Glanzloser Saisonabschluss: Quartararo kritisiert zu träge Yamaha-Fortschritte

Kein Top-10-Ergebnis beim finalen Grand Prix der MotoGP 2024: Fabio Quartararo kämpft mit bekannten Problemen, Alex Rins geht erneut komplett leer aus

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Saison 2024 ging für Yamaha recht glanzlos zu Ende. Fabio Quartararo kämpfte hart, scheiterte am finalen Rennsonntag als Elfter aber an den Top 10. Teamkollege Alex Rins konnte beim Heimspiel in Barcelona keinen einzigen Punkt sammeln. Bei den Herstellern landete Yamaha vor Honda auf der vierten Position. Die drei europäischen Hersteller lagen aber außer Reichweite für die einstigen Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo beendete die Saison als bestplatzierter Fahrer mit einem japanischen Bike Zoom

Fabio Quartararo beendete die Saison als bestplatzierter Fahrer mit einem japanischen Motorrad auf P13 der Gesamtwertung. Quartararo sammelte in diesem Jahr 113 Punkte und war damit zum Großteil für die Yamaha-Ausbeute von 124 Zählern verantwortlich. Zum Vergleich: Teamkollege Rins sammelte nur 31 Punkte und beendete seine erste Yamaha-Saison auf P18 der Fahrerwertung.

Beim Saisonfinale in Barcelona scheitertten die beiden Werks-Yamahas im Zeittraining am direkten Einzug ins Q2. Quartararo kam über das Q1 in den finalen Durchgang und stellte Startplatz zehn sicher. Für Rins war nach dem Q1 Schluss. Der Spanier startete nur von P15 in die beiden Rennen.

Keine Punkte im Sprint: Quartararo auf P10, Rins auf P16

Die Top 9 im Sprint waren für Quartararo das klare Ziel. Als Zehnter schrammte der ehemalige Weltmeister knapp an den Punkten vorbei. Nur 5,9 Sekunden fehlten zu Sieger Francesco Bagnaia (Ducati).

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo konnte am Samstag keine Punkte sammeln Zoom

Quartararo hatte das Potenzial, schneller zu fahren, wurde aber aufgehalten. Im Rennen kam er nicht an den Piloten vor ihm vorbei, weil er auf der Zielgeraden zu langsam war. Erneut wurde Quartararo vom Topspeed der Yamaha M1 zurückgeworfen.

Teamkollege Rins beendete den Sprint auf P16. Mehr als 13 Sekunden trennten ihn vom Sieger. In der Startphase wurde Rins zurückgeworfen, weil er der gelösten Verkleidung von Pedro Acosta (GasGas) ausweichen musste.

Kein Grip: Fabio Quartararo kämpft mit den üblichen Problemen

Im Hauptrennen war erneut Quartararo derjenige, der für Yamaha die Punkte sicherstellte. Als Elfter fuhr er ein solides Ergebnis ein. "Es war nicht mein bestes Rennen", gesteht der Franzose, der mit dem Rückstand von 10,8 Sekunden zufrieden war, mit der Position aber nicht.

"Wir verwendeten den harten Reifen. Ich denke, es war die richtige Wahl", grübelt Quartararo, der trotz der konservativen Reifenwahl gegen Rennende keinen Vorteil hatte. "Wir hatten das gesamte Rennen über keinen Grip. Bezzecchi fuhr vor mir und hatte den weichen Reifen. Sein Hinterreifen drehte das gesamte Rennen über durch, doch er hatte gegen Rennende mehr Grip als ich."

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo landete im Grand Prix auf P11 Zoom

"Uns ist klar, was uns fehlt und was wir verbessern müssen", verweist Quartararo auf die schlechte mechanische Haftung der Yamaha M1. Im teaminternen Vergleich sah Quartararo aber erneut gut aus.

"Ich muss mich mit meinem Teamkollegen vergleichen, weil es nur eine weitere Yamaha im Feld gab. Es wird toll sein, im kommenden Jahr drei weitere Yamahas zu haben und mehr Daten zu sammeln", freut sich Quartararo auf den Markenwechsel der Weltmeister-Mannschaft Pramac und freut sich auf die zusätzlichen Informationen der beiden Pramac-Yamaha-Piloten.

Fabio Quartararo denkt nicht an Siege, aber an regelmäßige Top-5-Ergebnisse

Damit möchte Yamaha den Grundstein legen, um wieder zu alter Stärke zu finden. "Um zu gewinnen, fehlt uns noch sehr viel. Doch für die Top 5 fehlen uns nur einige Verbesserungen. Wir können das erreichen", gibt sich Quartararo zuversichtlich, auch wenn er mit den Fortschritten im Saisonverlauf nicht richtig zufrieden ist: "Ich erwartete, dass wir uns schneller verbessern."

Doch von heute auf morgen konnte das Yamaha-Projekt nicht wieder zum Erfolg geführt werden. "Es war sehr wichtig für mich, dass wir unsere Arbeitsweise zu Saisonbeginn ändern konnten. Wir haben die Herangehensweise verändert. Die Concessions waren sicher eine Hilfe. Wenn ein Motor besser funktionierte, konnten wir ihn sofort beim nächsten Rennen verwenden. Wir mussten nicht ewig warten und erst testen und auf Nummer sicher gehen", lobt Quartararo.

Ob Yamaha in der MotoGP-Saison 2025 wieder konkurrenzfähiger sein wird, kann man nach dem Testtag am Dienstag eventuell schon erahnen. "Dienstag wird sehr wichtig für mich, um herauszufinden, ob der neue Motor mehr Leistung hat oder nicht", freut sich Quartararo auf den Test in Barcelona.

Alex Rins zum neunten Mal ohne einen einzigen Punkt

Die MotoGP-Saison 2024 war für Yamaha-Neuzugang Alex Rins ein Jahr mit vielen Rückschlägen. Von den 17 Rennwochenenden, an denen er teilnehmen konnte, ging er neun Mal komplett leer aus. Als WM-18. erlebte Rins eine seiner schwierigsten Saisons.

Alex Rins

Alex Rins fand in der MotoGP 2024 keine gute Abstimmung für seine Yamaha M1 Zoom

Den finalen Grand Prix des Jahres schloss er auf P21 ab. Mit seiner Performance in diesem Jahr ist Rins nicht unzufrieden. "Im Vergleich zu Fabio sieht es eigentlich nicht so schlecht aus. Bei der Abstimmung bin ich aber noch ein bisschen verloren", erklärt er das Problem.

Den Yamaha-Ingenieuren gelang es nicht, ein passendes Set-up für Rins zu erarbeiten. "Ich gab die gleichen Kommentare an meine Ingenieure weiter wie in Katar. Wir konnten nicht die richtige Abstimmung für mich finden. Ich überfahre das Motorrad und kann nicht flüssig fahren. Das ist nicht gut, weil ich die Reifen stärker beanspruche und mehr Fehler mache", beschreibt Rins sein Problem.

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