis hin zur Formel 1. Die Musik ist meine andere Leidenschaft, und sie hilft mir, abzuschalten. Ich habe am Konservatorium gelernt und kann Schlagzeug spielen. Meine größte Leidenschaft ist jedoch meine Familie: meine Frau und meine beiden wunderbaren Töchter."

