• 10.10.2020 18:59

  • von Mario Fritzsche, Co-Autoren: Mark Bremer, Lewis Duncan

Yamaha: Zuversicht bei Quartararo und Rossi, aber nicht bei Morbidelli

Polesetter Fabio Quartararo mit Zuversicht für das Rennen - Valentino Rossi von Quali-Performance enttäuscht - Franco Morbidelli erwartet "Albtraum"

(Motorsport-Total.com) - Zum vierten Mal in Folge in der außergewöhnlichen MotoGP-Saison 2020 startet ein Yamaha-Fahrer von der Pole-Position. Beim Grand Prix von Frankreich in Le Mans ist es Lokalmatador und WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo, der mit seiner Petronas-Yamaha die beste Ausgangsposition für das Rennen hat. Zuletzt waren zweimal Yamaha-Werkspilot Maverick Vinales (jeweils in Misano) und Quartararos Petronas-Teamkollege Franco Morbidelli (Barcelona) von der Pole gestartet.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

Quartararo startet in Le Mans von P1, Teamkollege Morbidelli nur von P11 Zoom

Für Quartararo lief es im Le-Mans-Qualifying optimal, denn bei kühlen aber trockenen Bedingungen konnte er sein Tempo aus dem Vormittagstraining bestätigen. Aber nachdem sich im FT3 alle vier Yamaha-Fahrer in den Top 8 klassiert hatten und im FT4 mit Rennabstimmung sogar die Top-4-Positionen allesamt an die vier Yamaha-Fahrer gingen, steht in der Startaufstellung abgesehen von Polesetter Quartararo nur Vinales (P5) in einer der ersten drei Reihen.

Quartararo dank starkem Longrun der Favorit?

"Die Bedingungen waren echt knifflig. Denn selbst am Nachmittag war es schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen", erklärt Quartararo, der die Pole-Position im letzten Q2-Versuch einfuhr und dabei 0,222 Sekunden schneller war als Jack Miller (Pramac-Ducati; 2.).

Mit Blick auf das Rennen rechnet Quartararo in erster Linie beim Start mit Gegenwehr. Denn abgesehen von Miller steht ein weiterer Ducati-Fahrer - Werkspilot Danilo Petrucci - in der ersten Reihe. "Der Start wird vermutlich nicht einfach, aber ich werde einfach versuchen, das Beste aus der Situation zu machen", so Quartararo.

"Ich gehe davon aus, dass sich bezüglich der Reifen alle für Soft/Soft entscheiden werden, weil es doch ziemlich kalt ist. Mit diesen Reifen bin ich 26 Runden gefahren und war mit 1:32,9er-Zeiten ganz gut unterwegs. Im Unterschied zu Barcelona scheinen die Reifen hier sehr konstant zu sein. Das ist gut", meint der Polesetter in Diensten des Petronas-Teams, der die WM-Gesamtwertung mit acht Punkten Vorsprung auf Joan Mir anführt. Der Suzuki-Pilot wiederum startet am Sonntag nur als 14., nachdem er den Q2-Einzug sowohl im FT3 als auch im Q1 verpasst hat.

Fabio Quartararo

WM-Spitzenreiter und Polesetter: Quartararo mit Zuversicht beim Heimspiel Zoom

"Ehrlich gesagt denke ich nicht darüber nach, dass Mir weit hinten steht", so Quartararo und weiter: "Ich will einfach das Rennen genießen, denn ich glaube, wir haben großartige Voraussetzungen, um es auf das Podium zu schaffen oder das Rennen sogar zu gewinnen. Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben. Darauf konzentriere ich mich und das ist momentan wichtiger als die Gedanken an die Weltmeisterschaft."

Rossi mit dritter Reihe nicht happy, aber hoffnungsvoll

Während Quartararo von der Pole-Position startet und Vinales als Fünfter des Qualifyings immerhin aus der Mitte der zweiten Reihe losfährt, kam Valentino Rossi auf der zweiten Werks-Yamaha nicht über P10 im Qualifying hinaus. Er startet am Sonntag direkt neben Franco Morbidelli (11.) aus der vierten Reihe. Was rechnet sich "The Doctor" für das Rennen aus?

"Mit dem zehnten Startplatz bin ich nicht happy, denn unser Potenzial ist höher als das", sagt Rossi und erklärt, dass er die niedrigen Temperaturen als Vorteil für Yamaha sieht: "Es sieht so aus als wären wir in diesem Jahr konkurrenzfähiger als voriges Jahr. Offenbar bringen wir die Reifen im Vergleich zu den anderen Herstellern besser auf Temperatur. Das ist ein Nachteil, wenn es sehr heiß ist. Wenn es aber kalt ist, wie hier in Le Mans, dann ist das ein Vorteil."

Valentino Rossi

Valentino Rossi hat von P10 ähnlich viel Arbeit vor sich wie Franco Morbidelli Zoom

Morbidelli hingegen ist nicht so optimistisch. Der von P11 startende Petronas-Yamaha-Pilot rechnet für das Rennen am Sonntag mit einem "Albtraum", wenn es darum geht, andere Piloten zu überholen: "Unsere Stärken bringen gar nichts, wenn wir in einer Gruppe festhängen. Daher glaube ich, dass es morgen für mich das schwierigste Rennen nach Österreich 1 wird. Ich mache mir Sorgen, denn Überholen wird richtig schwierig. Es wird ein Albtraum."

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