Stoner ist froh über das Ende der 800er-Ära

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Sonntag ist mit dem Saisonfinale in Valencia die 800er-Ära zu Ende gegangen. Ab Diensteg finden an gleicher Stelle Testfahrten mit den neuen Prototypen statt, die über 1.000 Kubikzentimeter Hubraum verfügen. Die 800er Motorräder wurden seit ihrer Einführung 2007 kritisiert. Wird mit den kräftigeren Maschinen alles besser? Die Topfahrer glauben das nicht, denn die besten Fahrer werden weiterhin vorne sein. Casey Stoner, der erfolgreichste Fahrer der 800er-Ära, übte in Valencia noch einmal Kritik an Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta, der sich für die Einführung der 800er stark gemacht hatte.

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Weltmeister Casey Stoner hat die Honda in Schräglage oft extrem rutschen lassen

"Er übt großen Druck aus, aber er ist nicht die MSMA (die Herstellervereinigung; Anm. d. Red.). Er übt für viele Sachen Druck aus, die sich dann als schlecht herausgestellt haben. Er hat nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen", wird Stoner von 'Bikesportnews' zitiert. "Die 800er waren eine davon. Er ist derjenige der sagt, okay lasst uns das machen. Er hat vielen Leuten den Ratschlag gegeben, dass 800 Kubikzentimeter der richtige Weg ist. Jetzt übt er mit Hilfe von außerhalb Druck aus."

"Er ist kein Ingenieur und versteht nicht viele Dinge", übt Stoner harte Kritik. "Er nimmt Ratschläge an, aber was sind das für Ratschläge? Wenn man eine Gruppe von Leuten hat, dann würden sie nicht gut zusammenarbeiten. Die Dinge waren viel einfacher, als es noch die 500er Zweitakter gegeben hat."

Stoner hat das letzte 800er-Rennen gewonnen und war im Anschluss nicht traurig darüber, dass diese Zeit nun vorbei ist. "Wie ich schon in der Vergangenheit gesagt habe, bin ich froh, dass wir wieder zu den 1.000ern zurückkehren. Deshalb bin ich auch froh, dass die 800er-Ära vorbei ist. Wir werden diese Woche mit den 1.000ern testen. Das ist sehr schön und darauf freue ich mich."

"Es ist noch ein langer Weg bis zum ersten Rennen. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickeln wird. Viele Leute haben die 800er-Ära kritisiert, weil es eine komische Hubraumgröße ist, aber auch für die Gründe der Einführung. Ich glaube nicht, dass sich viel verändern wird. Jeder, der mit einer 800er fahren kann, kann auch mit einer 1.000er fahren."

"Die 800er verfügen auch über viel Kraft und man konnte damit die Räder durchdrehen lassen. Es wird sich nicht viel ändern. Die 1.000er verfügen zwar über mehr Kraft und werden in den höheren Gängen mehr Spaß machen, aber man muss die Kraft trotzdem auf den Boden bringen. Man wird die 1.000er auf zwei verschiedene Arten fahren können. Auf der einen Seite 'Stop-and-Go' und auf der anderen kann man immer noch hohe Kurvengeschwindigkeiten erzielen. Es wird sich nicht soviel ändern, aber mehr Spaß machen."

Spies: "1.000er sind keine Superbikes"

Yamaha-Pilot Ben Spies kommt von den Superbikes und sieht die Sache ähnlich wie Stoner: "Ich finde, die 800er-Ära war eine tolle Zeit, auch wenn sie kritisiert wurde. Ich bin damit nur zwei Jahre gefahren und es hat mir geholfen als Fahrer zu wachsen. Die Motorräder waren ganz anders als ich es aus meiner Vergangenheit bei den Superbikes kannte. Die 1.000er werden keine Superbikes sein."

"Einige Nachteile, wie ich sie zum Beispiel aufgrund meiner Größe habe, werden mit der 1.000er nicht so stark ins Gewicht fallen. Es wird jetzt kein Vorteil sein, aber ich werde nicht so große Nachteile haben. Ich freue mich darauf. Die neuen Motorräder werden das Interesse für die Serie erhöhen."

"Im Vorjahr gab es viele Fahrerwechsel und diesmal kommen neue Motorräder. Es ist eine Veränderung und eine positive Sache. Die 1.000er werden sicher viel Spaß machen. Die 800er haben sicher auch viel Kraft, aber wir werden künftig mehr davon haben. Ich denke nicht, dass irgendein Hersteller mangelnde Kraft kritisieren wird."