Valentino Rossi: Barcelona 2009 war der "beste Zweikampf"

(Motorsport-Total.com) - "Ich denke, jeder erinnert sich an die letzte Kurve von Valentino", lacht MotoGP-Weltmeister Marc Marquez und denkt dabei an das Rennen in Barcelona im Jahr 2009. Dieser Grand Prix und vor allem das Duell zwischen den Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo ist in die Geschichte eingegangen. Damals fuhr Lorenzo erst seine zweite Saison in der Königsklasse und forderte Superstar Rossi heraus. Der Italiener musste alles in die Waagschale werfen, um den Spanier zu schlagen. So wie heute kämpften die beiden schon damals um den WM-Titel.

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Barcelona 2009: Rossi schlägt Lorenzo in der letzten Kurve und gewinnt Zoom

Barcelona war ein Wendepunkt. Nachdem sich die beiden im Laufe des Rennens mehrmals überholt hatten, führte Lorenzo in der letzten Runde. Rossi versuchte alles, um vorbeizukommen, doch an den üblichen Überholmöglichkeiten klappte es nicht. Als sich das Duo den letzten Kurven näherte, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Dann zog Rossi das Ass aus dem Ärmel, überrumpelte Lorenzo in der Zielkurve und holte sich den Sieg.

"Ich kann mich sehr gut an 2009 erinnern", sagt Rossi grinsend. Bei der Pressekonferenz zum MotoGP-Rennen in Barcelona wurde er auf dieses Rennen angesprochen. "In meiner Karriere war es einer der besten Kämpfe. Das hat schon am Freitag begonnen. Jorge war in seinem zweiten Jahr und hat versucht die WM zu gewinnen. Unser Speed und unsere Performance waren gleich. Als wir ab Freitag auf die Strecke gegangen sind, wurden die Rundenzeiten ständig besser, auch die Abstimmung passte optimaler. Der Zweikampf dauerte das gesamte Wochenende."

"Am Samstag kämpften wir in der letzten Runde um die Pole-Position. Jorge hat mich ganz knapp geschlagen", kann sich Rossi gut erinnern. Lorenzo schnappte sich damals die Pole-Position mit einem Vorsprung von 0,013 Sekunden. "Als dann das Rennen näherkam, war mir bewusst, dass jetzt der Moment für den großen Kampf gekommen ist", setzt Rossi seine Erzählung fort. "Am Anfang war noch Stoner dabei, aber dann sind wir vorne zu zweit alleine gewesen."

"Unsere Performance war sehr ähnlich. Aus diesem Grund war es fantastisch, weil es so ausgeglichen war. Ich habe natürlich bessere Erinnerungen als Jorge, weil ich gewonnen habe", lacht Rossi bei der Schilderung der Geschichte. Beinahe hätte ihn Lorenzo besiegt gehabt, doch der Routinier drehte die Situation in einer Kurve um und war von einer Sekunde auf die andere der gefeierte Held.

Rossi kann sich gut erinnern

Rossi kann sich an die Details sehr gut erinnern: "Die letzte Überholstelle war der Bremspunkt am Ende der Gegengeraden für Kurve 9. Jorge ist sehr gut aus Kurve 8 herausgekommen. Deshalb kam ich nicht in die richtige Position für ein Überholmanöver. Ich habe aber nicht aufgegeben, weil ich mir dachte, dass noch eine Chance kommen würde. Im Jahr 2007 habe ich einmal Stoner vor der letzten Kurve überholt."

"Ich habe mir gedacht, dass ich es versuchen muss. So genau kann ich mich nicht daran erinnern. Ich weiß nur, dass ich innen hineingestochen bin und die Linie halten konnte. Ein Sieg in der letzten Kurve ist ein ganz besonderes Gefühl, weil alles zusammenkommt. Das Überholmanöver und das Rennende geschehen fast gleichzeitig. Ein großartiges Gefühl! Das Duell hat sich bei weiteren Rennen fortgesetzt, aber das war ein besonderer Moment."

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Jorge Lorenzo sieht seine Niederlage aus heutiger Sicht schon lockerer Zoom

Lorenzo sieht die aus seiner Sicht bittere Niederlage im Rückblick schon lockerer als damals: "Valentino kann über dieses Rennen ein Buch schreiben", verweist er lachend auf Rossis detaillierte Erzählung. "Ich kann mich nicht so gut erinnern. An die letzte Kurve will ich mich auch gar nicht erinnern. Es war aber eines der besten Rennen, und es kommt nicht so oft vor, dass die Entscheidung in der letzten Kurve fällt. Wir haben alles gegeben. Wie Valentino gesagt hat, war die Performance am gesamten Wochenende gleich."

"Er hat mich geschlagen, weil er cleverer war", ordnet Lorenzo seine Niederlage ein. "Er hatte mehr Erfahrung und hat das gleiche Manöver schon mit Stoner 2007 gemacht. Es kann natürlich wieder passieren. Ich hoffe, dass ich mich anders verhalten werde, weil ich jetzt viel mehr Erfahrung habe. Abgesehen von der Niederlage habe ich eine sehr gute Erinnerung an das Rennen, weil es ein großartiges Duell war. Die letzte Kurve möchte ich vergessen, denn es war ansonsten ein toller Zweikampf. Er hat mich in diesem Rennen geschlagen, ich habe ihn in Le Mans besiegt. Wir werden auch in Zukunft tolle Duelle haben."