Open-Klasse: Honda trotz Regelchaos zufrieden

HRC-Teamchef Livio Suppo lobt die finalen Regeländerungen in der MotoGP und denkt nicht, dass das Reglement für die Fans zu kompliziert ist

(Motorsport-Total.com) - Ducatis Wechsel zum Open-Format hat kurz vor dem Beginn der Saison 2014 für Turbulenzen gesorgt. Gigi Dall'Ignas cleverer Schachzug kam bei der Konkurrenz von Honda und Yamaha nicht besonders gut an und sorgte für eine Überarbeitung des Reglements. Erst kurz vor dem Saisonstart in Katar war klar, welche Vorteile Ducati genießen darf und was passiert, wenn die Desmosedici-Piloten durch die Open-Vorteile zu erfolgreich sind.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Das Ducati-Werksteam verzichtet in der neuen Saison auf den Factory-Status Zoom

"Nun mag ich die Situation deutlich mehr als vorher. Nun ist alles eindeutig", freut sich HRC-Teamchef Livio Suppo im Gespräch mit 'GPOne'. Suppo, der in der Vergangenheit auch für Ducati tätig war, begrüßt eine gewisse Begünstigung seitens des Reglements: "Ich halte es für richtig, dass ein Hersteller, der sich in Schwierigkeiten befindet, von den anderen Herstellern Hilfe erhält. Und wenn Ducati wieder konkurrenzfähig ist, werden sie einige Vorteile verlieren."

Kritiker behaupten, durch die Überarbeitung des Reglements ist die MotoGP für die Fans noch undurchsichtiger geworden. Suppo sieht das anders: "Die Fans möchten spannende Rennen sehen. Theoretisch ist das jetzt gegeben. Ducati und die Open-Bikes können im Qualifying und im ersten Teil des Rennens Chaos fabrizieren. Ich denke nicht, dass sich die Fans so sehr für die Regeln interessieren und die Rennen nicht aus diesem Grund schauen. Die Regeln sind auch in der Formel 1 kompliziert", so der Italiener.

Livio Suppo

Livio Suppo: "Wenn Ducati wieder konkurrenzfähig ist, verlieren sie Vorteile" Zoom

Doch was traut Suppo den Nicht-Factory-Startern in der neuen Saison zu? "Ich denke nicht, dass die Open-Bikes bei der Vergabe des Titels eine Rolle spielen. Bei einigen Grand Prix kann es eine andere Story sein. Es wird Gelegenheiten geben, vor allem beim Wetter, bei denen der weichere Hinterreifen einen Unterschied ausmachen kann", analysiert der HRC-Teamchef siegessicher.

Hondas Production-Racer konnte die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen. Die angekündigten Rückstände sind momentan in der Praxis nicht zu realisieren. "Unser Problem hat einen Vor- und Nachnamen: Aleix Espargaro. Ohne ihn wären wir auf dem Niveau der anderen Fahrer. Es ist nicht zu unbestreitbar, dass sein Motorrad einen effizienteren Motor hat als unseres. Ich erwarte, dass die RCV1000R auf Strecken mit kürzeren Geraden, wie zum Beispiel dem Sachsenring, die Erwartungen eher erfüllen kann", erklärt Suppo. Updates sollten die RCV1000R-Piloten momentan nicht erwarten. HRC arbeitet nicht an neuen Teilen und möchte die Situation weiter beobachten.