Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Der Racer und der Stratege: Das Dreamteam Sykes/Duinker
Yorkshire-Tee-Liebhaber trifft auf Sauberkeitsfanatiker: Weltmeister Tom Sykes und Crewchief Marcel Duinker sprechen über ihre Zusammenarbeit
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Gewinn der Fahrerwertung hat sich Tom Sykes einen Traum erfüllt. Der sympathische Brite, der im Vorjahr um einen halben Punkt geschlagen wurde, gewann den zweiten Superbike-WM-Titel für Kawasaki und trat damit in die Fußstapfen von Scott Russell, der 1993 mit der ZXR 750 triumphierte. Einen erheblichen Anteil am Erfolg trägt Crewchief Marcel Duinker, der die ZX-10R mit Sykes zu einem Siegermotorrad machte.

© Kawasaki
Tom Sykes und Crewchief Marcel Duinker pflegen ein sehr gutes Verhältnis Zoom
Doch wie groß ist Duinkers Anteil am Erfolg? "Das kann ich nicht sagen, weil ich immer eine recht gute Beziehung zu meinen Crewchiefs hatte", gibt sich Sykes gegenüber 'Crash.net' diplomatisch. "Ich kann mich also glücklich schätzen. Ich kann nur sagen, dass Marcel ziemlich clever ist, seinen Kopf einsetzt und sehr viel technisches Verständnis hat. Er macht aus meinen Kommentaren ein besseres Motorrad. Ich möchte ihn aber nicht mit anderen Crewchiefs vergleichen, sondern nur aufzeigen, wie er arbeitet."
Die Stimmung zwischen Fahrer und Crewchief passt. "Sicher hilft es, dass er einen Sinn für Humor hat. Daran besteht kein Zweifel. Doch wir arbeiten in der Box sehr professionell, machen aber dennoch Späße. Wenn wir nicht arbeiten, können wir uns zusammen entspannen, eine Tasse Tee trinken und quatschen", berichtet der neue Superbike-Champ, der sich als typischer Engländer outet: "Ich brauche immer meinen Yorkshire-Tee. Wenn es Yorkshire-Tee gibt, dann kann nicht viel schief gehen. Ich mag die andere Brühe nicht."
Der Crewchief und seine Mission
Duinker ist ein Profi. Die ZX-10R ist für den Niederländer ein Arbeitsgerät. Nicht mehr. "Das Motorrad ist nur ein Werkzeug. Natürlich mag ich es nicht, wenn ich auf dem Rahmen einen Kratzer sehe. Wenn irgendetwas beim Finish nicht stimmt, möchte ich das beheben lassen, weil ich dem Fahrer das Gefühl vermitteln möchte, das beste Material zu haben", stellt er klar. "Ich bin für die technischen Dinge verantwortlich, aber auch für das mentale Befinden des Fahrers."
"Das Umfeld in der Box ist wichtig, wenn es um die Arbeit es Teams geht. Sauberkeit führt zu einer produktiven Atmosphäre. Ich sehe es nicht gern, wenn Mechaniker von der Boxenmauer in die Box rennen. Das vermittelt ein Gefühl von Konfusion oder Stress. Ich möchte, dass das Team wie eine Schweizer Uhr funktioniert", erklärt Duinker, der sehr viel Wert auf Sauberkeit in der Kawasaki-Box legt.
Professionelles Umfeld besonders wichtig
"Ich möchte keinen Schmutz auf dem Boden sehen", betont der Crewchief von Weltmeister Sykes. "Ich möchte, dass der Fahrer das Gefühl hat, in der besten Box mit dem am besten aussehenden Motorrad und dem besten Team zu sein. Die mentale Seite ist in diesem Sport wichtiger als die technische. Wenn ein Fahrer sich nicht auf seinen Crewchief, die Mechaniker, das Motorrad oder sonst was verlassen kann, geht er nicht richtig ans Gas."

© Kawasaki
Waren 2013 nur schwer zu schlagen: Sykes und seine Kawasaki ZX-10R Zoom
"Wenn das Motorrad bei 95 Prozent ist und der Fahrer 100 Prozent Vertrauen hat, dann sind Siege möglich. Doch wenn das Motorrad bei 100 Prozent ist und der Fahrer nur 95 Prozent abliefert, kann man nicht gewinnen. Alles muss unter Kontrolle sein. Und das muss der Fahrer spüren", schildert Duinker. Dass er und Sykes wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Superbikes tragen, steht außer Zweifel.
Dennoch gibt es klare Grenzen bei der Aufgabenverteilung. "Ich stehe bei Kawasaki unter Vertrag", bemerkt Sykes. "Ich mag es, in die Pläne involviert zu sein. Sie respektieren meine Meinung und hören mir zu. Doch ich kenne meine Grenzen. Unterm Strich bin ich angestellt, um Motorrad zu fahren. Niemand versucht, mir auf die Zehen zu treten und ich trete auch niemandem auf die Zehen. Wir kommen gut miteinander zurecht."

