"Rolling Stoner" rollt in Assen allen davon

Während die Luft für Marco Melandri immer dünner wird, läuft es bei Casey Stoner in Assen derzeit wie am Schnürchen

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher könnte es den beiden Ducati-Werksfahrern im Moment gar nicht ergehen: Während Marco Melandri auch heute im Freien Training dem Rest des Feldes hinterherhinkte und abgeschlagen Letzter wurde, fuhr Teamkollege Casey Stoner mit einem neuen Streckenrekord von 1:36.078 Minuten allen Gegnern auf und davon. Differenz: 2,942 Sekunden!

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner setzt in der Fahrer-WM offenbar zur großen Aufholjagd an

"Wir sind sehr glücklich darüber, dass unser neues Setup hier genauso gut zu funktionieren scheint wie in Katalonien und in Donington", strahlte Stoner. "Es scheint keine Schwächen zu haben und es hilft mir dabei, so zu fahren, wie ich will. Ich kann wieder härtere Reifenmischungen verwenden und fühle mich wohler, ohne dass ich ständig durch die Gegend rutsche. Es gab ein paar Momente, wo es mich hätte hinlegen können, aber deswegen muss man sich keine Sorgen machen."#w1#

Und weiter: "Im Vorjahr bin ich hier viel gerutscht und das Motorrad hat sich stark bewegt, aber heute konnte man sehen, was für einen Riesenschritt wir gemacht haben. Mit Ausnahme von Donington ist das das erste Mal seit Katar, dass ich sagen kann: Unser diesjähriges Motorrad ist besser als das vorjährige! Wir waren sogar mit den Rennreifen schneller als der Polerekord, also sind wir sehr glücklich", so der Australier.

Der Spitzname "Rolling Stoner", der ihm in seinen Anfangsjahren wegen seiner vielen Stürze verpasst wurde, bekam heute eine ganz neue Bedeutung, denn der Ducati-Pilot nahm seinen von Valentino Rossi angeführten Verfolgern nicht weniger als eine Dreiviertelsekunde ab! Umso verwunderlicher ist, dass Melandri weiterhin nicht mit der Desmosedici GP8 zurechtkommt - die Luft wird für den Italiener immer dünner.

"Es sieht nicht gut aus", gestand Melandri nach der zweiten Session. "Am Nachmittag luden wir mehr Gewicht auf die Front, um das Lenkverhalten in den schnellen Kurven zu verbessern, aber dadurch verloren wir hinten Grip. Das hat also nichts gebracht - es war sogar ein Schritt zurück. Am Ende fand ich mit den letzten zwei Runs zumindest das Gefühl von heute Morgen wieder. Im Moment sind wir aber weit davon entfernt, eine Lösung für unsere Probleme zu finden."