• 07.07.2008 18:09

  • von Roman Wittemeier

Rossi: "Keine Fehler mehr!"

Valentino Rossi hat seinen Assen-Ausrutscher vor dem Rennen am Sachsenring abgehakt, Yamaha-Kollege Jorge Lorenzo: "Stürze haben mich stärker gemacht"

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi hat seine Pleite beim vergangenen Grand Prix in Assen als "Betriebsunfall" bereits abgehakt. Der Italiener will schon am Sachenring wieder vorne mitfahren und sich möglichst schnell die Führung in der Fahrerwertung von Honda-Pilot Dani Pedrosa zurückholen. "Im vergangenen Jahr habe ich am Sachsenring einen Fehler gemacht und bin gestürzt, im zurückliegenden Rennen in Assen habe ich auch einen Fehler gemacht. Ich hoffe also, dass ich mein Pech des Jahres schon hinter mir habe", sagte der Yamaha-Star vor dem Auftritt in der Nähe von Chemnitz.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Will am Sachsenring zurück zum Erfolg: Valentino Rossi

"Der Sachenring war in der Vergangenheit ein schöner Platz für mich und es ist eine großartige Rennstrecke. Sie ist sehr eng und kurvig, aber sie passt der Yamaha meist sehr gut. 2006 hatte ich dort ein tolles Rennen und konnte von Startplatz elf zum Sieg fahren", erinnerte sich der 'Doktor', der in Kürze seinen neuen Yamaha-Vertrag endgültig unterschreiben soll.#w1#

"Wir haben zwar die Führung in der Meisterschaft verloren, aber liegen nur um vier Punkte hinten. Verglichen mit der Situation im Vorjahr ist das eine deutlich bessere Ausgangslage", stelle Rossi fest. Jagte er im vergangenen Jahr dem späteren Champion Casey Stoner hinterher, so belegt zurzeit Honda-Mann Dani Pedrosa den Platz an der Sonne, aber Stoner rückt von hinten mit großen Schritten näher - vor allem durch die Rossi-Nullnummer in den Niederlanden. "Ich habe in Assen eine große Chance verpasst, aber das muss ich hinter mir lassen. Wir müssen vom ersten Training an 100 Prozent geben und ich hoffe, dass wir ein gutes Wochenende ohne weitere Fehler erleben werden."

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo muss nach diversen Stürzen wieder Vertrauen aufbauen Zoom

Trotz seines deutlichen Handicaps wegen diverser Verletzungen durch Unfälle hat sich Yamaha-Kollege Jorge Lorenzo konstant zu wichtigen Punkten gequält. Der Spanier wurde sowohl in Donington als auch in Assen Sechster. "Jetzt habe ich nach zwei Monaten Pause endlich wieder richtig trainieren können", erklärte Lorenzo. "Seit dem Unfall in China habe ich nicht mehr richtig arbeiten können, also muss es jetzt nach und nach meine Kraft wieder aufbauen. Die Rückkehr zur Fitness ist der beste Weg zurück zu meiner guten Form."

Der Spanier zog aus seinem Pech der vergangenen Monate auch positive Aspekte: "Auch wenn es eine harte Zeit war, so haben mich die Unfälle mental doch noch stärker gemacht. Wenn man gewinnt, ist alles einfach. Aber wenn mal etwas schlecht läuft, dann lernst du ganz bestimmt mehr über dich selbst und das macht dich zu einem besseren Piloten. Beim kommenden Rennen muss ich einfach noch mehr Vertrauen zum Bike aufbauen. Der Sachsenring ist eine komplizierte Strecke und mein bisher bestes Ergebnis dort war Rang drei, aber ich denke beim Fahren nicht an Statistiken. Ich will dort einfach ankommen, entspannt sein und mein Bestes geben."

Die Renningenieure im Yamaha-Lager strahlen - ganz untypisch - nur wenig Zuversicht aus. "Es ist nicht gerade Jorges Lieblingsstrecke, also glaube ich, dass wir ein schwieriges Rennwochenende erwarten dürfen", sagte Daniele Romagnoli und nahm so möglichen Erwartungsdruck von den Schultern seines Schützlings. Rossi-Ingenieur Davide Brivio warnte: "Der Wettbewerb wird immer härter. Casey Stoner ist in großartiger Form und Dani Pedrosa ist sehr konstant. Wir müssen jetzt antworten. Unser Ziel ist das Podium, aber wir wollen natürlich am Sonntag das Maximum erreichen."