Erstes WSBK-Podium in Reichweite: Danilo Petrucci freut sich Aufwärtstrend

Ducati-Pilot Danilo Petrucci kratzt beim ersten WSBK-Lauf in Donington am Podium und spricht nach dem vierten Platz über seine Zukunftspläne

(Motorsport-Total.com) - Danilo Petrucci fuhr bei der Superbike-WM in Donington sein bisher bestes WSBK-Rennen. Im ersten Lauf am Samstag duellierte sich "Petrux" mit Rekord-Weltmeister Jonathan Rea um Platz drei und kam schlussendlich auf P4 ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

WSBK-Rookie Danilo Petrucci startete erstmals aus Reihe eins Zoom

Bereits in der Superpole deutete Petrucci an, dass er in Donington gut zurechtkommt. Hinter Ducati-Markenkollege Alvaro Bautista fuhr er eine starke Runde und qualifizierte sich für Startplatz drei.

Die starke Form von Petrucci kam überraschend, denn am Freitag konnten die Fahrer auf Grund des wechselhaften Wetters kaum Erfahrungen sammeln. Im Vergleich zum Großteil der Kollegen verfügte Petrucci nicht über frische Erinnerungen an den Kurs. "Ich fuhr 2009 hier zum letzten Mal, damals mit der Stock-600-Maschine", bemerkt der Italiener.

Warum Danilo Petrucci auf eine Attacke verzichtete

Mit Platz vier war Petrucci zufrieden, auch wenn er gern aufs Podium gestiegen wäre. Auf eine finale Attacke verzichtete der WSBK-Rookie. "Ich erinnerte mich an die Geste, die mein Teamchef in Misano machte, als er sich mit beiden Händen den Kopf hielt", scherzt Petrucci, der in Misano einen Sturz ein gutes Ergebnis wegwarf.

"Ich fuhr am Limit. Johnny machte einige Fehler. Dadurch holte ich ihn ein. Doch in den letzten Runden konnte ich nicht mehr zulegen", schildert Petrucci, der sich immer besser an die Ducati Panigale V4R gewöhnt. Seit dem privaten Test in Mugello geht es deutlich bergauf.

Jonathan Rea, Danilo Petrucci

Jonathan Rea und Danilo Petrucci kamen auf den Positionen drei und vier ins Ziel Zoom

"Man muss mit diesem Motorrad sehr sanft und präzise fahren", hat Petrucci gelernt. "Wenn man keine gute Sitzposition beim Bremsen hat, dann wird das Motorrad sehr unruhig. Ich muss mich also jedes Mal darauf konzentrieren, sehr präzise zu fahren. Doch das Podium ist nicht weit weg, zumal alle Fahrer das Rennen beendeten. Es war ein echter vierter Platz."

Welche Pläne Danilo Petrucci für die Saison 2024 hat

Wirkt sich das Erfolgserlebnis auf die Zukunftspläne aus? Petrucci wurde bereits mit einer Rückkehr in die MotoAmerica in Verbindung gebracht. "Ich bin mir noch nicht sicher", grübelt er. "Ich bin hier, um mindestens ein Rennen zu gewinnen. Dieses Ziel liegt nach wie vor in weiter Ferne."

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci versteht die Ducati Panigale V4R immer besser Zoom

"Es ist aber nicht mehr so weit weg wie zu Beginn der Saison. Doch es ist weiterhin richtig schwierig, mit diesen drei Fahrern zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob ich es in diesem Jahr noch auf das Podium schaffe oder ein Rennen gewinne. Deshalb muss ich vielleicht noch ein Jahr länger hier bleiben (lacht; Anm. d. Red.)", bemerkt Petrucci.


Fotos: Superbike-WM 2023: Donington (Großbritannien)


Und was passiert bei einem Sieg? In einem Regenrennen könnte Petrucci für eine Überraschung sorgen. "Ich habe mich mit Barni geeinigt, dass wir dann die Motorräder, die Boxenausrüstung und die Werkstatt verkaufen und für immer Urlaub machen", scherzt der ehemalige MotoGP-Pilot.

Kommt es 2024 zum WSBK-Duell mit Andrea Iannone?

Sollte sich Petrucci doch noch für eine zweite WSBK-Saison entscheiden, dann könnte er auf Landsmann Andrea Iannone treffen, der nach dem Ende seiner Dopingsperre mit einem Einstieg in die seriennahe Meisterschaft liebäugelt.

Andrea Iannone

Andrea Iannone und Danilo Petrucci waren in der MotoGP bereits Markenkollegen Zoom

"Wir haben bis eben miteinander geschrieben", berichtet Petrucci. "Er meinte, dass er gern im kommenden Jahr hier fahren will. Das wäre sicher witzig. Doch Spaß beiseite, Andrea verfügt über sehr viel Talent. Ich würde ihn gern hier in dieser Meisterschaft sehen."

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