Pramac-Teammanager Gino Borsoi: "Gut auf neue Ära mit Yamaha eingestellt"

Nach der großen WM-Party startete für Pramac das neue Kapitel mit Yamaha - Der erste Test in Barcelona war ein Shakedown - Man will Yamaha so gut es geht helfen

(Motorsport-Total.com) - Für den Pramac-Rennstall war das Barcelona-Wochenende das aufregendste in der Teamgeschichte. Zunächst wurde mit Jorge Martin das große Ziel erreicht und der Weltmeistertitel gefeiert. Anschließend begann mit dem Wechsel von Ducati zu Yamaha ein neues Kapitel für den Rennstall.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira mit seinen ersten Runden auf der Pramac-Yamaha Zoom

"Es war ein unglaublicher Tag, eine große Party in der Box", blickt Teammanager Gino Borsoi bei MotoGP.com auf den Sonntag zurück. "Das ganze Paddock ist zu uns gekommen und wir haben viel getrunken", lacht der Ex-Rennfahrer.

Es sollen rund 185 Flaschen Wein geleert worden sein. "Es war ein sehr schöner Moment. Jeder war sehr glücklich. Ich bin sehr stolz. Danke auch an alle, die uns gratuliert haben." Denn auch die Konkurrenz schaute vorbei und gratulierte den neuen Weltmeistern.

Aber schon am Montag nach dem großen MotoGP-Finale begann die Arbeit für das neue Kapitel. Nachdem die Ducati-Motorräder aus der Box geschoben worden waren, brachte Yamaha zwei M1 für Jack Miller und Miguel Oliveira.

"Es ist für uns eine große Veränderung", blickt Borsoi auf die Zukunft. "Montagmorgen haben wir die Motorräder bekommen. Auch die Beziehung mit unseren neuen Crewchiefs und Elektronikern hat begonnen. Viele Japaner sind in der Box, um uns zu helfen."

Hinter den Kulissen wurde seit Monaten alles für den Markenwechsel vorbereitet. Der Montag und vor allem der Test am Dienstag waren ein erstes Kennenlernen. Nun müssen sich die Arbeitsabläufe und die Kommunikation einspielen.

Jorge Martin, Gino Borsoi

Ex-Rennfahrer Gino Borsoi mit dem neuen Weltmeister Jorge Martin Zoom

"Für uns war es ein Shakedown", sagt Borsoi über den Test am Dienstag. "Wir müssen ihre Mentalität verstehen und wie das Motorrad funktioniert. Wir wollen Yamaha helfen, die Performance so gut wie möglich zu verbessern."

"Wir wissen, dass der Saisonstart für uns schwierig werden kann. Aber das ist kein Problem, es ist ein neues Projekt. Wir sind mental gut darauf eingestellt, eine neue Ära mit Yamaha zu beginnen. Es ist toll, wenn man Yamaha helfen kann, wieder gute Resultate wie in der Vergangenheit zu haben."

Denn das ist das primäre Ziel des neuen Satellitenteams. Mit der geballten Erfahrung soll Pramac den japanischen Ingenieuren dabei helfen, Daten zu sammeln und die Entwicklung der M1 zu beschleunigen, um wieder siegfähig zu werden.

"Es geht um die Einstellung, die wir wissen und haben. Kein großes Drama", hält Nieto fest. "Wenn wir es schaffen, Yamaha wieder zurückzubringen, wäre das großartig." Auch personell gibt es einige Veränderungen.

Neue Fahrer, neue Ingenieure, neues Moto2-Team

Die Crew von Miguel Oliveira wird von Luca Ferraccioli betreut. Der Italiener arbeitete in den vergangenen Jahren für Ducati und war im VR46-Team eingebettet. Jack Miller wird von Giacomo Guidotti betreut, der in den vergangenen Jahren für Honda gearbeitet hat.

"Es ist gut, diese Informationen zu haben", sagt Borsoi diesbezüglich. "Auch wir bringen Wissen von Ducati mit. Wir wollen unser System, unsere Einstellung von Ducati beibehalten. Ich denke, das wird Yamaha helfen."

"Auch die Informationen der Fahrer sind hilfreich, um in kurzer Zeit zu verstehen, was wir tun müssen. Natürlich benötigen wir Zeit, das wissen wir. Wir haben viele Ideen und Erfahrungen, die wir an Yamaha geben können. Die Winterpause ist der Zeitpunkt, um alles zusammenzustellen."

Jack Miller

Jack Miller kennt Pramac gut, aber die Yamaha ist auch für ihn neu Zoom

"Wir werden sehen, ob wir schon in Malaysia an einem guten Punkte starten können. Wie jeder weiß, braucht es Zeit. Wir werden mehr als ein paar Monate benötigen, um Wissen an Yamaha zu liefern."

Die Zusammenarbeit zwischen Pramac und Yamaha umfasst auch ein neues Moto2-Team. Tony Arbolino und Izan Guevara wurden als Fahrer verpflichtet. Es soll das Juniorteam darstellen, um künftige MotoGP-Fahrer für Yamaha auszubilden.

"Das Moto2-Projekt mit Yamaha ist wichtig", sagt Borsoi. "Für Yamaha ist es wichtig, ein Moto2-Programm zu haben. Sie sind darin stark involviert. Es ist für sie ein strategisches Projekt. Auch wir haben viele Ideen. In wenigen Tagen werden wir einen Test in Jerez haben."

"Es ist ein komplett neues Team mit neuen Technikern. Wir beginnen praktisch bei null. Bei diesem Test haben wir zum ersten Mal ein Team. Im Winter haben wir dann die Zeit, um alles einzurichten, um die Saison zu starten." In der Moto2 verwendet Pramac Chassis von Boscoscuro.

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