Dominique Aegerter: Warum es bei der WSBK in Donington nicht nach Plan lief
Yamaha-Pilot Dominique Aegerter bleibt bei der Superbike-WM in Donington hinter den Erwartungen: Die Gründe für das durchwachsene Wochenende
(Motorsport-Total.com) - Mit einem zwölften und einem elften Platz in den beiden Hauptrennen sowie einem elften Platz im Sprintrennen blieb Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) bei der Superbike-WM in Donington hinter den Erwartungen zurück. Der Schweizer wurde vor allem wegen der fehlenden Trainingszeit zurückgeworfen. In den Rennen hatte Aegerter keine perfekte Abstimmung für sein Yamaha-Superbike.

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Dominique Aegerter gelang in Donington kein Top-10-Ergebnis Zoom
Das Highlight aus sportlicher Sicht war P6 in der Superpole. "Die Runden im Trockenen waren im FP3 sehr begrenzt. Aber bis zur Superpole war es komplett abgetrocknet, sodass wir sofort mit dem Qualifyer-Reifen starten konnten und uns auch jedes Mal, wenn wir mit einem neuen Reifen rausgingen, verbessern konnten. Mit viel Grip fühlte ich mich sehr wohl auf dem Motorrad", berichtet Aegerter.
"Am Ende reichte es für den sechsten Startplatz in der zweiten Reihe, was in Anbetracht der Umstände durch das wechselhafte Wetter gut war", so der WSBK-Rookie. "Allerdings fehlte uns die Trainingszeit für die Rennabstimmung. Das soll keine Ausrede sein, denn die Bedingungen waren für alle gleich. Aber die Fahrer mit mehr Erfahrung hatten einen kleinen Vorteil und konnten auch von ihrer Streckenkenntnis profitieren."
Schrecksekunde am Ende des ersten Rennens
Im ersten Rennen verlor Aegerter einige Positionen. "Die ersten Runden des Rennens waren okay. Ich konnte mich gut in den Top 10 halten und um den achten Platz kämpfen. Doch dann ließ der Grip allmählich nach. Es war schwierig, eine konstante Pace zu fahren. Ich habe auch körperlich ein wenig gelitten, denn die 23 Runden waren sehr anstrengend", gesteht der sehr gut trainierte Schweizer.
Eine Schrecksekunde in der letzten Runde kostete ein Top-10-Finish. "Am Ende machte ich einen Fehler, als ich sah, dass am Motorrad von Phillip Öttl etwas kaputt war. Es hat geraucht und man konnte es auch riechen. Das hat mich so irritiert, dass ich in einer Kurve zwei Meter zu spät gebremst habe und Angst hatte, den Eingang der Kurve zu verpassen. Deshalb bin ich ins Kiesbett gedonnert. Diese Unachtsamkeit hat mich zwei Plätze gekostet. Es tut mir leid, dieser Fehler geht auf meine Kappe", ärgert sich Aegerter.
Keine perfekte Abstimmung für die Rennen am Sonntag
Am Sonntag hatte Aegerter in den Rennen erneut einige Probleme. "Ein schwieriges Wochenende ist mit einem enttäuschenden Ergebnis im zweiten Rennen zu Ende gegangen. Wir haben im Warm-up etwas anderes ausprobiert. Die Bedingungen waren gut. Deshalb haben wir einen weicheren Reifen verwendet", berichtet er.

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Dominique Aegerter musste mit seiner Yamaha R1 kämpfen Zoom
"Aber es war schwierig, vernünftige Schlüsse daraus zu ziehen, ob der Reifen die bessere Wahl war oder das Set-up besser war. Deshalb haben wir uns für das Sprintrennen für einen Kompromiss entschieden. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass ich mich nicht ganz so wohl fühle und deshalb nicht so pushen konnte, wie ich es gerne getan hätte", schildert der Supersport-Weltmeister.
"So mussten wir für das zweite Rennen am Nachmittag noch einmal in die Trickkiste greifen, was mir helfen sollte, etwas mehr Vertrauen in das Motorrad zu finden und weniger damit kämpfen zu müssen. Dabei ist uns eine leichte Verbesserung gelungen", erklärt Aegerter. "Ich denke, wir waren ein bisschen konstanter als am Samstag."
"Am Ende hat sich aber der fehlende Freitag stark ausgewirkt. Uns fehlten einfach die Rennsimulation und auch die Grundabstimmung, was die Elektronik betrifft. Im Rennen haben wir dann herausgefunden, wo wir den Hebel hätten ansetzen können", ist Aegerter überzeugt.
"Die Platzierung ist dennoch enttäuschend, denn die Gruppe, in der ich normalerweise kämpfe oder der sechste Platz waren nicht weit weg. Aber ich hatte nie das Vertrauen. Außerdem war das Bike auf dieser Strecke sehr anstrengend zu fahren", bemerkt Aegerter und schaut auf das kommende WSBK-Wochenende: "Hoffentlich läuft es in Imola wieder besser, auch wenn ich die Strecke bisher nur mit einem Rennwagen kenne."


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