Alvaro Bautista nur auf P8: "Toprak und Jonathan sind hier die Favoriten"

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista erlebt in Donington einen holprigen Start - Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu holen am Freitag die Bestzeiten

(Motorsport-Total.com) - Die 24 Piloten der Superbike-WM fanden beim Trainingsauftakt in Donington typisch britisches Wetter vor. Im FT1 am Freitagvormittag waren noch einige Runden auf trockener Strecke möglich, doch im FT2 am Nachmittag gab es nur ein ganz kleines Zeitfenster für schnelle Rundenzeiten. Der Großteil der Fahrer verzichtete auf Runden im Nassen. WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) beendete den Tag nur auf P8 und lag 0,516 Sekunden zurück.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Endet die Siegesserie von Alvaro Bautista in Donington? Zoom

Jonathan Rea (Kawasaki) sicherte sich die Bestzeit im FT1 am Vormittag. Toprak Razgatlioglu (Yamaha) riskierte im FT2 viel, um sich die Bestzeit zu sichern. Die beiden Ex-Champions wurden schlussendlich nur durch 0,012 Sekunden voneinander getrennt. Rea war dank seiner FT1-Zeit knapp vor Razgatlioglu Tages-Schnellster.

Alvaro Bautista war sich bewusst, dass er am Freitag mehr verlieren als gewinnen konnte und verzichtete auf Risiko. "Toprak und Jonathan sind die Favoriten, denn beide sind sehr schnell", ist der Weltmeister überzeugt.

"Vor dem Wochenende war es mein Ziel, das Gefühl der anderen Rennen zurückzufinden und nicht zu viele Punkte zu verlieren. Mir war klar, dass das nicht unsere beste Strecke ist. Ich wollte es ruhig angehen und keine Fehler machen. Nach dem Tag heute neige ich noch stärker dazu, weil wir keine Informationen erhalten konnten", erklärt Bautista.


Fotos: Superbike-WM 2023: Donington (Großbritannien)


Der neue Belag in Donington spielt Ducati in die Karten. "Der neue Asphalt ist auf jeden Fall besser und steigert die Sicherheit. Ich erinnere mich noch an das vergangene Jahr, als man in vielen Kurven nicht die Ideallinie fahren konnte, um die Bodenwellen zu umfahren", kommentiert Bautista, der sich bei der Reifenwahl für Samstag unsicher ist. "Die Haltbarkeit der Reifen wird morgen wichtig sein", grübelt der Spanier.

Kann Kawasaki am Samstag um den Sieg kämpfen?

Jonathan Rea kam am Freitag nicht viel zum fahren, beendete den Tag aber mit der Bestzeit. Ein positives Signal nach einigen zuletzt ziemlich schwierigen WSBK-Wochenenden. "Es war wirklich ein langweiliger Tag für alle", bedauert er den geringen Fahrbetrieb am Freitag.

Bereits am Vormittag nieselte es. Rea zögerte erst, fuhr dann aber doch starke Rundenzeiten. "Man musste sich überzeugen, dass es okay ist. Es war ein schwieriger Tag. Ich fuhr nur fünf richtige Runden. Ich fühle mich etwas unvorbereitet", gesteht der Rekord-Champion.

Jonathan Rea

Rekord-Champion Jonathan Rea holte sich die Tages-Bestzeit Zoom

Hoffnung macht Kawasaki der private Test in Aragon, bei dem neue Entwicklungen getestet wurden. Kommen diese auch zum Einsatz? "Wir haben einige Teile vom Test verwendet, doch wir sind uns unsicher, ob wir sie verwenden. Ich brauche morgen ein Motorrad, mit dem ich sehr gut vertraut bin. Ich muss das Gefühl haben, pushen zu können. Wir haben nur eine 30-minütige Session, um das Motorrad abzustimmen", schaut er auf das FT3 am Samstagmorgen.

In Donington feierte Rea bereits eine Reihe von Erfolgen. Was ist am Samstag möglich? "Ich hoffe, dass ich um ein Podium kämpfen kann. Wenn wir nah am Rennsieg dran sind, dann wäre das für uns ein riesiger Erfolg", so Rea.

Toprak Razgatlioglu über Alvaro Bautista: "Er hatte Angst"

Der Sieg geht in Donington vermutlich nur über Toprak Razgatlioglu. Im Vorjahr gewann der Yamaha-Pilot alle drei Rennen. "Jonathan ist auf dieser Strecke richtig schnell", warnt Razgatlioglu. "Ich hoffe, dass wir wie 2021 gegeneinander kämpfen können."

"Ich und die Fans sind gelangweilt von Rennen, in denen die Fahrer einsam ihre Runden drehen, wie es in Misano der Fall war", erklärt der Türke, der einen erfolgreichen Tag in Donington erlebte. Er lobt wie die anderen Fahrer den neuen Asphalt.

Toprak Razgatlioglu

Kann Toprak Razgatlioglu seinen Vorjahreserfolg wiederholen? Zoom

"Es gibt jetzt weniger Bodenwellen. Das macht mir richtig Spaß. Lediglich durch den Regen war es heute schwierig. Wir konnten nicht zu 100 Prozent pushen und verzichteten vor allem in der Schikane auf Risiko, weil es sehr rutschig war. Unterm Strich bin ich happy", so Razgatlioglu.

Am Samstag rechnet Razgatlioglu auch wieder mit Bautista. "Bautista hat heute auf Risiko verzichtet, weil er der Führende ist. Er hatte Angst, zu stürzen, denn wenn er sich etwas bricht, dann ist die Meisterschaft gelaufen", analysiert Razgatlioglu und fügt hinzu: "Johnny und ich sind hungrig, hier zu gewinnen."

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