Pramac-Yamaha: Miller kommt mit der M1 gut klar, Oliveira hat noch Mühe

Jack Miller passt sich gut an die Yamaha an und beendet den Thailand-Test fast auf Augenhöhe mit Quartararo - Miguel Oliveira hat bei einem Aspekt noch Probleme

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo war nach den abschließenden Testfahrten in Thailand etwas ernüchtert. Viel Arbeit gab es im neuen Satellitenteam Pramac. Jack Miller und Miguel Oliveira setzten ihre Adaption an die M1 fort. Dabei kam Miller etwas besser zurecht als Oliveira, wie auch die Rundenzeiten zeigten.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Jack Miller hat sich bisher schon gut an die Yamaha angepasst Zoom

Miller beendete den Test auf dem zehnten Platz. Im Qualifying-Versuch war der Australier um weniger als eine Zehntelsekunde langsamer als Quartararo. Oliveira war in seiner schnellsten Runde eine knappe halbe Sekunde hinter Quartararo und Miller.

"Das Motorrad funktioniert soweit recht gut", zeigt sich Miller optimistisch. "Ich bin zufrieden, wo wir stehen. Das Motorrad macht Spaß. Ich genieße das Fahren jeden Tag. Ich lerne ständig dazu, was das Motorrad von mir verlangt."

"Ich wusste immer, dass die Yamaha eine vernünftige Balance hat. Es ging darum, wie sich mein Fahrstil darauf anpasst und was ich ändern muss. Es ist alles in Ordnung, ich bin ziemlich zufrieden, wo wir sind."

Miller fuhr zwei Qualifying-Versuche. Bezüglich seiner Sprint-Simulation spricht er von "einer recht guten" Pace. Es gab allerdings ein Problem mit einem elektronischen Mapping. Auch sein Testmotor war bereits mit 2.000 Kilometern relativ gebraucht und verlor etwas Leistung.

Wo steht der Australier im Vergleich zu Quartararo? "Es gibt Bereiche, in denen er mit diesem Motorrad besonders ist. Ich muss verstehen, wie ich mich darauf einstellen muss, um es genauso zu machen wie er. Aber ich habe auch meine Stärken."

Jack Miller, Giacomo Guidotti

Jack Miller ist mit den Testfahrten bisher recht zufrieden Zoom

"Wir haben das Motorrad in verschiedenen Konfigurationen ausprobiert und herausgefunden, was für uns funktioniert. Wir müssen natürlich noch an Dingen arbeiten, um die Spitze herausfordern zu können. Aber wir befinden uns auf einem guten Weg", hält Miller fest.

Wo Miguel Oliveira noch Mühe hat

Auch Pramac-Teammanager Gino Borsoi bestätigt, dass man speziell mit dem Australier Fortschritte gemacht hat: "Jack hat ein sehr gutes Gefühl für das Motorrad, während wir mit Oliveira noch eine gute Balance finden müssen."

Der Portugiese gibt auch offen zu, in welchem Bereich er mit der M1 noch Mühe hat: "Die größten Probleme habe ich in der Bremsphase. Dort kann ich noch nicht das Maximum herausholen. Das Motorrad verlangt eine andere Bremstechnik, an die man sich nicht über Nacht anpassen kann."

Miguel Oliveira

Auf der Bremse kann Miguel Oliveira das Limit noch nicht ausloten Zoom

"Das Layout in Buriram ist mit den vielen harten Bremspunkten natürlich extrem anspruchsvoll. Aber ich habe das Gefühl, dass ich gute Fortschritte gemacht habe. Mit diesem Motorrad macht man die Zeit, indem man auf der Bremse attackiert", sagt Oliveira.

"Am Kurvenausgang gewinnen wir durch die schlechte Traktion mit einem neuen Reifen nicht viel. Deshalb muss man alles auf der Bremse machen. Wir haben viele Änderungen beim Motorrad vorgenommen und haben verstanden, was wir nicht tun sollen und was wir tun müssen."

Oliveira glaubt auch, dass der natürliche Fahrstil von Miller besser zur Yamaha passt: "Sein Fahrstil passt zum Motorrad, weil er auf der Bremse sehr gut ist. Ich brauche noch etwas mehr Zeit. Mir fehlt nicht viel, nur ein wenig hier und da."

Miguel Oliveira

Das Pramac-Team ist für Miguel Oliveira ein ganz neues Umfeld Zoom

Außerdem kennt Miller das Pramac-Team aus drei gemeinsamen Jahren bestens, während sich Oliveira an ein neues Umfeld gewöhnen musste. Miller hat mit Giacomo Guidotti einen neuen Crewchief. Oliveira wird von Luca Ferraccioli betreut, der erstmals als Crewchief arbeitet.

Auch für das gesamte Team ging es darum, die Yamaha kennenzulernen. Miller findet lobende Worte: "Das Team hat fantastisch gearbeitet und das Motorrad kennengelernt. Die Mechaniker hatten in den vergangenen Wochen besonders viel zu tun."

"Für uns Fahrer ist es nicht einfach, das Motorrad zu wechseln. Aber für ein Team ist das noch schwieriger." Yamaha will Pramac wie ein zweites Werksteam aufstellen. Auch das ist für die japanische Marke ein neuer Prozess.

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