Fabrizio: "Briten fuhren mit Messer zwischen den Zähnen"
Gegen Cal Crutchlow und Jonathan Rea war in Silverstone kein Kraut gewachsen - Das sagten die Verfolger zu den Rennen in Silverstone
(Motorsport-Total.com) - Leon Haslam kletterte im ersten Rennen in Silverstone auf das Podest und machte einige Punkte auf Max Biaggi in der Gesamtwertung gut. Der zweifache Weltmeister James Toseland hatte bei seinem Heimspiel einen großen Rückstand auf seinen Yamaha-Teamkollegen und Doppelsieger Cal Crutchlow. Ducati holte nur ein zählbares Resultat, während Kawasaki am Ende des Feldes zu finden war.

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Michel Fabrizio: In Lauf eins stark, in Rennen zwei ging nichts mehr
Im ersten Rennen schaffte Haslam (Suzuki) nach einem schwachen Start noch den Sprung auf das Podium, zum zwölften Mal in dieser Saison. "Ich konnte die Lücke zu Cal Crutchlow und Jonathan Rea etwas schließen. Ich dachte, dass ich um Platz zwei kämpfen könnte, aber ein Problem mit dem Getriebe verhinderte das", meint Haslam.#w1#
"Im zweiten Rennen haben wir einen anderen Motor verwendet, alles andere war gleich. Es war merkwürdig, dass ich ein komplett anderes Gefühl für den Hinterreifen hatte", so der Brite weiter. "In den letzten Runden hatte ich einen guten Kampf mit Toseland. In der letzten Kurve hat er versucht mich außen zu überholen. Dabei kollidierte er mit mir und beschädigte den Sitz und Klammern beim Auspuff. Das war ein erschreckender Moment, aber wir haben beide die Ziellinie überquert. Es war ein hartes Ende in einem harten Rennen. Ich wäre gerne weiter vor Biaggi ins Ziel gekommen."
Toseland (Yamaha) beschreibt seinen Nachmittag folgendermaßen: "Das erste Rennen war in Ordnung, aber die Abstimmung war nicht perfekt. Ich machte aber das Beste daraus. In der Pause veränderten wir einiges und hatten dann eine ähnliche Einstellung wie Cal. Das haben wir das erste Mal versucht und es hat wirklich geholfen. Hoffentlich haben wir eine gute Richtung für die nächsten Rennen gefunden. Leon ist wirklich sehr gut gefahren und hat seine Linie gut gehalten. Ich hätte aggressiver sein können, aber ich wollte ihn nicht um seine Meisterschaftschancen bringen."
Im ersten Rennen wurde Michel Fabrizio (Ducati) starker Vierter, im zweiten hatte der Italiener Probleme und ließ einen neuen Hinterreifen montieren. "Wie erwartet hatten die britischen Fahrer das Messer zwischen den Zähnen. Ich konnte nicht mehr tun, als mit ihnen mithalten. Ich habe nicht erwartet, dass Haslam mich an der Stelle überholen würde, aber er kam vorbei. Ich konnte nicht viel dagegen tun. Mit Platz vier bin ich aber zufrieden."
"Im zweiten Rennen ist mein Hinterrad viel gerutscht. Da ich viel Boden verloren hatte, entschied ich mich zu einem Boxenstopp. Nach dem Wechsel hatte sich aber nichts verändert. Da ich außerhalb der Punkteränge lag, habe ich aufgegeben", schildert Fabrizio seine Probleme."

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Leon Haslam fuhr bei seinem Heimrennen in Silverstone auf das Podium Zoom
Teamkollege Noriyuki Haga kam nicht in die Top-10. "Rennen eins war wirklich schwierig, denn das Heck bewegte sich sehr viel. Ich konnte deshalb das Gas nicht aufdrehen und konnte keine Positionen gutmachen. Für das zweite Rennen haben wir dann einige Änderungen vorgenommen. Das Gefühl für das Motorrad hat sich aber überhaupt nicht verbessert. Ich brauche mehr Traktion und konnte nicht angreifen. Das war ein sehr schwieriges Wochenende."
Carlos Checa sah im ersten Rennen das Ziel auf dem Platz, der seiner Startnummer sieben gleicht. In Lauf zwei reichte es dann nur zu Rang zehn. "Wenn man schlechte Starts hinlegt ist es nicht leicht aufzuholen. Ich konnte die Gruppe vor mir nicht einholen und war erst gegen Ende auf gleichem Speed-Niveau. Crutchlow und Rea waren aber in einer eigenen Welt. Wir hatten das Motorrad nicht ganz aussortiert und weder ich, noch die Maschine konnten das volle Potenzial zeigen."
Am Ende des Feldes gingen die Probleme bei Kawasaki weiter. Tom Sykes holte als 14. aber Punkte. "Wir haben die Geometrie zwischen den beiden Rennen etwas verändert. Das hat uns geholfen. Ich habe von der Kurvenmitte bis zum Ausgang Probleme. Es ist schade, denn wir können nicht so lenken wie wir wollen. Der Kawasaki-Motor ist aber sehr stark. Das haben wir in Monza bewiesen."
"Es ist frustrierend einige Fahrer weiter vorne zu sehen, denn ich weiß, dass ich mit ihnen mithalten könnte. Das ist halt eines dieser Dinge", so Sykes. "Wir haben unsere Rennzeit im zweiten Lauf um neun Sekunden verbessert. Das ist positiv und sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen nun weiterarbeiten und die Limits erforschen."
Akira Yanagawa (Kawasaki), der für den verletzten Chris Vermeulen einsprang, war erwartungsgemäß hinten zu finden. "Ich brauche mehr Training und Zeit, um mich an die Reifen und die Maschine zu gewöhnen. Im Gesamten bin ich zufrieden, denn ich bin nicht gestürzt und konnte einige Erfahrung mit neuen Teilen sammeln. Es war ein schönes Gefühl wieder in der WM zu fahren, aber ich möchte bessere Resultate erreichen."

