Reifenvorteil für Open-Fahrer im Qualifying

Der weiche Reifen wird den Open-Fahrern vor allem im Qualifying in die Karten spielen - Die Factory-Fahrer haben Bedenken

(Motorsport-Total.com) - Die weiche Reifenmischung ist einer der größten Vorteile für die Fahrer in der Open-Klasse. Vor allem im Qualifying ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Bei einigen Rennen könnten die Fahrer es sogar schaffen, mit der weicheren Reifenmischung über die Renndistanz zu kommen. In Katar wird das nicht der Fall sein, wie die jüngsten Testfahrten gezeigt haben. Den Open-Fahrern stehen in Katar die asymmetrischen Hinterreifenmischungen soft (weiße Markierung) und medium (keine Markierung) zur Verfügung. Die Factory-Fahrer können zwischen den Mischungen medium und hard (rote Markierung) wählen.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Die Open-Fahrer (Bild: Colin Edwards) dürfen einen weicheren Hinterreifen nutzen Zoom

Im Qualifying können Fahrer wie Aleix Espargaro den Reifenvorteil gnadenlos ausspielen und die Startaufstellung auf den Kopf stellen. Das befürchten auch einige Factory-Fahrer. "Dank der weichen Mischung haben die Open-Fahrer etwas in der Hinterhand, obwohl für uns im Qualifying das Benzin für eine schnelle Runde keine Rolle spielt", so Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa bei 'Motor Cycle News'. "Wir können mit voller Power fahren."

"Der weiche Reifen könnte bei kühlem Wetter eine große Rolle spielen. Das Qualifying wird sicher anders werden, während sich im Rennen wahrscheinlich nicht viel ändern wird", schätzt der Spanier. Dennoch rechnet er, dass es Open-Fahrer in die erste Reihe oder sogar auf die Pole-Position schaffen könnten. "Es ist immer besser, wenn man aus der ersten Reihe startet und nicht aus der zweiten, und sich dann in den ersten Runden an diesen Fahrern vorbei kämpfen muss."

Sollte Aleix Espargaro auf der Pole-Position stehen, dann müssten sich Pedrosa, Marc Marquez, Jorge Lorenzo und Co erst vorbei arbeiten. Da Espargaro 24 Liter Benzin über die Renndistanz verbrennen darf, muss sein Motor nicht so mager eingestellt werden. Dadurch hat er theoretisch mehr Motorleistung am Kurvenausgang für eine lange Gerade. Überholen könnte in der Theorie deshalb knifflig werden.

Auch für die weiteren Factory-Fahrer in den Privatteams wie Tech 3, LCR und Gresini könnten die schnellsten Open-Fahrer eine Herausforderung werden. "Ich glaube, dass einige Motorräder im Qualifying durch den weichen Reifen einen Vorteil haben werden", bemerkt Alvaro Bautista bei 'Motor Cycle News'. "Die Open-Bikes sind unserer Factory-Spezifikation sehr ähnlich, aber sie haben den weichen Reifen."

"Der Unterschied beim größeren Tank und der Elektronik ist nicht so groß. Der große Unterschied wird der weichere Reifen sein. Der Reifen ist in der MotoGP sehr wichtig", betont Bautista. "Sie werden im Qualifying sicher einen großen Vorteil haben." Das Qualifying-Format ist in diesem Jahr unverändert geblieben. Weiterhin zählen die drei Freien Trainings für die direkte Qualifikation für Q2. Die zwei schnellsten Fahrer von Q1 steigen ins Q2 auf, wo schließlich zwölf Fahrer um die Pole-Position kämpfen.